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Auserwählter

Prince of Persia: The Lost Crown
Vielleicht eines der besten Teile der Serie, wobei man sich natürlich darüber streiten mag wie viel es denn letztlich gemeinsam hat mit anderen Prince of Persia Spielen.
Hier hat man ein relativ "sicheres" Produkt (was sich ironischerweise bislang nicht sonderlich gut verkauft)
Ein Metroidvania auf Hochglanz poliert, wer Rayman Origins und 'Legends gespielt hat, kann sich ungefähr die Qualität des Plattformings vorstellen, da dies wohl von dem gleichen Studio stammen soll.
Am ehesten von diesen ganzen Metroidvanias die es da draußen gibt, würde ich wohl einen Vergleich mit Hollow Knight anstellen.
Es besitzt zwar nicht ganz den Umfang, kommt aber schon mit satten 20 - 25 Stunden an eine hohe Spielzeit für das Genre, gerade weil es in dem Spiel wenig Längen gibt. Besonders dabei hervorheben kann ich die Bosse, die sind auf eine Art gemacht wie ich es am ehesten in solchen Spielen bevorzuge.
Man kann sie jeder Zeit treffen, hat aber auch auch mit trickigen Movesets zu kämpfen. Im Prinzip kann man einfach die Haudrauf-Methoden probieren und den Angriffen ausweichen oder blocken. Aber je häufiger man verliert, desto mehr Möglichkeiten fallen auf die Kämpfe zu optimieren. Das ist vor allem dem - zwar nicht unglaublich originellen - aber trotzdem sehr breitgefächterten Moveset zu verdanken. Man hat ein paar Standfähigkeiten die man im Laufe des Spiels freischaltet wie einen Air-Dash und einen Doppelsprung, aber darüber hinaus, kann man auch Posen erschaffen zu denen man sich zurück teleportieren kann, seinen Bogen wie einen Chakram werfen und parieren lassen, alle möglichen Projektile, Gegenstände und Gegner über einen Dimensionsriss einpacken und später wieder verwenden. All das hat auch nützliche Funktionen im Kampf, weswegen es trotz der einigermaßen einfach gehaltenen Movesets, Spaß macht zu kämpfen weil sich all diese Aktionen verketten lassen.
Und gerade das macht ja Prince of Persia in gewisser Weise aus. 2 Säulen - der Kampf und das Plattforming.
Beides ist formidabel gelungen, auch wenn letzteres vielleicht hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt.
Ab dem Zeitpunkt wo man alle Fähigkeiten beisammen hat, habe ich erwartet dass das Spiel nun richtig eskaliert mit der Kombination der Fähigkeiten, denn bis dahin ist die Schwierigkeitskurve des Plattformings immer stärker angestießen, zwar nichts was mich als Plattforming Puristen ins Schwitzen bringen, aber auf jeden Fall ein bisschen würziger als so der übliche Genremix den man von Metroidvania Spielen kennt. Doch leider ist das letzte Gebiet ein Potpourri aus weiten Greifhaken-Passagen, wo die Entwickler wohl selbst vergessen haben, wie viele Fähigkeiten der Spieler zu dem Zeitpunkt bereits besitzt, denn selten muss man das übliche Repertoire aus Greifhaken + Dash + Doppelsprung wirklich ausnutzen. Zu dem Zeitpunkt stimmt aber wenigstens der Schaden den Gegner anrichten können, denn zwischenzeitlich wo das Plattforming anzieht, werden die Kämpfe durch die Charakterprogression sehr viel einfacher, weil man immer mehr aushält und ggf. durch die Talismane (wie in Hollow Knight eben) eine Menge Dinge migitieren kann. Außerdem kriegt man die typischen Estus Flasks aus Dark Souls (diese Art des Heilsystems ist wohl nicht mehr wegzudenken, aber besser als gewisse andere Alternativen xD) während man mehr Tränke erhält, mehr aushält, sind die Wege zwischen den Savepoints ähnlich nah beieinander, an manchen Stellen war es sogar lächerlich nah. Ich muss es wohl nicht jede mal immer wieder erwähnen, ja ich habe auf das höchste "Difficulty Preset" gespielt, ich hätte zwar die Slider für die Leben der Gegner noch höher setzten können, aber ich möchte ja auch auf "Unsterblicher" spielen nicht "Benutzerdefiniert" was halt auch da steht, wenn ich die zahlreichen verschiebbaren Slider auf das Minimum setzte. 
Jaaaa es ist wieder diese Art von Schwierigkeitsregulierung, na wengistens kann man nicht wirklich "Unsterblich" werden was ironisch wenn man bedenkt dass das härteste Preset so heißt. Es gibt sogar ein Funktion die Plattforming Passagen auf dem kritischen Weg einfach zu überspringen, so ist das wohl heutzutage, wenn eine der Säulen des Spiels zu einem "Accessibility" Problem wird. Hach naja ich sehe es positiv, denn diese Funktion schließt nicht die optionalen Passagen mit ein und ist daher wirklich nur dafür da das Nötigste abzudecken.
Jedenfalls egal welchen Schwierigkeitsgrad man wählt, es wird sich zumindest was die Kämpfe betrifft eine Art umgekehrte Schwierigkeitskurve ergeben, weil die Ressourcen immer mehr werden, ausgenommen sind die erwähnten Bosskämpfe und die haben auf jeden Fall einen großen Teil dazu beigetragen dass das Spiel eine erinnerungswürdige Erfahrung bleibt.
Neben all dem Kram gibt es auch noch viel zu entdecken das ganze ist so aufgebaut dass man verschiedenen Stellen des Story-Fortschritts, mehrere Ziele erhält, die Gebiete in einer eigenen Reihenfolge zu erkunden. Die Welt ist groß, aber nicht überbordernd. Es ist meist linearer als es den Anschein hat, aber wer verfrüht in Gebiete wandert, wird trotzdem nicht leer ausgehen und meistens trotzdem noch mit einer Belohnung abgespeist bevor man dann merkt dass zum weiterkommen, noch eine Fähigkeit fehlt. Das finde ich sehr lobenswert und demotiviert nicht die Erkundung.
Fazit:
Man merkt dem Spiel so dieses Ubisoft-typische an, es macht wirklich nichts, was mich nicht woanders schon gesehen und gespielt hat. Allerdings macht es das auf einen so konstant hochwertigen Niveau, dass ich mich nur noch über die typischen Kompromisse beklagen kann, die halt in klassischer Ubisoft Manier das Spiel davon abhält komplett in den Olymp aufzusteigen, aber das ist schätze ich mal meckern auf hohen Niveau. Prince of Persia: The Lost Crown ist nen fettes Paket und fühlt sich von vorne bis hinten einfach rund an. Das Spiel lässt sich gut und griffig einfach wegspielen ohne den Spieler wie einen Idioten zu behandeln, naja außer man möchte es halt, dann kann man es halt so einstellen. (es gibt auch einen Handholding GPS-Modus, was ich vergessen habe zu erwähnen)
Extrapunkte gibts noch für die schlichte, aber doch sehr gut inszenierte Handlung, die mich bei der Stange gehalten hat und den Bosskämpfen auch noch mal das gewisse Etwas geben, weil es nicht irgendwelche random Aliens sind die auf zu viel Fanservice setzen, die man abschießt.
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