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Ehrengarde
Hier das dritte Kapitel. Vielen dank für die Kritik, ich habe sicher schon Korrekturgelesen, aber es ist meistens so, dass man selbst Sachen leicht übersieht. Ich werde mir das ganze nochmal anschauen, um diese Fehler zu finden.
Kapitel 3
„Herr Bornineti, seid Ihr euch sicher? Ihr versteht doch, dass ich nicht mit falschen Behauptungen vor den Rat treten kann.“
„Absolut. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie sich vorbereitet haben. Wir müssen sofort zum Gegenschlag ausholen. Es ist die einzige Möglichkeit, zu siegen. Und das wollen Sie doch hoffentlich.“, Eswald Bornineti machte eine drohende Bewegung.
„Natürlich, Herr Bornineti!“
„Der Rat wird keinen Grund zur Sorge haben. Hören Sie mal her. Ich hab da was, was Sie brennend interessieren wird: …“
Eoin wartete auf den General Eisenwaldt. Er hatte, nachdem Eoin ihn zur Grongurschen Botschaft geführt hatte, ohne ein Wort zu verlieren das Gebäude betreten und es seither nicht wieder verlassen.
Die Botschaft war ein beeindruckendes Gebäude im Norden der Stadt. Weißer und schwarzer Marmor bildeten auf der Vorderseite zahlreiche Gemälde aus der bewegten Geschichte Grongurs und über dem großen Tor hing das Wappen: ein Feuerschweif. Das Gebäude war eines das drittgrößte Gebäude der Stadt, nur der Palast des Herzogs von Stromstadt und die Bibliothek waren größer. Die Botschaft war von der Form genau ein Quadrat, jede einzelne Seite war ein Tausendschritt groß.
Eoin fragte sich gerade, was in der Botschaft alles aufbewahrt wurde, da ging das Tor auf einmal auf und der General verließ das Gebäude. Er sah sichtlich erleichtert aus.
„Es ist alles genauso verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Es wird eine Brieftaube zur Hohen Feste geschickt, die meine Nachricht übermitteln wird.“
„Verlasst Ihr Stromstadt nun wieder?“
„Ich habe keine andere Wahl. Ich muss die Feuerschweifreiterei in der Schlacht gegen die Snrszh anführen, aber ich bin mir sicher, dass wir uns bald wieder sehen werden.“
Er strich Eoin einmal über die Haare, schwang sich dann auf sein Feuerschweif und ritt los. Eoin starrte ihm mit offenem Mund nach und wünschte sich mehr denn je ein Feuerschweifreiter zu sein.
Ormud stand auf dem Wehrgang und schaute hinab auf den schmalen Durchgang zwischen dem Ozean und dem großen Forst. Stromstadt war taktisch günstig platziert. Im Süden bildete der große Forst, ein dichter, unerforschter Wald, der rund 80 Tausendschritte in Ost-West Richtung maß und 40 Tausendschritte in Nord-Süd Richtung, einen natürlichen Wall, der alle eventuellen Angriffe abhielt, im Osten die Stromberge und im Westen lag der Ozean. Zwischen dem Forst und dem Meer betrug der Abstand höchstens einen Hundertschritt, nicht genug um eine Armee schlagkräftig in Position zu bringen, außerdem machte der geringe Abstand zum Meer die Soldaten zu einem leichten Ziel für die Kriegsschiffe von Stromstadt.
Aber Stromstadt war schon lange nicht mehr angegriffen worden und Ormud machte sich auch keine Sorgen. Niemand würde es wagen, Stromstadt anzugreifen, nicht nur wegen der günstigen taktischen Position, sondern auch wegen des Bündnisses mit Grongur. Deshalb glaubte Ormud dem Bericht des Generals nicht, die Snrszh würden Grongur und die Stromstadt angreifen wollen. Dennoch war er wachsamer als sonst. Er hatte den Befehl erhalten, jeden Snrszh zu töten, der sich der Stadt näherte.
Eswald Bornineti war zufrieden. Er hatte sein Ziel erreicht. Bald würde er das Geheimnis kennen, hinter dem er schon Jahre her war. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Und wenn er das Geheimnis erst kannte, dann war er der mächtigste Mensch, den es gab. Der törichte Rat konnte ihm dann nichts mehr anhaben, er allein wäre der Herrscher über den Orden und nichts und niemand könnte ihn dann stoppen.
Eoin rannte durch die zum Bersten gefüllten Straßen. Es regnete und ein eisiger Wind drang in jede Gasse. Er beeilte sich endlich zur Bäckerei zu kommen und hoffte sein Meister würde nicht allzu streng mit ihm sein. Immerhin war es das erste Mal, dass er zu spät kam.
Er rannte durch mehrere enge Gassen. Immer wieder stieß er einen Passanten an, auf die er jedoch nicht achtete. Je näher er der Bäckerei kam, desto mehr Passanten standen ihm im Weg, was normalerweise nicht vorkam. Er drängte sich durch die Menschenmasse, als er es sah. Dunkler Rauch stieg von der Bäckerei auf. Sie brannte.
Schaulustige aus dem Weg schiebend eilte er zu Bäckerei: „Meister! Lebt Ihr noch?“
Als er aus durch die Menschenmasse gerannt war, sah er, dass die komplette Bäckerei in Schutt und Asche lag. Nur vereinzelt brannten noch kleine Feuer. Er beachtete die Hitze, die vom Boden ausging nicht und lief so schnell es ging zur Treppe die in den Backraum führte. Sie war von einigen Trümmern versperrt. Verzweifelt versuchte er die Trümmer zur Seite zu schieben, doch sie bewegten sich nicht.
Der einzige Mensch, der ihm auf die Schliche kommen könnte war beseitigt. Die Bäckerei in der er arbeitete war heute Morgen das Opfer eines Anschlags geworden. Amüsiert las Eswald den Bericht des Anschlags. Die komplette Bäckerei war zerstört. Es war unmöglich, dass Eoin noch lebte. Nun konnte er seinen Plan ausführen, ohne dass ihn irgendjemand dabei störte.
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