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Thema: gerade durchgespielt

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  1. #38


    Trine

    Ein Spiel was mich an die wohlig, bescheidenen X-Box Live Arcade Zeiten erinnert, als der Begriff "Indie-Spiel" noch neu war und plötzlich jeder verwendet hat.

    Trine fühlt an wie eine Tech-Demo, das meine ich nicht nur im negativen Sinne.
    Die Physik-Engine und das systemische Zusammenwirken all der Levelelemente ist auch heutzutage noch beeindruckend.

    Dem gegenüber steht ein uninspiriertes, wenig abwechslungsreiches. wenn auch hübsch mit anzusehendes Leveldesign, welches ständig seine Ideen wiederholt und nur 2 verschiedene Gegnertypen besitzt: allerdhand Arten von Skelette und Spinnen.
    Da es nicht wirklich Nuance beim Trefferfeedback und den Animationen der Nahkampfangriffe gibt, arten die Kämpfe mit dem Ritter Spielcharakter in rumgefuchtel aus, was meistens auch erfolgsversprechend ist. Viel spaßiger ist es jedoch die verschiedenen Physik-Spielereien zu nutzen um die Gegner mithilfte der Umgebung zu töten. "Play smarter, hot harder" ist es, so lange man zu Beginn des Spiels noch wenig Möglichkeiten hat. Später werden die Charaktere jedoch so übermächtig, dass man einfach schneller ist, wenn man mit Zofya den Bogen durch flicken des rechten Stick zigfach anspannt und so ziemlich alles mit einem Sperrfeuer aus tieffliegenden Pfeilen zerdeppert.
    Auch das macht immer noch auf eine primitive Weise Spaß, doch am Ende übertreibt es das Spiel etwas mit dem Gegner-gespamme wodurch es an Spielfluss verliert.

    Die "Rätsel" sind dahingehend leider auch nur Physik-Spielereien die zwar durchaus motivieren, wenn noch alles neu ist, sich aber irgendwann nur noch wiederholen und zunehmend mit steigenden Repertoire des Zauberers und den Umstand, dass man die meisten Rätsel mit allen Charakteren irgendwie lösen kann, relativierbar sind.
    Irgendwie nen paar Blöcke und nen paar Balken zu beschwören reicht schon, trotzdem kann man theoretisch versuchen kreativ zu sein, aber von "Rätseln" würde ich nie sprechen, eher "umweltliche Umstände".

    Obwohl Trine kein langes Spiel ist, könnte es gefühlt 2-3 Level kürzer sein, weil es wie gesagt sein Pulver schnell verschießt. Für kurze Sessions ist es jedoch ok und nahtloser Coop kann zusätzlich motivieren.

    Gespielt habe ich im sogenannten "Hardcore Modus", ist aber auch nicht so, als hätte ich eine zufriedenstellende Wahl gehabt, denn abseits des Hardcore Modus, spawned einem das Spiel unendlich vom letzten Checkpoints ohne den Zustand der Level zurückzusetzen, besiegte Gegner bleiben erledigt usw.
    Ich erinnere mich dass ich damals eine alte Demo auf Steam gespielt habe und vom Spiel eher angeödet war, sicherlich war das, eben weil man ständig respawned, gut dass es also diesen Modus gibt.

    Da die Level höchstens 15 Minuten lang sind und die EXP-Collectibles eingesammelt bleiben, ist das jedoch völlig verschmerzbar und sorgt in der Anfangsphase für etwas Spannung. Nur hat man nicht wirklich sowas wie eine spürbare Schwierigkeitskurve, weil die Level einfach so vor sich hindümpeln ohne näheres Konzept. Wenn man die Spielmechaniken erst mal gemeistert hat geht man eher "through the motions". Selbst der Endboss existiert nur als Charaktermodell, schickt einem aber durch einen klischeehaften "oh die Lava steigt" Gauntlet, ohne dass man je gegen ihn kämpft. Ich vermute hier war einfach nicht mehr Budget drin.

    Zusammenfassend kann man sagen dass Trine eine beeindruckende Physik-Demo ist, die mit einigen Beispielleveln daher kommt, die lose durch eine Vertonung miteinander verbunden werden, denn die Präsentation einer Handlung kann man das wohl kaum nennen, noch interessiert es einem großartig beim Spielen. Trine ist auch sonst mit allem bog Standard, agressivst klischeehaft. Aber das macht wohl auch irgendwo den Charme aus, das ganze für anno dazu mal auf Hochglanz in einer 2D-Perspektive zu spielen.

    Im Grunde hat man eine solide Basis, worauf ein Nachfolger aufbauen kann. Wenn man das Prinzip um mehr Inhalte bereichert, die für tatsächliche Kopfnüsse in Form von Rätseln sorgen, dem Kampfsystem die nötige strategische Tiefe und Varianz an Gegnertypen vereiht und vielleicht das ganze etwas "direkter" in eine Handlung einwebt, hat man hier einen Garant für einen großartigen Titel. So wie jetzt, war die Erfahrung unterm Strich allenfalls unterhaltsam, wenn auch eintönig.

    Geändert von Klunky (07.10.2025 um 21:49 Uhr)

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