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Thema: gerade durchgespielt

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  1. #13
    Fallout: London

    Nach 75 Stunden endlich fertig und das beste an der Mod ist eindeutig das Setting. Ich kenne London zwar nicht genug um zu sagen wie akkurat des umgesetzt wurde (immerhin habe ich die Stadt nur einmal vor vielen Jahren besucht), aber wenn Bethesda diese Mod designt hätte, dann hätten sie London vermutlich wesentlich mehr zusammengestaucht als es hier der Fall ist. Es fühlt sich also tatsächlich so an als ob man einen Großteil von London sowie das nähere Umland erforschen kann. Und im Gegensatz zu offiziellen Fallout Games sieht man hier tatsächlich wie die Natur die Welt zurückerobert, sprich ein Großteil der Stadt ist überwuchert und überall brechen Pflanzen durch Straßen und Gebäude hindurch. Dadurch dürfte die Mod allerdings fordernder sein als Vanilla Fallout 4, was einer der wichtigsten Gründe dafür sein dürfte warum die Ladezeiten furchtbar sind. Ohne Mod die die Ladezeiten beschleunigt bin ich nicht mal über das Hauptmenü hinaus gekommen. Und selbst mit solch einer Mod und einer SSD kann es teilweise 10 - 20 Sekunden dauern Maps zu wechseln. Und an ein paar wenigen Stellen wurde ich trotzdem mit endlosen Ladebildschirmen konfrontiert die ich nur mit einem Neustart überwinden konnte.

    Was mir an dem Setting nicht gefällt ist außerdem, dass es hier zwar unzählige Orte zu erforschen gibt, die Entwickler sich aber so sehr auf Visual Storytelling fokussiert haben dass sie richtiges Storytelling fast komplett vernachlässigt haben. Notizen oder Terminals gibt es also nur sehr wenige und die Stories die darin erzählt werden sind allesamt sehr langweilig. Wenn sie denn überhaupt irgendwelche Stories zu erzählen haben. Es gibt nämlich auch einige Terminals mit generischen Informationen die es nicht wert sind Zeit drauf zu verschwenden. Da hätten die Entwickler sich ein Vorbild an Fallout 76 nehmen sollen, wo ich die Stories die ausschließlich über Notizen, Terminals und Holotapes erzählt wurden interessanter fand als die späteren Wastelander Stories.

    Ein weiteres Problem sind die NPCs, da viele von denen nichts zu sagen haben, außer man hat aktuell eine Quest am Laufen in die sie involviert sind. Und das führt leider dazu dass es so gut wie keine erinnerungswürdigen Charaktere gibt. Die Begleiter helfen da auch nicht viel, weil deren Stories zwar nett sind, sie darüber hinaus aber so gut wie nichts zu bieten haben. Keine Questkommentare, keine Romanzen, nur ein paar Gespräche, sowie jeweils eine Quest. Einen Aspekt den ich bei den Quests richtig nervig fand ist außerdem, dass es häufig mehrere Dialogoptionen gibt die beinahe identisch klingen und eine absolut identische Reaktion hervorrufen, wodurch man einen Großteil dieser Optionen problemlos hätte streichen können.

    Die Story die hier erzählt wird ist außerdem nur okay und einer der größten Twists (der Protagonist war die ganze Zeit ein Klon des Antagonisten) ist furchtbar offensichtlich wenn man ganz am Anfang etwas bestimmtes tut (das Spiel neu starten und das Geschlecht wechseln). Auch wenn es da noch eine kleinen Extratwist gibt (es gibt in Wahrheit Dutzende Klone dieses Kerls, wodurch das Ende etwas bizarr ist). Die finale Schlacht in der man sich durch Gegnerhorden in Westminster durchkämpfen muss, ist aber zumindest ganz gut inszeniert, auch wenn sie leider drunter gelitten hat, dass mir das Spiel an einer Stelle immer wieder abgestürzt ist.

    Keine Ahnung ob ich an der Stelle einfach nur Pech hatte oder die Entwickler was gegen hätten machen können, aber eine Sache ist furchtbar offensichtlich: obwohl der Release der Mod mehrere Monate nach hinten verschoben wurde, wurde sie viel zu früh veröffentlicht und scheinbar so gut wie nicht getestet. Es gibt nämlich unzählige Bugs die sowohl Nebenquests als auch die Hauptstory betreffen und es unmöglich machen die Mod ohne Konsolenbefehle abzuschließen. Selbst wenn der Rest der Mod fantastisch wäre, kann ich sie in diesem Zustand also nicht empfehlen. Da müssen die Entwickler noch ordentlich nachliefern.

    Aber selbst wenn sie all die Bugs beheben sollten, wird die Mod niemals an Enderal herankommen, eine Total Conversion für Skyrim die sowohl eine gute Story, fantastische Nebenquests und interessante Charaktere zu bieten hat und somit das Paradebeispiel für eine Bethesda Mod ist. Fallout London müsste massiv überarbeiten werden um da auch nur ansatzweise ranzukommen. Und ich bezweifle, dass das passieren wird. Nicht wenn sie gewillt waren die Mod in diesem halbgaren Zustand zu veröffentlichen.

    Geändert von ~Jack~ (05.09.2024 um 11:17 Uhr)

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