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Auserwählter

Dillon's Rolling Western
Ich hatte ehrlich gesagt keine hohen Erwartungen, von Dillon hört man ja eigentlich kaum auf dem 3DS, auch wenn es eines der aufwändigsten eshop Titel ist. (der übrigens bald für immer verschwunden sein wird) Der Metacritic Score ist durchwachsen (nicht dass das auch nur irgendwas aussagt) und die ganze Präsentation mit dem Maskottchen Charakter des Haupthelden mutet eher an ein Kinderspiel.
Doch oh boy lag ich falsch, ich hatte wirklich nicht mit so viel Anspruch gerechnet. Das Spiel steuert sich sehr simpel aber auch einzigartig komplett über Touchscreen. Glücklicherweise simpel, denn es gibt keinen Linkshänder-Support, doch bei den simplen Gestenbewegungen ist nicht zu viel Feinmotorik verlangt.
Das Spiel ist vom Genre her ein Tower Defense, jedoch eines wo man als Akteuer selber auch in das Geschehen mit eingreifen kann um die Heerscharen von Felsmonster zurückzuschlagen. Ich würde sogar sagen, dass der Tower Defense Anteil zwar eine integrale, aber auch nicht so präsente Rolle einnimmt. Da man unentwegt mit seinem Charakter unterwegs ist und auch nicht viele Türme zu managen hat.
Jedes der 10 Level ist in 2 Spielphasen unterteilt, so sammelt man Ressourcen quer über die unterschiedlichen Maps um mehr Leben zu haben falls die Felsmonster doch das Dorf erreichen, Tore zu verstärken (die dann statt der Leben langsam zerfallen) und vor allem um Cash zu sammeln um dann an vordefinierten Plätzen Türme aufzustellen. Dabei ist jedoch der Radius jeden Turms je nach Art und von seiner individuellen Position unterschiedlich.
Man kann sich nicht so viel Zeit nehmen wie man will, irgendwann beginnt der Himmel sich rot zu färben dann hat man nur noch wenig Zeit rechtzeitig im Dorf seine Ressourcen abzugeben. Was es so spannend macht ist dass man keinen Timer sieht so ist man eigentlich ständig unter Strom und versucht sein bestmöglichstes sich vorzubereiten. Die Ökonomie ist dabei auch noch sehr knapp so dass man gerade am ersten Tag mal Glück hat, wenn man überhuapt schon 2 Türme bauen kann. Es gibt haufenweise Money Sinks, aber dazu später mehr.
In der 2. Phase wehrt man dann die Wellen von Feinden ab. Dabei wird der Kampf bei Berührung der Felsgegner gestartet und man wird wie in einem JRPG in eine eigene Arena befördert wo man dann eine von mehreren Feindgruppen auseinander nimmt. Das Kampfsystemsystem startet sehr simpel, gewinnt aber über Zeit immer mehr Facetten hinzu und wird komplett über Touch gesteuert. So zieht man Dillion erst zurück um seine Rolle aufzuladen und dann in Richtung der Feinde, hält man den Touchscreen gedrückt, schneidet der mit Stacheln durch die Felsschicht und gewinnt dabei mehr Ressourcen (dauert dann aber auch länger den Gegner zu besiegen) andernfalls kann man mit getimedten Tippen einen Klauenangriff ausführen der mehr Schaden macht. Später kann man sich auch noch eingraben und aus dem Boden schießen.
Es gibt viele unterschiedliche Gegnertypen die unterschiedlich auf bestimmte Aktionen reagieren und so besitzt jeder ne eigene kleine Taktik. An sich sind die Kämpfe nicht schwer, es geht mehr darum dass man diese zeitschonend wie nur möglichst abschließt, denn während man im Gefecht ist, bewegt sich der Rest der Feinde munter weiter auf das Dorf zu. Und diese können wirklich in unterschiedlichsten Ausführungen ankommen. Sei es auf einem Mottorrad kreise ziehend oder manchmal auch schnurstracks aufs Dorf, Gegner die über Hügel und Vorsprünge springen und somit ihre Wege abkürzen, welche die speziell die Türme angreifen uvm. Die Macher hier sind sehr kreativ gewesen und schmeißen gerne mal den ein oder anderen Curveball auf einem zu.
Man muss insgesamt jede Karte an 3 Tagen spielen bei dem nach jeden Tag die Wellen stärker werden.
Dabei stellt einem jede Karte vor eigene Herausforderungen und bietet so einige Gimmicks. Zwischen den beiden Phasen kann man im Saloon Nebenquests annehmen wovon es immer jeweils 3 Stück pro Karte gibt und die man innerhalb der Frist auch abschließen muss sollte man sie annehmen, sonst muss man Strafe zahlen. Das ist also ein bisschen Risk vs. Reward je nachdem ob man es sich zutraut die Aufträge zu erledigen und die könnten nicht passender für so ein Spiel sein. Meistens fordern sie einen dazu die Extra-Meile zu gehen Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen, während man sowieso schon die Hände voll zu tun hat. Sei es Gegner auf ganz bestimmte Art zu besiegen. Zu verhindern dass ein ganz bestimmter Turm fällt, auf Heiltränke zu verzichten uvm.
Schafft man es alle 3 Aufträge in einer Karte zu erledigen wird man mit einem Extra Stern belohnt. Am Ende jeder Karte wird man geranked nach Schnelligkeit. 4 Sterne für die Zeiten und wie erwähnt dann noch einen für die Nebenquests.
Was etwas blöd ist, ist dass man die Karten unmöglich das erste mal auf 5 Sterne bringen kann, einfach weil einem noch die Ausrüstung und das Startkapitel fehlt, was man erst nach dem Abschluss einer Mission frei bestimmen kann. So kann es vorkommen dass man am Ende doch noch mal eine alte Mission wiederholt, da man um im Spiel voranzuschreiten, eine bestimmte Anzahl an Sterne braucht.
War zwar nur einmal kurz vor der der letzten Mission notwendig, da ich fast durchgängig immer 3 Sterne bekam, aber trotzdem ist es nervig, da ich nicht viel Reiz sehe die alten Missionen noch mal zu spielen wenn man eh schon überpowert ist.
Denn man schaltet auch neue Ausrüstung später frei und auch die besitzt eine Haltbarkeit und muss ersetzt und damit auch für teures Geld gekauft werden, Geld was man eigentlich lieber in Türme investieren würde. Dennoch funktioniert das ganz gut und gibt dem Ganzen eine weitere taktische Komponente, wenn ein bestimmter Ausrüstungsgegenstand für die Klauen Attacke kurz davor ist kaputt zu gehen, kann man sich den Kauf noch bis zum Ende des letzten Tags sparen und stattdessen erst mal sich auf andere Angriffe fokussieren.
Auch wenn das ein Tower Defense ist, wird man grundsätzlich die meisten Gegner auch selbst erledigen, das ist zwingend notwendig da man sich meist nie aus allen Richtungen gleichzeitig schützen kann. Demnach ist hier gute Koordination auf der Map und Priorisation gefragt.
zur Hilfe gibt es auch Items zu kaufen (ebenfalls für das Geld was man gerne auch in die Türme steckt) mit denen sich kurzzeitig verschiedene Effekt auf der Karte auslösen lassen. Meist muss man dafür aber auch im Geschehen sein. So kann man Gegner in der Nähje einfrieren oder ein Nest aus der Nähe für unbestimmte Zeit deaktivieren, ein Teleport zurück zum Dorf, Schnelligkeit und einige weitere noch. Den richtigen Zeitpunkt wann diese Items einzusetzen sind abzupassen ist auch sehr wichtig. zu mal man auch immer nur maximal 3 von jeder Sorte tragen kann.
Daneben noch viele verschiedenste Stage Gimmicks. Schlamm der einem verlangsamt, Ein Katapult wo man Landepunkte auf der Karte freischalten kann, Säulen die man mit Dynamit sprengen kann (kostet auch Geld) um bestimmte Wege zu blockieren, Tore die Gegner umleiten usw.
Es wird eigentlich nie langweilig und man hat auf jeden Fall immer was zu tun, denn Spiel wird mit jeder weiteren Karte stressiger und es auch kann wirklich sehr fordern, das hätte ich dem ganzen nicht zugetraut, aber das macht es auch sehr befriedigend wenn man eine Mission überstanden hat und sich erst mal im Saloon ausruhen kann
Der Metacritic Score von 65 ist in meinen Augen ne Unverschämtheit, hat es aber zum Glück nicht verhindert dass es 2 weitere Nachfolger zu dem Spiel gab, die laut dem was ich bisher gelesen habe, ebenfalls sich nicht verbiegen und taktisch anspruchsvolle Tower-Defense Kost bieten, jetzt bin ich auf jeden Fall auf die ganze Serie gespannt.
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