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Couch Potato
Stray Gods: The Roleplaying Musical
Da ich das Spiel nur aufgrund seines Titels gekauft habe, hatte ich eigentlich erwartet dass es tatsächlich eine Art RPG sein würde. Der Roleplaying Aspekt äußert sich allerdings nur in einer Vielzahl von Entscheidungen die den Verlauf der Story beeinflussen. Man kann außerdem eine von drei Charaktereigenschaften wählen die zusätzliche Gesprächsoptionen freischalten, und kurz vor Abschluss des zweiten Akts darf man noch eine zweite Eigenschaft wählen. Inwieweit das tatsächlich einen Unterschied macht kann ich allerdings nicht sagen ohne es ein zweites Mal zu spielen. Wäre aufgrund der kurzen Spielzeit von 6 Stunden kein wirkliches Problem, aber ob ich das nochmal tue weiß ich nicht. Die Murder Mystery Story, die sich mit dem Mord einer Muse befasst, fand ich nämlich nicht sonderlich interessant, weil es viel zu lange dauert um irgendwelche Spuren aufzudecken. Die Stories der griechischen Götter die in der modernen Welt leben fand ich interessanter, unter anderem weil hier Themen wie PTSD behandelt werden, auf sehr verstörende, aber verständliche, Art und Weise.
Als Musical taugt das Spiel für mich allerdings nichts. Die Melodien sind zwar ganz nett und im Vakuum betrachtet können auch die Lyrics ganz okay sein, aber wenn man die miteinander kombiniert dann fehlt einfach ein gewisser Flow, weil viele Songs einfach nur Gespräche sind die in Form von Gesang ausgetragen werden. Und das führt dazu dass die Wörter manchmal gestreckt oder schnell hintereinander gesprochen werden um irgendwie zur Melodie zu passen, und die harmonisieren nur selten miteinander. Ein paar gute Gesangseinlagen gibt es zwar trotzdem, das sind aber hauptsächlich Solos, von denen es nur wenige gibt. Außerhalb des Spiels würde ich mir aber keinen einzigen Song davon anhören wollen. Dabei mag ich Musicals, wenn sie gut klingen. Und das ist hier einfach nicht der Fall.
Das Spiel als eine Art Visual Novel zu gestalten sorgt außerdem dafür dass den Songs die Dynamik fehlt die man von Musicals erwarten würde. Statt flüssiger Bewegungen gibt es also viele Standbilder und minimale Animationen, wodurch das Spiel auch in dieser Hinsicht nicht glänzen kann.
Da hätten die Entwickler also noch viel mehr draus machen können.
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