Black Panther: Like a Dragon - New Chapter (25h mit allen Sidequests)
Der erste Teil einer Duologie der 2010 für PSP veröffentlicht wurde und die Story eines hitzköpfigen Jugendlichen erzählt der glaubt alle Probleme mit seinen Fäusten lösen zu können. Mit dem Rest der Yakuza/Like A Dragon Reihe hat das Spiel allerdings so gut wie nichts zu tun. Es spielt aber ebenfalls in Kamurocho und hat, soweit ich das einschätzen kann (Ich habe bisher nur Yakuza 0 und Kiwami beendet) nur eine neue Location zu bieten: Dragon Heat, eine illegale Kampfarena die von der Kuki Familie geleitet wird, welche dem Tojo Clan untersteht. Und da muss der Protagonist, Tatsuya Ukyo, 10 Kämpfe am Stück gewinnen nachdem er beim Versuch einen Geldverleiher auszurauben versehentlich die Rechte Hand des Anführers der Kuki Familie ermordet hat. Das Spiel hat darüber hinaus zwar noch ein bisschen mehr Story zu bieten, es fokussiert sich aber sehr auf Tatsuyas Gegner und deren Hintergrundstories, welche in mehreren Fällen eng mit Tatsuyas Vergangenheit in Verbindung stehen. Das ist allerdings kein Zufall, sondern wurde absichtlich so arrangiert um die Kämpfe so unterhaltsam wie möglich zu gestalten. Und aufgrund dieser Kämpfe entwickelt Tatsuya sich im Laufe der Story zu jemanden der eine richtige Philosophie besitzt und seine Gegner nicht einfach nur in Grund und Boden stampfen will. Was sich unter anderem darin äußert dass er sich bei einem Kampf weigert die Schwachstelle seines Gegners auszunutzen und stattdessen auf ehrliche Art und Weise gewinnen will. Und das spiegelt sich sogar im Gameplay wider, wo man es sich nicht erlauben darf den Kopf des Gegners zu 100% zu beschädigen. Was bei mir ein bisschen brenzlig war, da mein erster Heat Angriff die Leiste von 0 auf 80 hat hochschnellen lassen. Die Entwicklung seines Charakters ist also richtig gut.
Da die Grafik der PSP zu wünschen übrig lässt, wird die Story hier außerdem mit hübschen Motion Comics erzählt die nur darunter leiden dass die Gesichter aus der Ferne manchmal etwas derpy aussehen. Die Action ist aber richtig gut inszeniert und teilweise sehr brutal.
Das Beat'em Up Kampfsystem hat mir allerdings nur bedingt gefallen, vor allem weil die Steuerung, zumindest mit Emulator, nicht so gut funktioniert wie sie vermutlich sollte. Quicktime Events um sich aus der Umklammerung eines Gegners zu befreien habe ich die meiste Zeit vergeigt, Prompts wo man scheinbar auf alle Tasten hämmern muss um Heat aufzuladen und den Gegner wegzuschubsen ebenfalls, das Timing für Konter habe ich nur selten hinbekommen, Spezialangriffe wo man erst den Stick drehen muss fand ich zu inkonsistent (im Vergleich zu allen anderen Spezialattack wo man nur eine Taste gedrückt halten muss) und selbst auf maximalem Level können die Kämpfe richtig schwer sein. Vor allem die Storybosse, die alle irgendwelche Gimmicks und Spezialangriffe besitzen. So ist bereits einer der ersten Bosse richtig nervig da er so gut wie alle Angriffe kontert. Mir fehlten gegen Ende zwar in einigen Skills 8 - 10 Level bis zum Maximum, aber da hätte ich noch ewig Geld farmen müssen. Und das nachdem ich ein Sidequests Turnier gewonnen hatte wo man sich durch Dutzende Gegner kämpfen muss und ordentlich Geld für bekommt (aber auch ordentlich für zahlen muss um überhaupt teilnehmen zu können).
Das nervigste sind allerdings die "Random Encounter", vor allem in Kombination mit den festen Kamerwinkeln, weil es immer wieder passiert dass die Gegner gerade dann erscheinen wenn die Kamera wechselt, wodurch man leicht in die reinrennt. Fand ich genauso nervig wie die tausend Kämpfe gegen Majima in Yakuza Kiwami. Es gibt zwar ein Item mit dem man Kämpfe deaktivieren kann, aber dafür muss man erstmal so gut wie alle Gegner in dem oben genannten Turnier besiegen. Damit waren die letzten Kapitel aber wesentlich angenehmer, vor allem weil es in diesem Spiel keine Schnellreise gibt und ich somit häufig von der Turbo Taste Gebrauch gemacht habe um Zeit zu sparen. Was es ohne das Item das Kämpfe deaktiviert allerdings noch viel leichter macht in Gegner reinzurennen.
Es gibt übrigens ein paar Stealth Sequenzen die echt nicht hätten sein müssen. Sind zwar ganz gut machbar solange man auf die Onscreen Warnungen achtet, aber hätten problemlos weggelassen werden können. Als Gegenteil dazu gibt es außerdem mehrere Sequenzen in denen man vor Horden an Yakuza oder Polizisten wegrennen muss, die natürlich direkt despawnen sobald Tatsuya sein Ziel erreicht, mit Ausnahme einer Sequenz wo er tatsächlich noch weiter flüchtet. Ab und zu spawnen außerdem einfach so Polizisten auf der Karte und wenn Tatsuya in die reinrennt flüchtet er automatisch, was nervig sein kann wenn man woanders hin wollte.
Obwohl ich das Spiel richtig gut fand, muss ich außerdem sagen dass sich die Sidequests so gut wie gar nicht lohnen. Für Exp und Geld zwar schon, aber deren Stories sind schlichtweg nicht besonders interessant und drehen sich viel zu sehr darum dass Mitglieder unterschiedlicher Gangs ständig versuchen Tatsuya zu verprügeln. Und das ist auf Dauer einfach sehr eintönig. Darüber hinaus gibt es auch ein paar Minispiele die ich aber nur gemacht habe wenn sie von einer Quest verlangt wurden oder wenn ich etwas Geld brauchte. Nur Karaoke habe ich spaßeshalber mal so gemacht ... und dann nie wieder, weil es einfach stumpfes 1-Button Gemashe ist wo die Musik überhaupt nicht zur Geltung kommt. Hostessen zu daten habe ich ebenfalls nur einmal gemacht, weil ich mein Geld lieber ins Training investiert habe. Der zweite Teil soll in dieser Hinsicht scheinbar mehr zu bieten haben, aber ob ich da tatsächlich mehr mache muss ich erstmal schauen. Ich hoffe aber, dass die Sidestories da interessanter sind.
Wer die Reihe mag, dem kann ich das Spiel aber durchaus empfehlen. Die Story ist zwar nicht bahnbrechend, aber durchaus unterhaltsam. Und wenn man es auf Einfach spielt (und/oder sein Inventar mit Heiltränken vollstopft), dann könnte man sich die langweiligen Sidestories eventuell sogar sparen.