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Ritter
Am nächsten Morgen war freilich nicht mehr viel davon übrig, denn der Blutgötze war vor dem Fenster eingeschlafen.
Gurgelnd weckte ihn die Wasserspülung des nahen Badezimmers. Sein Kopf dröhnte. Das Wetter zu kontrollieren war äußerst sinnlos, außer man hielt es für „cool“, allerdings würde Ted dieses Wort nie in den Mund nehmen. Es wäre zu ordinär. Er streckte sich, wobei die Ärmel seines weißen Frotte-Bademantels ihm die Arme hinabrutschten. Mit hämmernden Kopfschmerzen gesegnet, begab er sich in die Küche. Dort bot sich ihm ein ungewöhnliches Bild. Noch ziemlich verschlafen saß Fazzo auf dem Küchentisch, während Cassy, die auch nicht gerade munterer war, ihm lange Glasscherben aus dem offen gelegten Bauch zog.
„Was ist denn hier los?“ fragte Ted zwischen einem Gähnen. „Der Behälter der Kaffeemaschine ist bei eurem kleinen Zwist gestern kaputt gegangen. Ich muss jetzt die Splitter entfernen. Na ja, da sieht man mal wieder, dass alles irgendwie wieder rauskommt.“ Sie wedelte mit der Becherplattform vor Teds Augen herum. „Obwohl es wohl auf ‚konventionellen’ Wege sehr unangenehm geworden wäre.“ „Du hast ja gar nicht geschrieen, Fazzo.“ bemerkte Ted sarkastisch. „Oh, wenn man andauernd den Bauch aufgerissen bekommt, gewöhnt man sich irgendwann daran. So langsam leiert das auch aus, glaube ich.“ schnappte der Zombie zurück.
„Ruhe. Immer, wenn du dich aufregst, bebt dein Magen und dann kann ich nicht weiter machen.“
„Also war diese ganze Schinderei umsonst? Dieses Aufgeschlitze und der ganze Ärger mit der Toilette?“
Der Untote hörte sich verzweifelt an. „Ach was. Ich nehme einfach den Behälter der alten Maschine und setzte ihn auf die Mechanik der Neuen. Dann müsste wieder alles funktionieren.“ versuchte Cassy ihn zu trösten.
„Das ganze bringt uns aber auch nichts ohne Kaffee.“ Ted hatte aufgehört die Schränke zu durchwühlen und schob stattdessen ein vertrocknetes Stück Brot in den Toaster.
„ist keiner mehr da?“, fragte die Schwarzhaarige und zog die letzte Scherbe heraus. „Dann müssen wir wohl einkaufen. Ich halte keinen weiteren Tag ohne Koffein aus.“ „Wenn ich nicht wieder irgendetwas in meinen Bauch gesteckt bekomme, schiebe ich sogar freiwillig den Wagen.“ meinte Fazzo vorsichtig.
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