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Ritter
@Ianus:
Man wandelt tatsächlich auf einem schmalen Grad dabei und ich hatte
das Tutorial wohl anders interpretiert, als es vom Autor gemeint war.
@Kelven & Squall:
Visual Novels im Maker, in denen man nur herum rennt um Trigger zu aktivieren, sind allerdings äußerst widersprüchlich, als Beispiel haben wir hier ja Quintessence. Natürlich gibt es eine Fülle an Möglichkeiten bei der Entwicklung eines Spieles, aber in der Diskussion will ich mal auf diese auf ein paar reduzieren. Ich und Ianus haben bereits über die Möglichkeit diskutiert, den Text (bzw. alle damit verbunden Handlungsmöglichkeiten) also solchen zum Gameplay zu machen. Das was der Spieler als Antwort oder Nicht - Antwort angibt, verändert den weiteren Verlauf des Spiels. Man stellt sich jedem Menschen als Adliger vor und gilt daraufhin als Adliger, der Umgang der Spielwelt mit dem Charakter/Spieler ändert sich. Die zweite Möglichkeit ist, Gameplay und Text klar voneinander zu trennen. Im Grunde könnte man den ersten Dialog im Spiel so abändern, dass Link der gute Zwillingsbruder von Ganondorf ist, es könnte genauso ablaufen. Wenn der Text als solcher in den Vordergrund rückt, dann haben wir den Fall einer Visual Novel. Es geht immer nur darum, den nächsten Text zu lesen. Entscheidungs - möglichkeiten erreichen entweder, dass ich darin gestört werde, durch einen Game Over, oder, dass ich einen neuen Text zu lesen bekomm. Die Frage ist jetzt, inwiefern, hat das etwas mit einem Makerspiel, in dem man in gewisser Weise mit der Spielwelt interagieren kann, in welcher sei mal dahin gestellt, zu tun? Man könnte das herumlaufen auch weg kürzen, dem Spieler so einiges an nerviger Arbeit abnehmen und ein Visual Novel drauß machen.
Ich fand Quintessence übrigens teilweise sehr langweilig und hab es an manchen Stellen nur gespielt, weil es mich von der Präsentationsart interessiert hat.
@Squall:
Ich finde die Argumentation, dass ein Spiel einfach weniger Aufwand bedeutet, als ein Film, sehr fadenscheinig. Es gibt eine Menge Ausdrucksmöglichkeiten, Film, Spiel oder Roman sind einige davon. Ich würde allerdings nicht sagen, dass es ein einziges Spiel gibt, dass den Anspruch von "Das durchdrehen der Schraube" oder "Per Anhalter durch die Galaxies" besitzt. Du interpretierst zuviel in das Medium Spiel hinein. Man kann einiges an Anspruch hinein tun, ohne Frage, aber kümmert es mich wirklich ob der Bösewicht nun wirklich böse ist, oder nur eine Projektion meiner Großmannessucht? Der Spieler wird ihn so oder so bekämpfen/töten, und zwar allein, weil er sich daran erfreuen will, wie dieser Kampf abläuft. Hätte es wirkliche Auswirkungen, so müsstest du Text und Gameplay so miteinander verweben, dass kein Kontrast auffällt. Das ist verdammt viel Arbeit! Nicht nur, dass jede Entscheidung die Spielwelt in irgendeiner Weise beeinflussen müsste, jede Handlung müsste die Spielwelt beeinflussen. Erkennt der Held, dass der Antagonist nur ein Auswurf seiner shizophrenen Geistesgestörtheit ist? Habe ich Einfluss darauf? Wie äußert sich dies? Du beschreibst in deinem Tutorial recht ausführlich, wie man eine Handlung schafft, die in sich schlüssig wirkt, aber du gibst nicht einmal einen Anhaltspunkt, wie man diese Handlung in das Spiel einbauen kann.
Es ist nicht völlig unmöglich einen Film zu machen. Wenn man sich ausdrücken will, ist es sogar ausgesprochen einfach. Texte zu schreiben ist noch einmal etwas völlig anderes. Es geht nicht nur darum, möglichst viel durch das Wort zu transportieren. Ein herausragender Stil und abstrakte Wortneuschöpfungen sind nichts weiter als Beiwerk. In erster Linie geht es um das, was ausgedrückt wird. Das Spiel als Medium zu wählen, nur weil es darin möglich ist den Spieler/Leser zu blenden, mit schönen Effekten und toller Musik, finde ich falsch. Spiele werden gespielt, darin kann man zu einem gewissen Grad Anspruch einbauen, aber es wird nie mehr sein, als ein Spiel. Bei der Fülle an Auswahlmöglichkeiten die es in der Kategorie ist, werden die meisten etwas wählen das mehr Spass macht und nicht beinhaltet, dass man Stundenlang Cutscenes "erträgt" bevor man endlich zwei, drei Monster verkloppen daruf. Und dann folgt die nächste Cutscene ...
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