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Thema: Der Strom

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Wieder so eine Fantasy-Geschichte ...
    Erstmal Respekt meinerseits, dass du bereits bis Kapitel 10 geschrieben hast. Viele andere haben bereits nach dem ersten Kapitel kapituliert. Weiterhin sei gesagt, dass ich mir die ersten zwei Teile durchgelesen habe, was eigentlich recht erstaunlich ist, da ich solchen Geschichten ansonsten nicht viel abgewinnen kann.

    Einige dieses Forums haben schon probiert, Fantasy-Geschichten zu schreiben (oder sogar ganze Bücher, die nach zwei Seiten aufgegeben wurden), scheiterten aber kläglich an Schreibstil, Spannungsaufbau, den Grundsätzen der Rechtschreibung und vielem weiteren, was für's Geschichtenschreiben notwendig ist. Ich kann mit Freude behaupten, dass deine Geschichte bisher eine der besten Fantasy-Geschichten ist, die ich mir bisher hier angetan habe.

    Dein Stil ist gar nicht mal so übel, du solltest aber das Korrekturlesen nicht ausser Acht lassen. Kommafehler, auch einige Logiklöcher und komische Sätze, die leicht falsch verstanden werden könnten, befinden sich noch in deinem Text und sind eigentlich recht einfach zu finden. Lies doch noch einmal oder mehrmals drüber und verbessere hie und da noch etwas, dann ist zumindest der Stil in Ordnung.

    Zum Inhalt der Geschichte möchte ich nicht viele Worte verlieren, weil mir wie gesagt solche Storys nicht sehr zusagen. Ich fand's jetzt nicht gerade langweilig (sonst hätte ich's nicht gelesen), aber richtig packen konnte mich das Ganze auch nicht.

  2. #2
    Hier das dritte Kapitel. Vielen dank für die Kritik, ich habe sicher schon Korrekturgelesen, aber es ist meistens so, dass man selbst Sachen leicht übersieht. Ich werde mir das ganze nochmal anschauen, um diese Fehler zu finden.

    Kapitel 3

    „Herr Bornineti, seid Ihr euch sicher? Ihr versteht doch, dass ich nicht mit falschen Behauptungen vor den Rat treten kann.“
    „Absolut. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie sich vorbereitet haben. Wir müssen sofort zum Gegenschlag ausholen. Es ist die einzige Möglichkeit, zu siegen. Und das wollen Sie doch hoffentlich.“, Eswald Bornineti machte eine drohende Bewegung.
    „Natürlich, Herr Bornineti!“
    „Der Rat wird keinen Grund zur Sorge haben. Hören Sie mal her. Ich hab da was, was Sie brennend interessieren wird: …“

    Eoin wartete auf den General Eisenwaldt. Er hatte, nachdem Eoin ihn zur Grongurschen Botschaft geführt hatte, ohne ein Wort zu verlieren das Gebäude betreten und es seither nicht wieder verlassen.
    Die Botschaft war ein beeindruckendes Gebäude im Norden der Stadt. Weißer und schwarzer Marmor bildeten auf der Vorderseite zahlreiche Gemälde aus der bewegten Geschichte Grongurs und über dem großen Tor hing das Wappen: ein Feuerschweif. Das Gebäude war eines das drittgrößte Gebäude der Stadt, nur der Palast des Herzogs von Stromstadt und die Bibliothek waren größer. Die Botschaft war von der Form genau ein Quadrat, jede einzelne Seite war ein Tausendschritt groß.
    Eoin fragte sich gerade, was in der Botschaft alles aufbewahrt wurde, da ging das Tor auf einmal auf und der General verließ das Gebäude. Er sah sichtlich erleichtert aus.
    „Es ist alles genauso verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Es wird eine Brieftaube zur Hohen Feste geschickt, die meine Nachricht übermitteln wird.“
    „Verlasst Ihr Stromstadt nun wieder?“
    „Ich habe keine andere Wahl. Ich muss die Feuerschweifreiterei in der Schlacht gegen die Snrszh anführen, aber ich bin mir sicher, dass wir uns bald wieder sehen werden.“
    Er strich Eoin einmal über die Haare, schwang sich dann auf sein Feuerschweif und ritt los. Eoin starrte ihm mit offenem Mund nach und wünschte sich mehr denn je ein Feuerschweifreiter zu sein.

    Ormud stand auf dem Wehrgang und schaute hinab auf den schmalen Durchgang zwischen dem Ozean und dem großen Forst. Stromstadt war taktisch günstig platziert. Im Süden bildete der große Forst, ein dichter, unerforschter Wald, der rund 80 Tausendschritte in Ost-West Richtung maß und 40 Tausendschritte in Nord-Süd Richtung, einen natürlichen Wall, der alle eventuellen Angriffe abhielt, im Osten die Stromberge und im Westen lag der Ozean. Zwischen dem Forst und dem Meer betrug der Abstand höchstens einen Hundertschritt, nicht genug um eine Armee schlagkräftig in Position zu bringen, außerdem machte der geringe Abstand zum Meer die Soldaten zu einem leichten Ziel für die Kriegsschiffe von Stromstadt.
    Aber Stromstadt war schon lange nicht mehr angegriffen worden und Ormud machte sich auch keine Sorgen. Niemand würde es wagen, Stromstadt anzugreifen, nicht nur wegen der günstigen taktischen Position, sondern auch wegen des Bündnisses mit Grongur. Deshalb glaubte Ormud dem Bericht des Generals nicht, die Snrszh würden Grongur und die Stromstadt angreifen wollen. Dennoch war er wachsamer als sonst. Er hatte den Befehl erhalten, jeden Snrszh zu töten, der sich der Stadt näherte.

    Eswald Bornineti war zufrieden. Er hatte sein Ziel erreicht. Bald würde er das Geheimnis kennen, hinter dem er schon Jahre her war. Es war nur noch eine Frage der Zeit. Und wenn er das Geheimnis erst kannte, dann war er der mächtigste Mensch, den es gab. Der törichte Rat konnte ihm dann nichts mehr anhaben, er allein wäre der Herrscher über den Orden und nichts und niemand könnte ihn dann stoppen.

    Eoin rannte durch die zum Bersten gefüllten Straßen. Es regnete und ein eisiger Wind drang in jede Gasse. Er beeilte sich endlich zur Bäckerei zu kommen und hoffte sein Meister würde nicht allzu streng mit ihm sein. Immerhin war es das erste Mal, dass er zu spät kam.
    Er rannte durch mehrere enge Gassen. Immer wieder stieß er einen Passanten an, auf die er jedoch nicht achtete. Je näher er der Bäckerei kam, desto mehr Passanten standen ihm im Weg, was normalerweise nicht vorkam. Er drängte sich durch die Menschenmasse, als er es sah. Dunkler Rauch stieg von der Bäckerei auf. Sie brannte.
    Schaulustige aus dem Weg schiebend eilte er zu Bäckerei: „Meister! Lebt Ihr noch?“
    Als er aus durch die Menschenmasse gerannt war, sah er, dass die komplette Bäckerei in Schutt und Asche lag. Nur vereinzelt brannten noch kleine Feuer. Er beachtete die Hitze, die vom Boden ausging nicht und lief so schnell es ging zur Treppe die in den Backraum führte. Sie war von einigen Trümmern versperrt. Verzweifelt versuchte er die Trümmer zur Seite zu schieben, doch sie bewegten sich nicht.

    Der einzige Mensch, der ihm auf die Schliche kommen könnte war beseitigt. Die Bäckerei in der er arbeitete war heute Morgen das Opfer eines Anschlags geworden. Amüsiert las Eswald den Bericht des Anschlags. Die komplette Bäckerei war zerstört. Es war unmöglich, dass Eoin noch lebte. Nun konnte er seinen Plan ausführen, ohne dass ihn irgendjemand dabei störte.

  3. #3
    So, ich stell auch mal das vierte Kapitel hier rein, würde mich über Kritik freuen.

    Kapitel 4

    Eoin war sich sicher, dass sich die Bäckerei nicht durch einen Unfall entzündet hatte. Er kannte seinen Meister gut genug um zu wissen, dass er immer sehr umsichtig war. Die anderen Gesellen waren auf Geheiß des Meisters auch immer sehr vorsichtig, also gab es für ihn nur eine Möglichkeit. Die Bäckerei war von jemandem angezündet worden. Er hatte damit nicht nur seine Arbeitsstelle verloren, sondern auch sein Meister, der ihm alles beigebracht hatte, was er wusste und die anderen Gesellen, die ihm sehr ans Herz gewachsen waren. Er schwor sich im Inneren, den Brandstifter zu finden und sich zu rächen. Er würde für seine Tat büßen.

    „Geh noch einmal los, Wrnszh. Wir haben noch nicht genug Ratten für das Essen heute Abend.“
    „Ja.“
    Wrnszh verließ missmutig die Küche des Restaurants. Er hatte heute schon mehr als genug Ratten abgeliefert, aber dennoch musste er noch einmal los. Sollte der Küchenchef doch selber seine Ratten fangen! Er würde von nun an keine Ratten mehr fangen. Sein Plan stand schon fest.

    Eoin hielt ein Schwert in der Hand. Er ließ es mehrmals zur Probe kreisen und nickte zufrieden. Die Waffe hatte er vor mehreren Jahren von seinem Vater geerbt, als dieser an einer schweren Krankheit gestorben war. Er war nicht sehr erfahren im Kampf, aber das Schwert lag ihm gut in der Hand. Es war ein schmales Schwert, mit einem verzierten Knauf und einer schlichten Klinge. Damit wollte er sich an dem Mörder rächen, der die Bäckerei zerstört hatte.
    Ihm war klar, dass er, wenn es zum Kampf kommen sollte wohl keine Chance haben würde, aber er vertraute darauf, dass ihm vielleicht ein Glücksschlag gelingen würde. Zudem kam ja noch die Bedrohung durch die Snrszh. Mit dem Schwert in der Hand fühlte er sich viel sicherer.
    Er verließ seine kleine Wohnung und beschloss den einzigen Mann aufzusuchen, dem er vertraute. Natürlich hatte er auch noch andere Freunde, aber er war sich sicher nur von einem Unterstützung und Hilfe zu bekommen. General Biorn Eisenwaldt.
    Eoin hatte zwar noch keine Ahnung, wie er den General oder den Brandstifter finden sollte, aber der erste Schritt war es sicherlich sich auf den Weg zur Hohen Feste zu Grongur zu machen, der Hauptstadt Grongurs.

    In den Nebelsümpfen stach Mardon gerade Torf. Er war ein Torfsucher, ein armer Mann aus Golsburg. Mit dem wenigen Geld, das er durch das Verkaufen von Torf verdiente gelang es ihm, sich gerade so über Wasser zu halten. Es war wie immer neblig, daher trugen die Nebelsümpfe auch ihren Namen, und Mardon konnte kaum die Hand vor Augen sehen.
    Mit einer schnellen Bewegung drehte er sich um. Er war sich sicher gewesen ein Geräusch gehört zu haben, doch da war nichts. Nachdem er sich eine Weile ängstlich umgeschaut hatte, machte er sich wieder an seine Arbeit. Wieder hörte er ein Geräusch, doch diesmal klang es dumpfer und lauter. Er drehte sich um und erstarrte. Vor ihm stand ein mannsgroßes Insekt. Um genau zu sein, eine Wespe.

    Eoin wanderte durch die Straßen Stromstadts. Es war nun später Morgen. Vom restlichen Geld hatte er sich eine Ausrüstung gekauft: Stiefel, eine warme Decke, Nahrung und einen wasserdichten Mantel. Mit dieser Ausrüstung, seinem Schwert, der Goldmünze und dem Amulett machte er sich nun auf den Weg. Der Regen hatte mittlerweile nachgelassen und es war wärmer geworden. Sein Weg würde ihn über Sumsbach zur Hohen Feste führen. Wenn er stramm lief würde er den Weg in zwei Tagen zurücklegen.
    Er schritt durchs Tor und ließ seine Heimatstadt hinter sich. Seit dem Tod seiner Eltern hatte er die Stadt nicht mehr verlassen. Nun lief er etwa zwei Tausendschritt an den Strombergen vorbei, bis er endlich den Strom erreichte. Eine große Brücke aus Stein führte über den Fluss, auf dem einige Schiffe langsam zum Meer trieben. Stromstadt war eine freie Stadt, deren Grenzen die Stromberge, der Strom, ein Teil des Strandes und der große Wald bildeten. Daher musste auf der Brücke Zoll bezahlt werden.

    Er schritt vor den Rat. Die Männer in den weißen Roben mit der schwarzen Klaue auf der Brust wirkten sehr überheblich. Tatsache war, dass der Rat nur aus mächtigen Kaufherren bestand, die ihre Identität als Ratsmitglieder natürlich geheim hielten.
    „Was ist denn so wichtig, dass Ihr den Rat einberufen habt?“, fragte der Älteste des Rates.
    „Eswald Bornineti hat mir von bedrohlichen Vorkommnissen berichtet. Sie bereiten sich vor. Er hat mir vorgeschlagen sofort zurückzuschlagen.“
    „Das halte ich für keine gute Idee.“
    Ein weiteres Mitglied fragte nun: „Warum? Ich finde, wir sollten zurückschlagen um unsere Macht zu festigen.“
    „Unsere Armee ist noch nicht stark genug …“
    Er wusste was nun geschehen würde. Der Rat würde sich stundenlang beraten. Das war der Nachteil des Rates, einer Demokratie.

    Eoin war ohne Zoll bezahlen zu müssen über die Brücke gekommen und befand sich nun auf grongurianischem Boden. Er ging nun auf der fast leeren Straße in Richtung Norden. Rechts von ihm befand sich der Strom, der langsam und majestätisch dahin floss und so breit war, dass Eoin kaum das andere Flussufer sah, und links von ihm lag das Hügelland, das seinen Namen durch die vielen kleinen Hügel bekommen hatte. Im Hügelland wurde kaum Ackerbau betrieben, die Hänge voll mit saftigem Gras eigneten sich mehr zur Viehzucht und so waren viele Schafe und Rinder zu sehen. Der Regen hatte nun ganz aufgehört und langsam wich auch das schmutzige Grau der Wolken einem klaren Blau.
    Es war nun Mittag und Eoin hatte Hunger. Die Sonne strahlte mittlerweile hell und es war so warm, dass Eoin sich auf die Rückseite eines kleinen Buckels setzte, wo er vor der Sonne geschützt war. Er packte seinen Proviant aus und aß ein Stückchen Rinderfleisch mit etwas Schwarzbrot.

    Tormad beugte sich weiter über sein Pferd und trieb es zu mehr Eile an. Er musste die Hohe Feste noch heute erreichen. Eswald mochte es nicht zu warten. Er hatte ihm klar gesagt, er solle sobald er seinen Auftrag abgeschlossen hatte so schnell wie möglich zu ihm kommen. Tormad hatte sich schon einmal zu viel Zeit gelassen. Seitdem besaß er nur noch ein Ohr. An seinem anderen hing er noch zu sehr, als dass er zu lange brauchen würde.

    Als es Abend wurde kam Eoin in Sumsbach an. Sumsbach war ein kleines gemütliches Dorf, das vor allem durch den Sumsbacher Schafskäse bekannt war. Er suchte sich ein billiges Wirtshaus und mietete ein Zimmer. In seinem Zimmer sah er sich noch einmal das Goldstück an und überlegte erneut, wo sich der General aufhalten könnte. Vermutlich konnte man es ihm in der Hohen Feste sagen.
    Das Zimmer war, obwohl es sehr billig gewesen war, doch recht ansehnlich. Ein gemütliches Bett stand in der Ecke und ein Schrank aus Eichenholz rundete das Gesamtbild ab.
    Eoin legte sich auf sein Bett und dachte noch einmal über den vergangenen Tag nach. Warum war die Bäckerei angezündet worden? Das hatte doch keinen Sinn. Sobald er den Brandstifter gefunden hatte, würde er das auch wissen.

    „Er lebt noch? Was bist du unfähig! Du hast mir doch geschrieben, er könne nicht überlebt haben!“
    „Er kam zu spät zur Bäckerei. Ich habe ihn nach dem Brand gesehen, aber er ist mir entkommen. Es tut mir Leid, Meister!“
    „Du Nichtsnutz! Warum hast du ihn dann nicht selbst umgebracht?“
    „Er war auf der offenen Straße unterwegs, was hätte ich tun sollen? Danach habe ich ihn dann aus den Augen verloren.“
    „Komm her.“, die letzten Worte flüsterte Eswald nur noch böse. Tormad kam ihm entgegen und Eswald zückte sein Messer.
    „Nein! Gnade!“
    „Schweig du Schwächling!“, mit diesen Worten schnitt er Tormad dessen zweites Ohr ab.

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