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Couch Potato
Final Fantasy 7 Rebirth
Nach knapp 100 Stunden endlich durch, und ich muss leider sagen dass es mir nicht so sehr gefallen hat wie Remake. Vor allem weil das Spiel mehr als doppelt so lang ist (für Remake habe ich circa 38 Stunden gebraucht), es für mich aber nur sehr wenige erinnerungswürdige Momente zu bieten hat. Als jemand der kein großer Fan von OG FF7 ist (was ich vor einiger Zeit nochmal gespielt hatte) haben mir aber zumindest die ganzen Interaktionen zwischen den Partymitgliedern gefallen, sowie dass Yuffie diesmal ein fester Bestandteil der Party ist, auch wenn sie manchmal ganz schön anstrengend sein kann.
Nach dem Finale von Remake war ich aber echt gespannt was sie aus der neuen Zack Storyline machen. Und die Antwort war ... nicht besonders viel. Ein paar Zwischensequenzen, ein bisschen Rumgelaufe, und dann spawnt er einfach so im Endkampf um der Party beim Kampf gegen Sephiroth zu helfen. Hoffe der letzte Teil der Trilogie macht da noch ein bisschen mehr draus.
Bezüglich des Endings weiß ich außerdem nicht was ich von halten soll dass Aerith entweder tot ist obwohl Cloud sie scheinbar gerettet hat, oder dass nur Cloud sich bewusst ist dass sie noch lebt während alle andern denken dass sie tot ist ... oder was auch immer da passiert ist. Für all jene die das Original nicht kennen finde ich es außerdem schlecht gemacht dass das Spiel ihren Tod nicht nur foreshadowed, sondern einem, in Form von Marlene, direkt sagt dass Sephiroth sie töten wird. Wann das passieren soll ist an der Stelle zwar nicht klar, Clouds Gespräche mit Aerith machen aber mehr als deutlich dass es noch im Finale dieses Spiels passieren wird.
Die Spielwelt fand ich außerdem extrem durchwachsen. Visuell wurde sie zwar richtig gut in Szene gesetzt, aber die Entwickler hatten offensichtlich keinen Plan wie sie die Welt füllen sollen, weswegen sie sich so eine handvoll Aufgaben ausgedacht und jeweils vier davon über die Map verteilt haben (was sich auf circa 20 Missionen pro Gebiet beläuft). Und danach haben sie alle Missionen genommen und per copy & paste auf alle anderen Maps übertragen. Die einzig nennenswerte Ausnahme sind die Protorelic Missionen die immer wieder neue Minigames zu bieten haben. Teilweise rennt man außerdem von einem gewaltigen Gebiet direkt in das nächste ohne dass storytechnisch irgendwas wichtiges passiert, wodurch ich nach ein paar Stunden oft die Lust verloren haben und erst mal was anderes machen musste. Richtige Sidequests gibt es zwar auch, die schwanken aber zwischen "ganz unterhaltsam" und "furchtbar anstrengend", wie die Quest wo man mehrere Hühner zu ihrer Besitzerin locken muss. Ich finde es außerdem bizarr dass es eine komplette Reihe an Fotografie Sidequests gibt bei denen man theoretisch ein Foto machen muss, in Wahrheit aber nur den Fotomodus öffnen und wieder schließen muss. Dabei hatten sie bereits ein richtig gutes Fotosystem in FFXV das in ähnlicher Form für diese Quest hätte wiederverwendet werden können. Die einzige Stelle wo ich die Kamera tatsächlich gut implementiert fand war die Quest in Cosmo Canyon in der man zwar eigentlich den Himmel fotografieren, aber auch ein paar Schnappschüsse von Aerith machen konnte :D
Die längeren Dungeons haben mich zum Glück nicht sonderlich gestört, mit Ausnahme des Shinra Anwesens in Nibelheim (Cait Sith an einer Stelle spielen zu müssen war furchtbar, weil ich mit seinem Gameplay nichts anfangen kann), sowie dem finalen Dungeons, welches mindestens doppelt so lang ist als wirklich nötig gewesen wäre, weswegen ich die ganze Nacht dran saß. Für den Endboss habe ich vorhin aber auch ne halbe Ewigkeit gebraucht, weil es immer wieder neue Phasen gab obwohl halb so viele vollkommen gereicht hätten. In der finalen Phase bin ich außerdem mehrfach verreckt, was ganz schön nervig ist weil man die Zwischensequenzen an der Stelle nicht überspringen kann.
Das Spiel hat außerdem gefühlt 1000 Minigames und bei vielen schaltet man noch einen Hard Mode frei wenn man endlich mit fertig ist. Noch mehr Zeit wollte ich damit aber echt nicht verschwenden. Das Kartenspiel Queen's Blood hätte mir als Haupt-Minispiel vollkommen gereicht, weil ich tatsächlich Spaß dran hatte. Und Chocobo Rennen waren auch ganz unterhaltsam.
Darüber hinaus gibt es außerdem viel zu viele Arenakämpfe. Chadley mit seinen tausend Simulationen, dutzende Kämpfe in der Gold Saucer, diverse Sidequests in denen man sich ebenfalls durch mehrere Level kämpfen muss ... einfach nur absoluter Overkill.
Remake ist für mich also ein Spiel das zwar zu viel Filler Content besitzt, aber zwischendrin sehr unterhaltsam ist. Rebirth ertrinkt dafür in einem Meer aus Filler und Minigames und hat nicht genug Story zu bieten um das auch nur ansatzweise auszugleichen. Hoffe Teil 3 bekommt das besser hin. Aktuell scheitert diese Trilogie aber daran ihre Existenz zu rechtfertigen. Eine einziges 100 Stunden Remake wäre sicherlich besser gewesen als 3 Spiele die insgesamt vermutlich 250+ Stunden dauern.
Geändert von ~Jack~ (11.05.2025 um 20:53 Uhr)
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