Zitat von Ryn
Daher "Gewinnerseite". Und dann kommentieren wir noch Qed...
...
... auf der "Verliererseite".
Zur "Sprache des Internets":
Englisch > Deutsch > All? Wusste ich nicht und habe zu dem Zweck dann auch einen kleinen Research gemacht. Nehmen wir mal Wikipedia als Quelle, wo wir beide aber wahrscheinlich wissen, wie leicht sich diese Plattform
manipulieren lässt. Habe den Artikel der HNA übrigens nicht gelesen, war nur der erste Treffer bei Google. Jedenfalls habe ich das hier gefunden:
http://en.wikipedia.org/wiki/Global_internet_usage
Die neueren Daten weisen diese Seite, deren Wahrheitsgehalt ich natürlich nicht prüfen kann, als Quelle auf:
http://www.internetworldstats.com/stats7.htm
Wie man anhand dieser Grafik unschwer erkennen kann, gehören wir zu der Gruppe von Ländern, in der sehr viele Bürger einen Internetzugang haben:
Mal davon abgesehen, dass es auf Europa am meisten deutschsprachige Leute gibt - was mit der meistgesprochendsten Sprache des Kontinents natürlich auch korreliert - ist es ja auch logisch, dass die Industriestaaten einen hohen prozentualen Anteil von Usern in Bezug zur Einwohnerzahl haben. Einen grösseren als es Schwellen- und Entwicklungsländer. Also haben wir jetzt einen Überblick über die Anzahl User aus den verschiedenen Gebieten. Laut dem machen folgende User schon über die Hälfte aller anderen User aus:
Ich frage mich auf wessen Zahlen du dich stütz. Gehen wir nach den Domainendungen dann kann es durchaus sein, dass es mehr Deutsche als Chinesische, nehmen wir besser Spanische (obwohl, auch wieder schlecht, weil die .ch/.at/.li doch eher einen kleinen Bereich einnehmen) Endungen. In Deutschland gibt es wahrscheinlich auch mehr Autos als in Indien oder China. Übrigens habe ich beim "googlen" jetzt noch was entdeckt, was sich mit deiner Aussage deckt:
http://www.daad.de/deutschland/deuts...l#headline_0_8
Bei den Netzseiten will ich dir nicht wiedersprechen, wie gesagt ist das Angebot hier grösser, ist ja auch logisch, schon aufgrund der finanziellen Mittel. Nur weil aber das Angebot grösser ist, heisst das nicht, dass das auf die Nachfrage zutreffen muss. Schliesslich scheint es mehr chinesische Benutzer zu geben als deutschsprachige, aber weniger chinesische Websites als eben deutsche. Zudem macht mich jetzt auch stutzig, wie diese Seite auf das Sprachverhalten schliesst:
Zitat
Verwendete Sprachen bei Suchmaschinen (hier Google)
...
Englisch 57%
Deutsch 12%
...
Chinesisch 3%
Wieso diese Werte? Weil man in China Baidu verwendet und kein Google. Selbst Yahoo wird weltweit als Seite (nicht als Suchmaschine) mehr besucht als Google. Ich nehme mal an, die Werte aus meiner Quelle gehen auf die IP zurück, welche einen genaueren Rückschluss bieten sollten. Aber auch hier wieder die Gefahr, ich kann ja einfach einen ausländischen Proxy benutzen, nur sollte hier der Fehlfaktor zigmal kleiner sein.
Lassen wir den Internetseiten Faktor mal aussen vor und nehmen die Sprache, in der jeweils kommuniziert wird. Denn dann kommen wir auch schon wieder zu verzerrten Werten. Ich suche ja auch hin und wieder in Englisch, brauche Google.com und nicht google.ch. Im Skandinavischen Raum werden "viele" Bücher gar nicht mal übersetzt, sondern sind nur Englisch erhältlich. Ich gehe sogar jetzt mal davon aus, dass z.b. Chinesen auch oft in Englisch kommunizieren (müssen), weil ihre eigene Basis, ihr Angebot an Seiten, zu klein ist. Nehmen wir Google oder eben Wikipedia als Grundlage. Ich such auch schonmal auf dem englischen Wiki, weil in der deutschen Version kein Artikel vorhanden ist, oder der vielleicht nicht so ausgebaut ist. Genau so wird es sich bei Suchanfragen über Google handeln, dass ein Chinese eher in Englisch sucht (vor allem weil er sonst Baidu nützen würde, aber China ist ja politisch eh noch ein anderer Fall), als Chinesisch. Auch hier bei
Wikipedia können wir sehen, dass es mehr deutschsprachige Artikel als spanische zu geben scheint, obwohl es laut meiner Quelle mehr spanische Internetbenutzer gibt.
Jetzt müssten wir natürlich die verschiedenen Seiten unter die Lupe nehmen. Ich weiss, dass mein Text ziemlich wirr rüberkommen muss, ich find gerade selbst den Roten Faden nicht. Es geht mir darum: Frankreich hat eine viel grössere Population als Deutschland, im Verhältnis aber eine sehr geringe Zahl von Internetbesitzern, dennoch immer noch mehr als Deutschland (wenn auch knapp - es fehlen jetzt die anderen paar deutschsprachigen Länder, die nochmals ein paar weitere User ausmachen dürften, aber die prozentual wohl kaum 7% Unterschied machen). Wieso erhält eine Seite wie Google also weniger französische Suchanfragen, als deutschsprachige. Ich kann hier nur mutmassen, vielleicht kannst du mir dazu eine Erklärung liefern - und ich zweifle nicht mal daran, dass du das kannst. ^^ Vielleicht ist das Angebot halt kleiner, auch aufgrund weniger Internetsites mit französischem Content, wie bereits oben gesagt.
Es ging in meinem Beispiel um Facebook. Also reduzieren wir alles auf Facebook. Denn letzt endlich kommt es darauf an, wieviele Besucher aus verschiedenen Ländern eine Seite besuchen. Das kann von Seite zu Seite sehr stark varieren. Wieviele davon welche Muttersprache haben, wieviele davon eine zweit/dritt/viert/etc Sprache können. Ich bin seit 2 Jahren bei Facebook und anfangs merkte man wirklich, dass die Amis überprotzentual vertreten sind. Klar, ist eine amerikanische Seite, zuerst nur für die Universitäten zugänglich, dann für alle andere. Hat sich also ausgebreitet. Nach 4 Jahren (afair gibts Facebook seit 2004) erreicht diese Welle die Schweiz. Hat also eine Weile gebraucht bist sie salonfähig wurde. Ich nehme mal an, mit Deutschland lief die Entwicklung ähnlich. Gibt ja noch diverse ähnliche Seiten wie Myspace und StudiVZ. Die primäre Frage ist meiner Meinung nach jetzt erstmal folgende. Wieviele Mitglieder aus wievielen verschiedenen Sprachregionen hat Facebook zu heutigem Zeitpunkt, wie sind ihre Proportionen und wie wird sich das ganze in etwa entwickeln. Und es kann gut sein, dass die deutschen Muttersprachler auch hier den zweiten Platz ausmachen. Wenn jetzt also eine deutsche Gruppe aufgemacht wird, dann wird sie fast auch ausschliesslich aus Muttersprachlern bestehen, die englische aber aufgrund vieler zweitsprachler nicht zwingend.
Mit einer deutschsprachigen Gruppe werde ich aber auch sehr viele Leute erreichen können. Wenn ich jetzt aber eine Gruppe in Englischer Sprache aufmache, dann wird mein Radius noch viel grösser - klar. Aber damit kann ich jetzt auch all die anderen erreichen. Schau, es geht mir darum. Am meisten Menschen auf der Welt sprechen Chinesisch, aber am meisten Menschen auf der Welt können Englisch. Es geht nicht darum, wie gross eine "Minderheit" ist, wenn sie nur die "Minderheit" selbst erreicht, sondern wie gross sie im globalen Radius sein kann. Um das gings mir.
Denn das wichtigste ist der Empfänger. Es bringt nichts wenn mich der Empfänger nicht versteht. Ich reduziere jetzt Zuckerberg, sicherlich wird er von den globalen Protesten in Bezug auf die ABG Änderungen etwas mitbekommen haben, aber am konstrukstivsten werden Meinungen sein, bei denen er keinen Übersetzer braucht (mir ist abgesehen davon natürlich klar, dass er ein Heer von Jouristen haben wird, die ihn beraten und höchstens Lesen würden). Hmm, mir fällt es im Moment gerade ein wenig schwer zu erklären worauf ich hinaus will. Es geht darum, dass sich der Protest als solches auf den Selbstzweck reduziert, was andererseits bei einem Protest eh nicht schlimm ist, da er ja je nachdem eh keine pragmatische Alternative bieten kann. Nehmen wir ein weiteres Beispiel. Ich war ein Jahr lang oder so in einer Gruppe in der es darum ging, dass man bei seinen Politischen Ansichten auch "Socialist" wählen kann. Damals konnte man noch nicht schreiben, was man für Ansichten hatte, sondern nur anhand eines Kästchen auswählen welche Ideologie am meisten auf einen Zutraff. In Amerika gibt es ein Zwei Parteien System, es ist anders als hier, wir haben eine Parteienvielfalt. Ich bin übrigens eher Sozial Demokrat als Sozialist, es ging mir ums Prinzip. Es gab also folgendes: Liberal, Conservative, Moderate, Other. Also alle anderen Ideologien fielen unter diesen Other Begriff. Mittlerweilen kann man in das entsprechende Feld schreiben, was man will. Keine Ahnung, was schlussendlich diesen Entscheid ausgelöst hat, aber der Gründer zog es bei der Erstellung nicht in Betracht einen solchen Punkt einzubeziehen. Sollten jetzt einfach alle Leute einen so indifferenten Begriff wie "Other" wählen? Nein, aber hätte eine deutsche Gruppe mehr gebracht als eine englische, der Radius wäre eingeschränkter gewesen, einen sprachlichen Zielkonflikt mit dem Empfänger hätte stattgefunden. Ryan, wir beide mögen Filme. Würdest du den Oscar als amerikanischen Filmpreis bewerten, der in den Hauptkategorien auch nur amerikanische Filme bewertet? Ich hatte lange dieses Gefühl, aber afair hat ja dann mal La vita e bella die Auszeichnung für den besten Film erhalten. Das heisst jetzt also, dass da bei jedem Film diese Chance besteht. Heisst im Umkehrschluss es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder, all die anderen Länder machen schwache Filme, oder Amerika legt seinen Fokus auf Hollywood, was es meiner Meinung nach macht. Selbst ein heutiger Almodovar Film kann locker mit den meisten amerikanischen Produktionen mithalten. Aber wieso hat ein ausländischer Film dann zu 95% dann nur in der Kategorie "Bester ausländischer Film" eine Chance? Tja, und darauf kommts eben an, schlussendlich.
Es gab da mal diesen Fall, dass ein 13 jähriger Vater wurde. In England, von der reisserischen Presse The Sun verbreitet. Wird einen grösseren Radius erreicht haben, als Ramona, die jüngste Mutter der Schweiz, ebenfalls 13 Jahre alt. Abgesehen davon, dass mich diese Themen absolut nicht interessieren und ich die mediale Ausschlachtung mehr als bedenklich finde, sieht man doch, dass der Typ eine viel grössere - wenn auch sehr traurige - Berühmtheit erlangen konnte.
Ausserdem splitten wir uns selbst auch wieder auf. Ich als deutschsprachiger gehe auch eher in eine Internationale Gruppe, wenn es sich um ein Internationales Anliegen handelt. Das schwächt also die deutsche Gruppierung schon ein stückweit, ich bin ja nicht der einzige, es findet dann einfach eine Verlagerung statt. Es ist was anderes, wenn es sich eben um ein rein deutschsprachiges Problem handeln würde.
Ach, es gäbe noch so vieles zu sagen, was ich jetzt noch nicht gesagt wurde, aber ich mache hier erstmal Schluss.
Wenn ich mir das so durchlese, gings mir in erster Linie wohl sowieso darum, aufzuzeigen, dass die deutschsprachigen Benutzer nicht die zweit grösser Gruppe ausmachen. Die Gruppenstärke müsste man dann noch einmals eingehender anschauen, aber ein andermal. ^^