Ergebnis 1 bis 20 von 4127

Thema: gerade durchgespielt

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #24
    Drakengard 3

    Dank Emulation und 60 FPS Patch kann man das Spiel mittlerweile endlich so erleben wie es von Anfang an hätte laufen sollen, anstatt mit furchtbaren Slowdowns die bei solch einem hässlichen Spiel nicht existieren sollten. Gut ist das Gameplay aber trotzdem nicht. Die meiste Zeit schnetzelt man sich nämlich nur stumpf durch die Gegend (entweder mit einem normalen Angriff oder einem der Ausdauer verbraucht) und bei größeren Gegnern muss man ab und zu ausweichen oder deren Angriffe blocken. Es gibt außerdem 4 Waffengattungen zwischen denen man frei wechseln kann und jede Waffe hat unterschiedliche Kombos zu bieten. Eigentlich okay, es gibt aber so gut wie keinen Grund die Waffen zu wechseln, außer in Nebenmissionen wo man gezwungen ist die zu verwenden, oder um gegnerische Schilde zu zerbrechen indem man mit einem Speer angreift. Da das komplette Spiel missionsbasiert abläuft und man sich vor Beginn einer jeden Mission für eine Waffe pro Gattung entscheiden muss, habe ich die meisten Waffen aber komplett ignoriert. Vor allem da man ohne Upgrades nur selten sehen kann ob diese neuen Waffen tatsächlich besser sind. Und Upgrades sind auf Dauer sehr teuer und benötigen Ressourcen die anfangs streng limitiert sind.

    Trotz der furchtbar linearen Level (mit Ausnahme eines weitläufigen Wüstenlevels) gibt es übrigens eine Taste die einem zeigt wohin man gehen soll. Keine Ahnung was man damit anfangen soll, aber sie existiert

    Die meisten Bosskämpfe sind außerdem furchtbar langweilig und laufen meistens nur darauf hinaus dass man den Intoner Modus anmacht (quasi ne Art Devil Trigger wie in DMC) und dann so lange wie möglich auf den Boss haut um das meiste aus dem erhöhten Schaden rauszuholen. Es gibt nur ein paar wenige Kämpfe die interessante Mechaniken besitzen (wie einen wo man aus mehreren Illusionen den echten Boss finden muss da man ansonsten von allen gleichzeitig attackiert wird), aber selbst Nier: Replicant/Gestalt war in dieser Hinsicht interessanter designt. Bullet Hell Kämpfe bei denen man viel ausweichen müsste sucht man hier also vergeblich. Die Kämpfe bei denen man mit einem Drachen durch die Gegend fliegt sind außerdem okay, machen aber nie soviel Spaß wie zum Beispiel im Remake von Panzer Dragoon. Die meiste Zeit schießt man nämlich nur stumpf auf die Gegner oder visiert mehrere auf einmal an und ab und zu weicht man Angriffen aus. Beim Kampf gegen eine fliegende Festung kommt noch ein Zeitlimit hinzu, aber danach gibt es sowas nie wieder.

    Der Endkampf wäre außerdem ein guter Grund sich das Spiel von Anfang an zu sparen. Das ist für mich nämlich der furchtbarste Boss den ich je bekämpfen musste und trotz Savestates habe ich nach circa 5 (Ingame) Minuten das Handtuch geworfen und den Rest auf Youtube angeschaut. Wie schon in Drakengard handelt es sich hier nämlich um ein Rhythm Game bei dem man sich absolut keine Fehler erlauben darf. Obwohl der Bosskampf mehrere Phasen besitzt muss man nämlich immer wieder von vorne anfangen. Und ich meine nicht vom Anfang des Rhythm Games, sondern von der (überspringbaren) Zwischensequenz davor, gefolgt von der (nicht überspringbaren) Sequenz in der der Boss erscheint. Deswegen habe ich auch gar keine Lust den ewig zu probieren. Mit Checkpoints zwischen jeder Phase wäre das was anderes, aber selbst dann würde der Kampf vermutlich ewig dauern, da es mehrere Phasen gibt in denen es so wirkt als ob Yoko Taro die Spieler trollen will, da die Kamera nur die Hälfte des Kampfes zeigt (entweder den Boss und dessen Angriffe, oder den Spieler) und an einer Stelle plötzlich in die Luft schwenkt, wodurch man sich nur noch auf sein Gehör oder das Timing verlassen kann. Und ganz zum Schluss kommt noch eine finale Note von der man nur erfährt sobald man Game Over geht... Für mich ist dieser Bosskampf also grauenhaft designt, was nach dem coolen Ende von NieR: Automata echt schade ist.

    Für die Story lohnt es sich auch nicht wirklich. Wenn mich jemand fragen würde mit welchen Wort ich die Spiel beschreiben würde, dann würde ich nämlich Komödie sagen. Es geht hier zwar darum dass eine Frau namens Zero all ihre Schwestern ermorden will, was teilweise sehr blutig dargestellt wird, aber zwischendrin gibt es einfach so viele absurde Szenen die es schwer machen das Spiel ernst zu nehmen. Das fängt schon mit der ersten richtigen Mission nach dem Prolog an, wo ein Drache, der sich sehr kindisch verhält, im Schlamm wältz und anschließend vor Zeros Augen reinpisst, was die Kamera natürlich von Anfang bis Ende einfängt. Und das ist keineswegs die einzige Szene in der er sich erleichtert.

    Die Begleiter die Zero im Laufe der Reise um sich schart machen die Story leider auch nicht besser. Einer von denen ist nämlich ein Masochist den alles mögliche antörnt, ein anderer ein alter Knacker der dreimal pro Tag Sex benötigt und laut Beschreibung von allen Charakteren am besten bestückt ist ... und dadurch drehen sich sehr viele Gespräche in diesem Spiel um Sex. Und kurz vor Schluss wird auch noch bestätigt dass Zero tatsächlich mit all ihren Begleitern Sex hat Das absurdeste daran ist außerdem die Enthüllung dass all diese Disciples in Wahrheit Vögel sind denen Zeros Schwestern eine menschliche Form gegeben haben

    Darüber hinaus hat mir auch das Storytelling nicht wirklich gefallen. Im ersten Durchgang, der circa 10 Stunden dauert, erfährt man nämlich so gut wie nichts über irgendwas. Weder warum Zero ihre Schwestern töten will, noch warum ihre eine Blume aus dem Auge wächst. Und die nächsten Routen sind alles "What If" Geschichten deren Ursprung nie gezeigt wird. Ist auch gar keine Zeit für, da jede weitere Route nur so lang ist wie ein normales Kapitel. Um mehr über Zeros Schwestern zu erfahren muss man außerdem deren DLCs spielen, die mal mehr und mal weniger interessant sind, aber jeweils nur so 40 Minuten dauern. Genau wie in den anderen Routen rennt man hier außerdem ständig durch die selben Maps wie in der Hauptstory, nur manchmal in umgekehrter Richtung. Um die DLCs vollständig abzuschließen und jeweils eine Bonusstory freizuschalten muss man außerdem jede Schwester auf Level 10 bringen, obwohl ein einzelner Durchgang nur für Level 5 reicht. Da kann ich also nur zu raten die stattdessen im Internet nachzulesen. Vor allem da sich manche Stories echt nicht lohnen, wie die Rezepte von Zwei, die nichts zu irgendwas beitragen.

    Die Enthüllungen in der letzen Route sind außerdem okay, werden aber sehr langweilig vermittelt, da Zero bereits von Anfang an alles wichtige über die Story wusste. Es gibt hier also keine schockierende Enthüllung dass die Blume in ihrem Auge das Ende der Welt herbeiführen wird, weil sie das bereits wusste bevor ihre Schwestern überhaupt existiert haben. Ich finde es außerdem schade dass es hier zwar eine wichtige Verbindung zu Nier gibt (die mysteriöse Cathedral City, die vermutlich aus der Zukunft von Nier in die Vergangenheit katapultiert wurde und der Ursprung aller Magie ist), die Story aber nur am Rande drauf eingeht und in einem einzigen Ladebildschirm erklärt was passiert ist. Da hatte selbst NieR: Reincarnation (ein Gacha Game!) wesentlich mehr interessante Informationen zu bieten und hat gleichzeitig auch bessere Stories erzählt.

    Wenn Yoko Taro mal wieder einen vollwertigen Teil von Drakengard oder NieR entwickeln sollte, dann hoffentlich mit ordentlichem Budget und einer besseren Story.

    Geändert von ~Jack~ (15.01.2025 um 06:37 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •