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Ergebnis 4.121 bis 4.125 von 4125

Thema: gerade durchgespielt

  1. #4121
    Rise of the Ronin



    Mit Rise of the Ronin hat sich Team Ninja an ihr erstes Open-World-Spiel im Stil eines Ubisoft-Titels gewagt – und ist meiner Meinung nach sang- und klanglos gescheitert. Die Ubi-Formel haben sie zwar gut kopiert, die Map ist voller Symbole, die es abzuklappern gilt. Man muss aber keine Türme erklimmen, um die Karte aufzudecken – hier haben sie sich andere (bessere) Mechaniken überlegt. Trotzdem ist Rise of the Ronin kein besonders gutes Spiel geworden. Die Geschichte ist wirklich nur etwas für History-Fans, die sich nach japanischer Geschichte sehnen. Mit der Zeit werden die handelnden Personen extrem zahlreich, sodass man irgendwann den Überblick verliert, wer für welche Fraktion kämpft. Zwar sind die Charaktere optisch gut unterscheidbar, aber es ist einfach übertrieben. Außerdem sind alle so bierernst, und der eine oder andere übertreibt es mit dem typischen japanischen Overacting. Die Geschichte wird stellenweise für meinen Geschmack zu theatralisch erzählt: Es gibt keine Wendungen, keine wirklich erinnerungswürdigen Momente oder Szenen, die Emotionen hervorrufen. Das Questdesign ist ebenfalls eine Zumutung: Kämpfen, kämpfen und kämpfen. Mehr macht man nicht. Eine reine Schleichmission? Jemanden eskortieren? Für zehn Minuten eine Welle von Feinden aufhalten? All das gibt es nicht. Jede Quest endet immer in einem Kampf – selbst wenn man nur Blumen pflücken soll. Die Grafik bzw. die Technik stammt ebenfalls aus PS4-Zeiten, und das nicht einmal gut. The Last of Us oder Ghost of Tsushima sind da um Welten voraus. Für ein ehemaliges PS5-exklusives (!) Spiel ist das ein echtes Armutszeugnis. Immerhin wurden die gröbsten Schnitzer ausgebügelt, aber eine Augenweide ist das Spiel trotzdem nicht geworden. Es fehlt eine grafische Identität: Alles sieht gleich aus, es gibt keine besonderen Highlights. Was ich ebenfalls kritisieren muss: Das Spiel übertreibt es mit seinen Spielmechaniken. Besonders zu Beginn wird man alle zehn Minuten mit etwas Neuem konfrontiert und verliert dadurch den Überblick über das neu Gelernte – was bei mir zum ersten Ragequit geführt hat. Trotz des hohen Spieltempos muss man sich wirklich die Zeit nehmen, um alles in Ruhe zu studieren und auszuprobieren, sonst verliert man sich irgendwo in einem halbgaren Gameplay und versteht nur die Hälfte. Nächste Übertreibung: das Loot-System. Da wird sogar Borderlands neidisch. Das Spiel überhäuft einen mit tonnenweise Ausrüstungsgegenständen – man verbringt viel Zeit im Inventar, um Ausrüstungsmanagement zu betreiben. Ich mag es zwar generell, wenn man seinen Charakter gestalten und ausbauen kann, aber hier ist es einfach nur übertrieben.

    Und nach all der Kritik komme ich zum besten Teil des Spiels, der für mich auch der Grund war, es durchzuspielen, alle Nebenquests zu erledigen, jedes Banditenlager zu säubern und 40 Stunden in das Spiel hineinzubuttern: das Kampfsystem. Wer Team Ninja und ihre anderen Spiele kennt (Ninja Gaiden, Nioh, ...), weiß, dass sie das Kämpfen im Blut haben. Das Kämpfen macht extrem viel Spaß. Es ist eine Mischung aus Ghost of Tsushima mit dem hohen Spieltempo von Sekiro. Wie in Sekiro kontert man zum richtigen Zeitpunkt, durchbricht die Haltung des Gegners und setzt dann stylische kritische Treffer. Das erzeugt auch noch am Ende ein befriedigendes Gefühl. Das Trefferfeedback ist super, und das Blut spritzt nur so herum. Das Spiel ist kein echtes Soulslike – was für mich ein großer Pluspunkt ist. Es gibt drei Schwierigkeitsgrade, wobei der höchste am ehesten einem Soulslike entspricht. Der mittlere war für mich die perfekte Balance zwischen Machbarkeit und Herausforderung.

    Rise of the Ronin hätte so viel Potenzial gehabt. Man scheint sich jedoch die Übertreibung als Ziel gesetzt zu haben, denn mehr schafft das Spiel nicht. Lediglich das Kampfsystem, das in meinen Augen der große Gameplay-Killer ist, dürfte das Spiel vor der kompletten Katastrophe gerettet haben. Neben Ghost of Tsushima u. Assassin's Creed Shadows und dem kommenden Ghost of Yōtei ist dieses Setting gut bedient, wo ein Rise of the Ronin einfach nur untergeht und das zurecht.

    Geändert von Rusk (30.05.2025 um 11:01 Uhr)

  2. #4122
    Deathloop

    Eine Mischung aus Dishonored und Prey: Mooncrash, da man hier acht Charaktere im Rahmen einer Zeitschleife ermorden muss die nur einen Tag andauert. Und da die Spielwelt in vier Areale und vier Zeiteinheiten unterteilt ist, ist es mit den Informationen die man anfänglich sammelt unmöglich sie alle auf einmal zu töten. Manche Charaktere befinden sich nämlich zur selben Zeit in unterschiedlichen Gebieten. Von daher muss man die erst einen nach dem andern erledigen und dabei Informationen sammeln wie man mehrere gleichzeitig ermorden kann. Von der Idee her nicht schlecht, von der Umsetzung her aber teilweise sehr anstrengend. Wie die Quest wo einem gesagt wird dass man die Küste nach Hinweisen absuchen muss, weil die in eine Schnitzeljagd ausartet:
    • Ich bin nur wegen diesem Hinweis in das Gebiet gegangen und habe ein Rätsel gefunden das ich nicht lösen konnte.
    • Der Hinweis auf die Lösung befand sich in einem anderen Gebiet, war aber ebenfalls nur ein weiterer Hinweis auf die Lösung.
    • Ich bin wieder in erste Gebiet zurückgekehrt und habe dort die "Festung" eines der Ziele nach den Hinweisen abgesucht, wobei ich nochmal alle Gegner getötet habe um mich in Ruhe umsehen zu können.
    • Anschließend musste ich das Gebiet wieder verlassen und im nächsten Loop zurückkehren. Nicht nur weil ich eins der Ziele bereits getötet hatte, sondern weil sich der Raum mit dem Rätsel nur erreichen lässt wenn das Wasser um die Küste herum anfängt zu vereisen.

    Trotz der Zeitschleife wird das Spiel aber zunehmend einfacher. Sobald man eine gewisse Aktion ausgeführt hat kann man nämlich Residuum sammeln und damit Waffen, Upgrades, sowie Spezialfähigkeiten permanent machen. Eine dieser Fähigkeiten (der Teleport) wurde außerdem direkt aus Dishonored übernommen und die habe ich nie wieder abgelegt nachdem ich sie bekommen habe. Da die Gegner ordentlich Schaden raushauen, sollte man aber trotzdem aufpassen. Zwei Tode kann man sich pro Gebiet zwar erlauben, danach ist der aktuelle Loop aber vorbei. Man kann außerdem jederzeit Opfer einer Invasion werden, in der ein anderer Spieler versucht einen umzubringen. Da die scheinbar selbst dann erscheinen können wenn man das Spiel pausiert hat und es nicht möglich ist innerhalb eines Levels zu speichern, habe ich das aber direkt blockiert. Das Feature fällt damit auch gar nicht weg, sondern wird einfach durch NPC Invasionen ersetzt. Kann ich also nur empfehlen wenn man innerhalb der Level mal eine Pause einlegen will.

    Obwohl die Level einiges an Freiheit bieten, muss ich aber leider sagen, dass das Leveldesign nie auch nur annähernd an die besten Level von Dishonored herankommt. Ist alles sehr simpel und funktional und hat keine nennenswerten Gimmicks zu bieten, mit Ausnahme von der Stelle an der man sich ein Armband holen muss das die Spezialfähigkeiten neutralisiert und anschließend zu einem anderen Level reisen muss um mithilfe des Armbands eine Tür zu öffnen. Von der Idee her nicht schlecht, weil die zweifache Wiederbelebung ebenfalls eine Spezialfähigkeit ist, aber die zu öffnende Tür ist viel zu einfach zu erreichen. Mein einziges Problem war, dass ich direkt nach Betreten des Gangs der zu dieser Tür führt Opfer einer Invasion wurde. Eine Invasion die in just diesem Moment schon wieder vorbei war, da ich den Invasor aus Reflex über den Haufen geballert hatte

    Kann also ganz unterhaltsam sein, aber die 27 Stunden die ich benötigt habe um das Ende zu erreichen fand ich etwas zu lang. Dabei bin in den letzten Stunden schon viel durchgerushed und habe mich nicht mehr darum gekümmert Residuum zu sammeln, da ich bereits alles hatte was ich benötigte. Einzig im Finale habe ich es nochmal mit Stealth probiert, weil ich ansonsten gegen Dutzende Gegner hätte kämpfen müssen.

    Geändert von ~Jack~ (30.05.2025 um 12:11 Uhr)

  3. #4123
    Doom - the Dark Ages

    Meine Skepsis bzgl. der Parry-Mechaniken haben sich nicht erfüllt, der Schild fügt sich nahtlos ins Gameplay mit ein, das herumzoomen mit dem Dash bockt mega, und insgesamt ist das Gameplay sehr rund.

    Leider ist die Musik eine große Enttäuschung. Man hat sich ja leider von Mick Gordon getrennt, und anscheinend sein Werk auch nie richtig wertgeschätzt - denn statt den fetten Metal/Industrial-Kompositionen von Doom (2016) und Eternal kommt hier wirklich komplett langweiliges und farbloses Metalgedudel aus den Lautsprechern, dazu auch noch grottig abgemischt und komplett frei von jeglicher Dynamik. Das hinterlässt ein großes Fragezeichen.

    Auf Reddit schlug jemand vor, die Musik im Spiel auszumachen und nebenbei den Doom (2016) Soundtrack laufen zu lassen. So bescheuert es klingt, es macht tatsächlich mehr Spaß!

  4. #4124
    Witches & Woodlands 3.5

    Eine Parodie der Umineko Visual Novels in der es zur Abwechslung nicht darum geht Mordfälle zu lösen, sondern darum dass die Cousins der Ushiromiya Familie eine Runde Pen & Paper spielen, mit der Hexe Beatrice als Game Master und ein paar Charakteren aus den Answer Arcs als zusätzliche Mitspieler. Dauert knapp 7 Stunden, hat mich aber von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten. Ein paar der Kämpfe sind vielleicht ein bisschen zu lang, ein Großteil des Spiels besteht allerdings daraus dass die Charaktere eine Reihe von Rätseln lösen müssen, wie ein immer schwerer werdendes Mathe Rätsel bei dem sie eine Zahl mithilfe von Hinweisen erraten müssen. Muss man als Spieler zwar nicht lösen, habe ich aber trotzdem gemacht ... zumindest bis zu der Stelle an der man eine achtstellige Nummer erraten musste, was mir zu absurd war. Und innerhalb der Story noch viel absurder ist, weil die Charaktere das Rätsel im Kopf lösen müssen da sie nichts aufschreiben dürfen.

    Darüber hinaus ist das Spiel aber bescheuert, absurd, 4th wall breaking, und hat selbst ohne Murder Mysteries eine Sequenz zu bieten in der die Charaktere mit der roten Wahrheit gegeneinander kämpfen während sie über die Regeln dieses Rollenspiels streiten. Ohne seine Erlebnisse aus der Hauptstory ist Battler aber leider sehr inkompetent

    Obwohl es sich generell nicht ernst nimmt hat es gegen Ende außerdem einen netten emotionalen Moment zu bieten.

    Kann ich Fans von Umineko also wärmstens empfehlen. Das Problem ist nur, dass man eine der ursprünglichen Versionen von Episode 8 benötigt um es spielen zu können. Mit der Steam Fassung funktioniert es also nicht.

    Geändert von ~Jack~ (02.06.2025 um 04:59 Uhr)

  5. #4125

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Tales of Kenzera: ZAU (Xbox Series X)
    Das Spiel ist seit kurzem im Game Pass, weshalb ich mir dass dann angeschaut habe und dann auch recht flott durchgezockt habe (wusste nicht mal, was für ein Genre es war - letztendlich war es ein Metroidvania). Das Spiel ging wie ich mitbekommen habe gnadenlos unter, was mich aber tatsächlich nicht überrascht. Von Anfang bis Ende ist es ziemlich linear, die Musik habe ich fast komplett vergessen (hab lieber meine eigene Musik gehört) und die Story war so belanglos, dass ich die nahezu komplett übersprungen habe. Letzteres hing aber auch damit zusammen, dass mir die ganzen Charaktere (Haupt- und Nebencharakter) ziemlich auf den Sack gingen und ohne Ausnahme unsympathisch waren. Ob man das Spiel unbedingt gespielt haben sollte, sei mal dahingestellt. Geld würde ich EA deswegen jedenfalls nicht in den Rachen werfen.

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