Das war mehr so ein reines Nostalgiespiel, wobei das nicht das Spiel an sich betrifft, sondern die Reihe da ich mit Breath of Fire 3 und 4 aufgewachsen bin, aber die Anfänge auf dem SNES nie mitbekommen habe.
Ich habe vor vielen Jahren mal in den 2. Teil reingespielt und mochte ihn nicht so wirklich ehrlich gesagt, für mich war der viel zu klassisch angehaucht und zu generisch, fast so ne Art Dragon Quest in schlecht. (aber ich habs auch wirklich super lang gespielt also bin ich gespannt ob sich der Eindruck noch wandeln kann)
Auf keinen Fall was ich später mit der Reihe aosziiere die für mich vor Charme übersprüht.
Dementsprechend waren die Erwartungen an Teil 1 auch nicht wirklich groß.
Überaschenderweise muss ich sagen dass es...
...tatsächlich kein wirklich gutes Spiel aus meiner Sicht ist, aber sich "angenehmer" spielt, als ich erwartet habe. Das Kampfsystem ist jetzt nicht so langsam wie befürchtet und es gibt eine praktische Auto-Battle Funktion für die ganzen Filler-Fights wo man eh nur die Angriffstaste hämmert, was im späteren Spielverlauf vermutlich in 90% aller Situationen der Fall ist. -.-'
Noch dazu gibt es ein Item namens "Murmel3" günstig zu kaufen mit dem man jegliche Zufallskämpfe unterbinden kann, sowas ist mir im 2. Teil mit seiner hohe Zufallsencouterrate nicht untergekommen. (der wohl leider genau langweilige Dungeons hat, wie ich sie in Teil 1 erlebt habe)
Unter normalen Umständen, wenn wir ein durchdachtes Spiel vor uns hätten, hätte mich sowas gestört, aber Breath of Fire 1 ist eben kein durchdachtes Spiel. Die Charakterentwicklung ist desaströs, Figuren wie Bog erhalten am Anfang ein paar Zauber und dann gar nicht mehr wodurch ihre Rollen als "Mischklasse" komplett überflüssig wird, bei den meisten der 8 Figuren greift man dann doch einfach nur an, selbst wenn die so Gimmicks haben wie eine "Fusion" oder die Drachenverwandlung. Das ist dann nur ein zusätzlicher Schritt um mit einer stärkeren Figur Angriff zu spammen.
Im Prinzip läuft das Spiel in fast alle Trittfallen von trivialen RPG-Design, Ressourcenmanagement spielt keine Rolle, Statusveränderungen spielen keine Rolle, Buffs/Debuffs sind quasi nutzlos, Anfangs ein bisschen Reibung wo man auf seine Figuren aufpassen muss und später nicht mehr.
Dann dazu noch ne komplett willkürliche Levelkurve für jeden Charakter, so ist Bleu von den Entwicklern wohl nicht nur optisch gesegnet worden sie erhält extrem schnell Levelaufstiege 5x so schnell wieder jeder andere. Während Ox am Ende Level 23 war, war Bleu Level 40. Ryu war so 26 oder sowas, also auch ein absurder Abstand.
Von den fehlenden Itembeschreibungen der Items wo so wenig Platz war dass man sie mit allerhand kruden Abkürzungen versehen musste brauche ich wohl gar nicht erst anfangen, das Problem plagt die Serie quasi schon seit immer, also habe ich auch für den ersten Teil nichts Besseres erwartet.
Dennoch möchte ich nicht einige interessantere Ansätze wegschweigen, so fand ich es ganz cool dass jede Figur auf der Weltkarte selbst eine sekundäre Funktion besaß mit dem man ein paar Sachen finden konnte, bzw sogar muss wenn man das beste Ende im Spiel erreichen will.
Denn was auch immer auch nur irgendwie "optional" wirkt wenn man Freiheiten hat. hängt letzten Endes alles mit der Hauptstory in irgendeiner Weise zusammen. So brauch man gar nicht erst anfangen groß auf Abenteuersuche zu gehen; häufig findet man Orte an die man später zurückkehren soll, was meiner Erkundungsfreude einen heftigen Dämpfer verpasst hat, selbst der lange Weg für die finale "Agni" Drachenform ist am Ende kein super krasses Secret sondern notwendig um das eigentliche Ende des Spiels zu erreichen und die tausend Schritte davor sind quasi alles "optionale" im Spiel was man machen kann und hängt an einer Kette aneinander zusammen, durch sowas fällt einem dann auf wie linear und "klein" das Spiel tatsächlich doch ist.
Also irgendwie hatte ich meinen Spaß schon irgendwie trotzdem, doch aus einem eher neugierigen Blickwinkel heraus um zu schauen wie die Serie begonnen hat. So gibt es schon einige Verweise auf spätere Elemente der Serie, es gibt sogar ein paar "tiefere" Geschichten die man wohl aus heutiger Sicht als lahmes Klischee empfindet. So Sachen wie der Roboter der eine ganze Stadt vernichtet, dann aber aus Schuldgefühlen sich selbst Terminator 2 Style in einen Vulkan wirft lassen schon ein paar distinktere Nuancen heraus scheinen. Es gibt mehrere dieser kuriosen und manchmal tragischen Situationen, die das Abenteuer zumidnest von den Schauplätzen haben nicht zu langweilig werden lassen.
Dennoch war ich froh als sich das Spiel langsam dem Ende zugeneigt hat, denn letztlich habe ich kaum noch was anderes gemacht als die stärksten Angriffe zu spammen und mich zu heilen,
wie in jedem drittklassigen JRPG von dem Breath of Fire damals keine Ausnahme war, sondern ein Titel von Vielen die auf der Welle eines steigenden Trends geritten sind, umso mehr weiß ich es zu schätzen wie sich die Reihe scheinbar mit jedem Teil verbessert und auch ein Stück weit neu erfunden hat.