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Thema: "[Release]"PMtoPM und [WIP] Modern Aches

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Fazzo wachte im Badezimmer des kleinen Apartments im sechsten Stock eines Hochhauses auf, dass er sich zusammen mit Ted und Cassy teilte. Er war zur Gänze nackt und hatte den Geruch von Form Aldehyd in der Nase. Sein Körper war größtenteils wieder hergestellt, bis auf die Wirbelrücken, die immer noch hervor stachen.
    Als er langsam aufstand, bedacht darauf, auf dem glatten Boden nicht auszurutschen, hörte er wieder das bekannte Klappern in seinem Bauch. Das brachte die Erinnerungen zurück. Er fühlte keine Reue, nur entsetzliche Verzweiflung. Er liebte Cassy zwar nicht, der Bereich im Gehirn dafür schien schon seit einigen Jahren abgestorben zu sein, aber das war kein Grund sie anzugreifen.
    Dann dachte er Ted. Und musste lachen. Obwohl er es widerlich fand, jedes Mal so auszurasten, fühlte es sich gut an, in diesen Momenten Kontrolle über diesen widerlichen Drecksack ausüben zu können.
    Seine Kleidung hin auf einer Handtuchstange. Er zog sie langsam wieder an und kontrollierte dabei jedes Körperteil auf seine Vollständigkeit. Die Socken und Schuhe ließ er aus, da aus den Füßen immer noch die Sehnen hingen und schritt dann auf den Zehenspitzen hinaus auf den Flur, der ins Wohnzimmer führte.
    Dort lag auf den Sofa Ted, welcher von Cassy verarztet wurde. Als dieser Fazzo sah, schrie er ihn sofort an:“ Du kleines, verfaulendes, madiges Individuum! Was kommst du überhaupt noch hier her? Du hättest Cassy fast umgebracht und mich schwer verletzt!“ Fazzo zog die Augenbrauen hoch:“ Oh, jetzt habe ich gar nicht meine Tränendrüsen nachgefüllt. Tut mir leid, dass ich nicht mit dir weinen kann.“ Ted richtete sich auf:“ Hör auf, so widerlich sarkastisch zu sein! Das ist kein Spaß!“ Cassy konnte ihn gerade noch festhalten, ansonsten wäre er womöglich auf ihn losgegangen.
    Auf einmal klingelte das Telefon. Fazzo drehte so ruckartig den Kopf, dass ein Teil der frischen Verbindung vom Hals zum Kopf riss. Cassy nahm ab. Wenige Sekunden später wurde ihr Gesicht bleich. „Es ist jetzt ganz schlecht. Ja? Hallo? Ach so, ich dachte du wärst nicht mehr dran. Ja, in Ordnung. Wann? In einer halben Stunde? Ja, in Ordnung. Aber bitte nicht früher. Bis gleich.“ Mit einem Seufzen schlug sie sich mit der Handfläche gegen die Stirn. „Was ist los?“ Ted war ebenfalls aufgestanden. Er beugte sich über sie, den Sorgenvollen spielend. „Die Stürtzs kommen.“



    Die Stürtzs waren ein Ehepaar mit dem Cassy befreundet war. Sie waren sehr reich und gehörten zur „High Society“. Sie konnten sehr nett sein, aber auch nur dann, wenn sie nicht über ihr Geld oder ihre tollen, ebenfalls reichen Bekannten ausließen. Also nur sehr selten.
    „Die Stürtzs? Na prima, dann können wir ihnen ja gleich einen frischen Kaffee aus unserer neuen Kaffeemaschine anbieten. Oder ihnen ein Kotelett aus meinen Gedärmen braten! Warum konntest du sei nicht einfach abwimmeln? Herrgott, ich will mir nicht schon wieder anhören, in welchem überteuerten Restaurant sie mit wem gegessen haben. Oder was für ein neues Auto mit welcher Ausstattung sie gekauft haben.“
    Ted war anscheinend am verzweifeln. Wenn er jemanden nicht leiden konnte, dann war es jemand, der noch besser angeben konnte, als er. „Die fragen uns bestimmt wieder nach unseren berufen und dann können wir garantiert nicht mehr vom Thema ablenken. Was soll ich denen denn erzählen?“
    Fazzo grinste. „Erzähl ihnen doch einfach die Wahrheit: Dass du ein perverser Sack bist, der in irgendwelchen Clubs Frauen auspeitscht deren Namen er noch nicht einmal kennt.“ „Wenn du ihnen erzählst, dass du Modell für einen Schwulenkalender bist, gerne.“ Die gute Laune des Zombies sank rasch gegen Null. „Das ist KEIN Schwulenkalender, sondern ein Akt-Kalender und das IST ein Unterschied!“ Ted sah ihn schräg von der Seite an. „Was hast du denn gegen Schwule?“ „Es sind genau die Gründe, weswegen du sie toll findest.“ Ted packte Fazzo an den Haaren und brüllte irgendetwas Unverständliches. „Ja, ja, ich weis, dass du mich magst. Das ist aber kein Grund so zu schreien. Vielleicht hast du irgendwann mal ne Chance.“

  2. #2
    Gut geschrieben, mir haben besonders die Streiterein von Fazzo und Ted gefallen, die haben oft ein Grinsen auf meinem Gesicht hervorgerufen. Das ganze ist ziehmlich abgedreht (auf gute Weise). ^^


    Streicher

  3. #3
    Na, da bin ich froh, dass sie nicht zu grotesk sind .

    „Hört auf mit solchen Kindereien. Helft mir. Wenn die gleich klingeln und ihr steht so vor denen, haben wir alle ein Problem.“ Cassy war in die Küche gelaufen und zerhackte dort Fleisch und Fisch zu kleinen Stücken. Fazzo und Ted trennten sich in Unfrieden, stießen aber auf dem Weg zum Bad wieder zusammen. Ted schubste den Untoten aus den Weg und schloss hinter sich die Tür ab. „Mach sofort wieder auf, Drecksack!“
    „Wenn du dich nicht fertig machen willst, dann komm hier her und hilf mir. Du kennst dich ja mit dem Zerteilen von Fleisch aus.“
    Es war draußen bereits dunkel. Nur die Arbeitsflächenbeleuchtung erhellte die Küche. Cassy reichte Fazzo ein Messer und zeigte ihm, wie er das Essen in Würfel schneiden sollte, während sie den niedrigen Tisch im Wohnzimmer deckte.
    Mit jedem Schlag des Messers auf das Fleisch schallte der Klang seiner Zähne in seinen Ohren, als sie auf und zu schnappten. Und wieder stieg diese unbarmherzige Lust nach warmem Fleisch in ihm hoch. Als er auf die glänzend polierte Fläche der Herdplatte sah, erblickte er wieder seine langsam erbleichenden Augen. Er schüttelte den Kopf. Er kannte die Nachwirkungen. Ihm wurde schwindelig und musste sich auf die Arbeitsfläche stützen. Das Messer fiel ihm aus den Händen, durchbohrte seinen Fuß. Als Fazzo es herauszog und sah, wie sich die Wunde binnen weniger Minuten schloss, begann er, sich wieder vor sich selbst zu ekeln.
    Er hob das Messer erneut, um sich abzulenken und wollte wieder das essen zurechtschneiden, als hinter ihm eine Stimme erklang:“ Oh, weh, wie unhygienisch. Willst du, dass wir auch noch infiziert werden?“ Ted stand hinter ihm und lächelte mal wieder selbstgefällig. „Es reicht, hast du gehört, Ted? ES REICHT!“ Der Zombie hob das Messer…und stach sich mehrmals selbst in die Magengrube. Blut spritzt auf, klebte am Boden und an der Klinge. Fazzo grinste, seine Zähne entblößend und leckte langsam über den Schaft des Messers und einem Teil der Klinge. „DAS ist unhygienisch.“ Mit jedem Wort bearbeitete er das Essen mit dem nun verunreinigten Messer. Ted schüttelte den Kopf. „Du bist doch bescheuert. Du bist doch bescheuert. Einfach krank.“ Dann ging er zu Cassy ins Wohnzimmer. Kurz darauf hörte er sie schreien:“ Er hat WAS gemacht? Ist der denn bescheuert?“
    Sie kam um die Ecke in die Küche geschossen. „Bist du denn des Wahnsinns? Jetzt kann ich alles noch mal machen!“
    Das erübrigte sich allerdings, denn in der gleichen Sekunde klingelte es. „und was jetzt?“ Fazzo starrte schuldbewusst auf das Messer. „Jetzt nehmen wir einfach das.“ „Wie bitte? Ich dachte, das wäre unhygienisch…“
    Cassy verdrehte die Augen. „Sieh es doch mal so, wenn sie tot sind, können sie uns auch nicht mehr auf die Nerven gehen, oder? Los, spieß die Dinger auf.“

  4. #4
    Ich muss sagen, so schlimm wie du geschildert hast finde ich diese Geschichte gar nicht. Im Gegenteil, lässt sich gut lesen.
    Ich muss allerdings sagen, dass mir das alles irgendwie bekannt vorkommt frag mich jetzt nicht woher, ist so ein Gefühl will auch nichts unterstellen, vllt ist das nur ein "Fehlgefühl" ^^

    Aber gestattest du die Frage, woher du die ganze Zeit nimmst? Keine Schule, Arbeit etc. zu erledigen?

  5. #5
    Also, ich schreibe, das alles allein. Ich würde auch nie irgendwo "Klauen". Da schreibe ich dann lieber gar nicht.
    Mit der Zeit: Wir haben Montag und Dienstag frei wegen Karneval. Um ehrlich zu sein...ich habe Gestern Abend erst angefangen zu schreiben, und habe die ersten beiden posts eingefügt. Den Rest schreibe ich seit heute Morgen, wobei ich für einen Abschnitt ungefähr 15 Minuten brauche.
    Falls du noch zu denen gehörst die meine Seite "Troktura" kannten, kann es sein, dass du die "Roh-Version" der Geschichte kennst.

  6. #6
    Versteh das nicht falsch, ist keine Unterstellung. Nur mir kommt diese Grundidee irgendwie bekannt vor....
    Ich stell mir den Zombie im Übrigen ungefähr so vor wie in Fallout 3 die Ghule. Schonmal gezockt? Ansonsten geh ich mal schnell ne Screenie machen damit du weißt was ich meine

    Frei wegen Karneval. Auch nicht schlecht.

    Wo wir bei Namen sind, ich will dich dauernd mit "Groteska" anreden. Liegt bestimmt an deiner Signatur

  7. #7
    Ich kenne die Ghoule aus Fallout. Ich habe allerdings auch ein Bild von Fazzo angefügt, so wie ich ihn mir vorstelle. Ich weis nicht, aber mit den Ghoulen könnte ich mich nicht anfreunden .
    Groteska ist mein anderer Weltzyklus, der etwas freundlicher. troktura (zusammengesetzt aus "traktieren" und "Tortur") ist eigentlich eine Welt aus Schmerz, was man später auch noch erkennen wird.

  8. #8
    Zum ersten Teil: Die Idee, die Geschichte in dem Elektromarkt anfangen zu lassen, find ich klasse. Die typische Reaktion der "Leute" hast Du erschreckend lebensnah beschrieben .

    Ein bißchen Kosmetik: in zweiten Abschnitt benutzt Du dreimal ziemlich kurz hintereinander das Wort "dreckig". Ich würde mindestens eins davon ersetzen.

    Ich finde, daß die Situationen / Charaktere / Settings anschaulich beschrieben sind. Ich konnte mir sofort ein Bild machen, wie die Typen aussehen, wo sie sich befinden und wie sie so drauf sind. Schön! *freu*

    Das für Normalsterbliche Groteske kommt ja dadurch, daß die Figuren sich für eine/n Untoten / Dämon / traumatisierte Mechanikerin völlig normal verhalten. In so einem Szenario kann man sich spiegeln, wenn man sich die Mühe macht, darüber nachzudenken.

    Glanna will mehr lesen!

  9. #9
    Ich bin erstaunt, dass es doch so vielen gefällt .
    Ich habe "Dreckig" bei einem Wort jetzt in "schmutzig" geändert, vielen Dank für den Hinweis.
    Vielleicht stelle ich gleich noch etwas rein, mal sehen, wie weit ich komme.

  10. #10
    Carroll grinste jetzt nicht mehr ganz so breit, antwortete ihm aber dann:“ Als Vorspeise gab es eine exzellente Gemüse-Brühe, die mit einer Stazka-Blüte verziert war (eine hochgiftige Pflanze aus der Gruppe der Nachtschattengewächse, die einem Lotus ähnelt, aber einen sehr spitz zulaufenden Blütenstempel hat).
    Danach eine edle Fleischvariation in einer Soße, die mit Extrakten aus dieser Pflanze versehen war.
    Die Nachspeise…was war das noch mal, Schatz?“ „Oh, frag mich das nicht. Aber es war auf jeden Fall sehr gut. Aber könnten wir bitte das Thema wechseln, ansonsten kann ich mich nicht mehr an den Fleischspießen erfreuen…das Blut gibt ihnen eine so zarte, metallische Geschmacksnote. Aber, was waren noch einmal die Berufe der beiden Herren?“ Fazzo und Ted schluckten gleichzeitig. Doch der Zombie fasste sich letztendlich ein Herz und meinte:“ Ich bin Modell in einer akademischen Kunststudie und er ist präsentiert auf den berühmtesten Laufstegen dieser Welt feine…Lederwaren.“
    „Oh wirklich? Ich habe Sie noch nie gesehen.“ „Nun, “ gab Ted gehässig zurück, „nur wer WIRKLICH zur Highsociety gehört, kennt uns. Man muss schon in den höchsten Kreisen verkehren, um überhaupt von uns zu hören.“ Jetzt war die Stimmung sehr kalt. Die Stürtzs sprachen nur noch über alltägliche Dinge und verabschiedeten sich schneller, als sie selbst geplant hatten.

    Als sie endlich verschwunden waren, begann Cassy, das Wohnzimmer aufzuräumen. Fazzo verschwand in seinem Schlafzimmer und zog sich für die Nacht um. Er war gerade halb angezogen und betrachtete besorgt, die Wunden auf seinem Bauch im Spiegel, da wurde er auf einmal eines Schattens gewahr, der sich hinter ihm auf den Boden erstreckte. Ted. „Und, gefällst du dir? Warum verbringst du soviel Zeit damit, deinen Körper zu betrachten? Wenn du dir Sorgen um die Wunden auf deinem Leib machst, solltest du dir überlegen, ob ein Leben als Untoter das Richtige für dich ist.“ Obwohl er bereits die Hose seines Schlafanzuges anhatte, fühlte er sich allein durch die Anwesenheit des Blutkopfes auf einmal ganz nackt. „Was geht dich das an? Oder hatte ich mit meiner Vermutung Recht? Bist du mehr an Männern interessiert?“
    „Ist das dein Wunschdenken Fazzo? Weist du, wenn ich dich betrachte, bin ich für die sofortige Verbrennung von Leichen. Dann wärst du nur ein Häufchen Asche, dass ist wenigstens nicht so nervig.“
    „Na ja, aus deiner Sicht, wäre ich bestimmt ein sehr attraktives Häufchen Asche, nicht wahr?“ Ted kam auf ihn zu und drückte seinen Kopf am Kinn nach oben. „Sei ruhig. Du bist jetzt schon nicht mehr wert, als Staub. Für dich würde ich mir noch nicht einmal die Mühe machen, ein Feuer zu entzünden.“
    Fazzo grinste schwerlich, da sein Kiefer immer weiter nach Innen gedrückt wurde. „Oh, du musst ja nicht ausgerechnet auf mich stehen. Für dich gibt es bestimmt noch ein paar hübschere Männer. Ich kann für dich mal bei der Agentur nachfragen, die diesen „Schwulenkalender“ vertreibt.“

  11. #11
    „Es reicht!“ Ted schleuderte den Zombie zu Boden, stand kurz darauf über ihn und drückte die spitzen Klauen seiner Füße in dessen Augen. Fazzo reagierte erst, als bereits die Flüssigkeit des Augapfels wie Tränen aus den Augenwinkeln lief. Er hob das Bein und trat von hinten in Teds Kniekehle, wodurch dieser zur Seite kippte. Sofort setzte er nach, drückte mit seinen Füßen die Arme des Mannes zu Boden, während er mit seinen Händen ganze Hautfetzen aus dem Gesicht und dem Hals riss. Ted bekam einen Arm frei, packte den Zombie an den Haaren und zog daran. Einige der Stränge rissen aus der maroden Kopfhaut. Überströmt vom eigenen Lebenssaft wanden sich Untoter und Blutkreatur auf den Boden, immer versuchend, den Leib des Anderen zu zerstören.
    Fazzos Zähne bohrten sich in den bereits geöffneten Bauch seines Gegners, Ted griff die Wirbelrücken und riss daran. Die Eingeweide des Einen und die Wirbelsäule des Anderen rissen aus den geschwächten Körpern, der Boden war blutüberströmt, doch immer aggressiver wurde das Beißen und Zerren, bis sich die beiden Männer tiergleich bekämpfend die Haut gegenseitig zerrissen und hielten erst inne, als sich die Tür erneut öffnete.
    Cassy starrte entsetzt auf die Beiden, deren Krallen sich langsam aus dem Gegenüber lösten, die sich langsam von einander wegbewegten, wie getretene Hunde. Blut, Fleisch und Organe blieben zurück.
    „Ihr macht das weg. Sofort.“ Mehr fiel Cassy dazu nicht ein. Langsam erhoben sich die Beiden, sich langsam wieder zu Personen entwickelnd und machten sich daran, ihre Einzelteile aufzuheben, wobei sie immer wieder auf Cassy starrten. Im düsteren Raum herrschte Stille. Erst im Flur begegneten sich die Blicke der Männer wieder, blickten auf ihre lädierten Körper. Arme, Brust und Bauch, sowie die Gesichter waren kaum noch zu erkennen.
    Ted brach zusammen, ging auf die Knie, schlug die zerstörten Hände vor die Überreste seines Gesichtes.
    Das Salz seiner Tränen, die wie Blut waren, brannte in den Wunden, die sich nur langsam schlossen.

    „Wie bist du…gestorben?“ Es war nun spät in der Nacht, doch sie hatten sich gemeinsam auf ein Sofa gesetzt, eingewickelt in Decken und Mullbinden. Fazzo sah von seinem Becher mit Tee auf. „Warum fragst du?“
    „Was sollte ich sonst tun? Mir geht es nicht besser als dir. Und ich habe keine Kraft mehr, um mich zu streiten.
    War es ein Autounfall? Irgendetwas in der Richtung hattest du gesagt, oder?“
    „Der Autounfall war nicht das tödliche…ich bin in ein Krankenhaus gekommen und dann dank einer Fehldiagnose in die Leichenhalle…als ich aufwachte bin ich herumgelaufen und mit irgendetwas zusammengestoßen…keine Ahnung, was das war…. Na ja, auf jeden Fall bin ich von einer Bahre erschlagen worden.“
    Ted rümpfte die Nase. „So was Blödes kann ja auch nur dir passieren.“ „Ach ja?! Was ist dir denn passiert, dass du jetzt hier so sitzt.“ Der Zombie beugte sich mit wütender Miene zu ihm herüber. „Ich“, sagte Ted und hielt sich mit einer wichtigtuerischen Gestik die Hand an die Brust, „bin hinterrücks ermordet worden. Das ist um EINIGES besser, als sich selbst der fahrlässigen Tötung zu unterziehen.“
    „Jetzt streitet ihr euch schon darum, wer die ehrenvollere Sterbeart hinter sich hat. Habt ihr nichts Besseres zu tun? Geht ins Bett.“ Cassy stand in der Tür zum Wohnzimmer. Sie trug ein langes, flauschiges rosa Nachthemd und sah sehr müde aus. “Na los. Ruht euch aus.“ „…Und Morgen sieht die Welt ganz anders aus, ja, ja, ich weiß.“
    Der Blutkopf rieb sich die Augen. „Ich kann jetzt nicht schlafen.“ „Geht das euch beiden so in den Köpfen rum? Warum musste das eigentlich sein?“ „Manche Konflikte kann man eben nur mit Gewalt lösen. Was mich wundert…warum hast du angefangen zu weinen, Ted?“ Der Gefragte lief bis zu seinem kahlen Schädel rot an, antwortete dann aber erstaunlich ruhig und sicher. „Das war nur der Schock und das Entsetzen darüber, dass ich mich auf die gleiche geistige Stufe begeben habe, auf der du dahin vegetierst.“ „Jetzt fangt bloß nicht wieder damit an. Den Blutfleck im Schlafzimmer bekomme ich sowieso nie wieder weg, ich will nicht dass ihr mir auch noch das Wohnzimmer versaut. Ich geh jetzt wieder zurück ins Bett. Wenn ihr die ganze Nacht da sitzen wollt, könnt ihr das gerne tun.“ Fazzo gähnte und seine Rippen dehnten sich weit. „Ich geh auch.“ Schlurfend bewegte er sich in die andere Richtung wie Cassy.
    Ted blieb zurück. Langsam stand er auf und blickte aus dem Fenster. Es regnete wieder. Leise fing er an zu summen. Die Schwärze seiner Augen absorbierte das Licht der Kerze. Die Wärme verschwand. Und der Regen ward Schnee.


    Und wieder einmal bitte ich um Kritik!
    Geändert von Lobstercookie (24.02.2009 um 20:19 Uhr)

  12. #12
    Ok, Kritik ist im Anflug: Gut wie immer, aber mir leuchtet nicht ganz ein warum ausgerechnet die Kaffeemaschine bei dem Gemetzel heil geblieben ist bzw keine Erwähnung findet

  13. #13
    Du wirst schon noch sehen, was mit der passiert ist. Die brauch ich noch für die nächste Szene .

  14. #14
    Achso, ok. Fiel mir nur während des Lesens auf Dann mal frisch und munter weiter

  15. #15
    Am nächsten Morgen war freilich nicht mehr viel davon übrig, denn der Blutgötze war vor dem Fenster eingeschlafen.
    Gurgelnd weckte ihn die Wasserspülung des nahen Badezimmers. Sein Kopf dröhnte. Das Wetter zu kontrollieren war äußerst sinnlos, außer man hielt es für „cool“, allerdings würde Ted dieses Wort nie in den Mund nehmen. Es wäre zu ordinär. Er streckte sich, wobei die Ärmel seines weißen Frotte-Bademantels ihm die Arme hinabrutschten. Mit hämmernden Kopfschmerzen gesegnet, begab er sich in die Küche. Dort bot sich ihm ein ungewöhnliches Bild. Noch ziemlich verschlafen saß Fazzo auf dem Küchentisch, während Cassy, die auch nicht gerade munterer war, ihm lange Glasscherben aus dem offen gelegten Bauch zog.
    „Was ist denn hier los?“ fragte Ted zwischen einem Gähnen. „Der Behälter der Kaffeemaschine ist bei eurem kleinen Zwist gestern kaputt gegangen. Ich muss jetzt die Splitter entfernen. Na ja, da sieht man mal wieder, dass alles irgendwie wieder rauskommt.“ Sie wedelte mit der Becherplattform vor Teds Augen herum. „Obwohl es wohl auf ‚konventionellen’ Wege sehr unangenehm geworden wäre.“ „Du hast ja gar nicht geschrieen, Fazzo.“ bemerkte Ted sarkastisch. „Oh, wenn man andauernd den Bauch aufgerissen bekommt, gewöhnt man sich irgendwann daran. So langsam leiert das auch aus, glaube ich.“ schnappte der Zombie zurück.
    „Ruhe. Immer, wenn du dich aufregst, bebt dein Magen und dann kann ich nicht weiter machen.“
    „Also war diese ganze Schinderei umsonst? Dieses Aufgeschlitze und der ganze Ärger mit der Toilette?“
    Der Untote hörte sich verzweifelt an. „Ach was. Ich nehme einfach den Behälter der alten Maschine und setzte ihn auf die Mechanik der Neuen. Dann müsste wieder alles funktionieren.“ versuchte Cassy ihn zu trösten.
    „Das ganze bringt uns aber auch nichts ohne Kaffee.“ Ted hatte aufgehört die Schränke zu durchwühlen und schob stattdessen ein vertrocknetes Stück Brot in den Toaster.
    „ist keiner mehr da?“, fragte die Schwarzhaarige und zog die letzte Scherbe heraus. „Dann müssen wir wohl einkaufen. Ich halte keinen weiteren Tag ohne Koffein aus.“ „Wenn ich nicht wieder irgendetwas in meinen Bauch gesteckt bekomme, schiebe ich sogar freiwillig den Wagen.“ meinte Fazzo vorsichtig.

  16. #16
    Gute Arbeit, gefällt mir.

    Nur ein kleiner Tipp: Stört zwar nicht, aber lies dir am besten deine Texte noch eins zwei Mal durch bevor du sie postest, dann verhinderst du den ein oder anderen Rechtschreibfehler den ich gefunden hab.


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