Der kühne Knappe (Playstation 5) - ca. 17 Std.

Habe viel erwartet, aber nicht ganz so viel bekommen.
Handlung ist ausreichend mit viel Witz und die Grafik ist ein Traum, halt total verspielt und etwas anderes.
Nur vom Gameplay habe ich mir deutlich mehr erhofft.
Zum einen leicht, wie es nur geht, und spielt sich alles so unfassbar gewohnt, was nicht zum ausgefallenen Rest passt.
Die etwas längere Spielzeit ist dann ein weiteres Hindernis, denn so wird alles viel zu schnell monoton.
Ich mein, die Gegner knüppelt der Spieler ohne nachzudenken weg und sonst wird ein wenig durch die Gegend gehüpft.
Unterm Strich ein nettes Spiel, doch für mich nichts Besonderes.

Tintin Reporter - Die Zigarren des Pharaos (Xbox Series X) - 14:21 Std.

Extra lange gewartet, damit dieses bugverseuchte Spiel ordentlich läuft.
Und tatsächlich, warten lohnt sich.
Mir ist das Spiel bloß 1x abgeschmiert und auch sonst bekommt der Spieler ein solides Adventure.
Meine Berührungspunkte mit Tim & Struppi beschränken sich auf den Kinofilm aus 2011 und einige Filme während meiner Kindheit.
Das Spiel würde ich dementsprechend als gute Umsetzung bezeichnen, selbst wenn ich es als Adventure nicht überragend finde.
Aber der Humor ist gelungen, die Grafik passt voll und die Spellänge stimmt.

Mullet Madjack - (Xbox Series X) - 3:08 Std.

Ha, ein Spiel, wofür ich auf Normal viel zu schlecht bin.
Erreiche immer in 10-Etagen-Abstand den nächsten Checkpoint und habe 10 Sekunden, bis der Charakter stirbt.
Einzig durch das Töten von Gegnern kann das Zeitkonto aufgefüllt werden.
Und so kommt ein kurzweiliger, in Animeoptik gehaltener, rasanter Ego-Shooter daher.
Ich habe mich eine Stunde auf Normal versucht und bin kläglich gescheitert.
Also, Scheitern gehört zum Spielprinzip, da der Spieler schneller und besser werden muss, die richtigen Bonis pro Etage wählt und sich durchbeißt.
Nur 10 Sekunden waren für mich 5 Sekunden zu wenig.
Komplett auf Easy stellen ruiniert aber das gesamte Spielprinzip, da dann das Zeitlimit wegfällt.
Bin also auf dem zweiten Schwierigkeitsgrad hängengeblieben, wo die Kapitelbosse nicht so viel Schaden verursachen und der Spieler 15 Sekunden Zeit bekommt.
Ab da an hatte ich richtig Spaß mit Mullet Madjack, auch wenn hier im Allen nicht viel erwartet werden sollte.
Es ist ein simples Spielprinzip in einer coolen Optik mit Story zum Augenrollen für einen Nachmittag.
Doch gerade das gefällt mir, eben weil ich seit Monaten den Eindruck habe, die Spiele werden unnötig immer länger und länger.

Senua’s Saga: Hellblade II (Xbox Series X) - 8:20 Std.

Ich schreibe das nur ungern, aber das Spiel ist Scheiße.
Habe mich ganz am Anfang auf das Spiel gefreut und mochte halt Hellblade: Senua's Sacrifice ganz gerne.
Empfand es zwar nicht so überragend, wie mir das jeder verkaufen wollte, doch ein richtig gutes Spiel damals.
Mit den Jahren der Vorfreude auf Hellblade 2 machte sich leider immer mehr Ernüchterung breit.
Zig Schnipsel aus allen möglichen Szenen und ständiges Verschieben haben dafür gesorgt, dass mir die zahlreichen Infos zum Spiel auf den Keks gingen.
Als es dann aber erschienen ist, wäre ich beinahe schwach geworden und hätte meine 45 Euro digital hingeblättert.
Nur aufgrund der kurzen Spielzeit habe ich gewartet und mich letztendlich diese Woche für den Game Pass entschieden.
Und wie froh bin ich über diese Entscheidung?
Ich wollte Hellblade 2 in den ersten Stunden mögen, kann es aber nicht.
Es ist furchtbar träge, langweilig, blasse Charaktere, anspruchslose Kämpfe, 60 Prozent des Spiels sind stockdunkel und dieses übertriebene Getue von Senua hat mir den Rest gegeben.
Man irrt gefühlt Stunden durch dunkle Höhlen und ach, was hat es unsere Senua schwer, wenn die sich voller Dramatik und mit viel Geschrei durch jede noch so kleine Öffnung quetscht, wie ein Neugeborenes durch den Geburtskanal.
Dazu das ständige Geplapper der inneren Stimmen.

Die Welt zwischen den beiden Teilen ist übrigens nicht stehengeblieben.
Vieles hat sich weiterentwickelt, doch für Ninja Theory nicht.
Irgendwie fühlt sich alles sogar deutlich schlechter an als in Teil 1.
Gerade diese Isolation und die brachialen Kämpfe mit irgendwelchen Sagengestalten haben einen großen Reiz ausgemacht.
Auch wie die Geschichte sich auflöst und was der Spieler in Bezug auf Senuas Geisteszustand da reininterpretieren kann, war hervorragend gelöst.
In Hellblade 2 funktioniert das aber nicht mehr so schön und wenn, dann mit Abstrichen.
Denn plötzlich werden Dörfer besucht, Menschen kennengelernt, und da passt die Psychose nicht mehr so ins Bild, auch nicht, wenn das Ende plötzlich etwas anderes vermitteln möchte.
Das kann als Geniestreich gewertet werden oder als totaler Stuss.
Ich rede mir lieber ein, dass ab Teil 2 die Handlung nicht mehr wirklich greifbar ist, was ich für die falsche Entscheidung halte.

Auch sonst wirkt auf mich die Fortsetzung komplett überflüssig.
Außerdem will mir bei dem dunklen Spiel nicht in den Schädel, warum die Entwicklung so lange gedauert hat?
Ja, die Grafik ist ein Bonbon, trotzdem ein Witz bei all der Dunkelheit.
Dann lieber zurück zu den Wurzeln, Ninja Theory, und verspieltere Games raushauen, die vom Gameplay her 1A und von der Grafik gut bis sehr gut, aber nicht hervorragend sind.

Ach, und die völlig gescripteten Fights wären im Restmüll besser aufgehoben gewesen.
Wie brav sich mehrere Gegner immer anstellen und exakt dann angreifen, wenn einer gerade besiegt wurde, einfach nur bescheuert.
Dazu wird Senua komplett misshandelt und bei den Verletzungen wird sie keinen einzigen Kampf überstehen.
Hier greift dann wohl dieser The Last of Us Part II-Effekt.
Hauptsache in einer möglichst geilen Grafik so blutig wie möglich rüberkommen.
Weil halt so hart und grausam und perfekt für Teenies, die sich dann etwas erwachsener fühlen können.
Ich kann darüber bloß lachen, da mir das viel zu gewollt wirkt.

Und somit muss ich leider sagen: Senua’s Saga: Hellblade II ist für mich das erste Spiel von Ninja Theory, welches ich wirklich bodenlos schlecht finde.

Still Wakes the Deep (Xbox Series X) - 5:36 Std.

Und dieses Spiel hier war direkt nach der Hellblade-Gurke eine kleine Offenbarung.
Kurzweilig, spannend, perfekte Kulisse und 1A-Sound
Das Horrorlevel bleibt relativ niedrig, aber es stimmt fast alles.
Eine Bohrinsel in der Nordsee, irgendwann in den 70er Jahren: Der Maincharakter wird gerade gekündigt und plötzlich stößt der Bohrer auf etwas Unheimliches, welches die ganze Bohrinsel einnimmt und infiziert.
Klingt alles simpel, wird nur super umgesetzt.
Die gesamte Spielzeit war ein einziger Adrenalinrausch.
Der Spieler klettert und springt durch eine zusammenfallende Bohrinsel und kracht es an allen Seiten, während ihn hin und wieder recht ekelige Gestalten verfolgen.
Dabei übertreibt es Still Wakes the Deep nie und erschafft so einen schönen Ausgleich.
Selbst die unheimliche Präsenz auf der Bohrinsel wird nicht wirklich erklärt und macht das viel aus, als wenn der Zauber durch unnötige Erklärungen genommen wird.
Somit Daumen hoch für Still Wakes the Deep, richtig spannendes Spiel.