Sowas wie ein Character-Action-Game in 2D. Das Kampfsystem ist recht einfach und intuitiv. 2 Knöpfe, einer für leichte, der andere für starke Attacken, ein Ausweichdash mit 5 Ladungen die sich allmählich regenerieren und Finisher ala Metal Gear Rising Revengeance welche die eigenen Leben wiederherstellen und die Chance für einen bildschirmklärenden Angriff ermöglichen.
Das Leveldesign ist sehr spärlich, man läuft durch sehr schöne handgezeichnete Umgebungen, die aber nur aus statischen Elementen bestehen. Später wenn man lernt auch in der Luft dashen zu können, kommt noch etwas Vertikalität hinzu ansonsten aber kämpft man fast permanent gegen unterschiedlichste Gegnerwellen von Arenakampf zu Arenakampf.
Das könnte alles ein wenig langweilig und generisch sein, hätte man sich da nicht noch den Twist mit dem 4. Wand Bruch einfallen lassen. Das Spiel wird von einem Erzähler begleitet der einem sagt man als nächstes tut, an vielerlei Stellen hat man die Möglichkeit den Erzähler zu sabotieren und bestimmte Wege nicht zu gehen, Passagen durch absichtlich verbaute Sequence Breaks zu skippen u.ä
Das Ganze ist so Stanley Parable mäßig aufgebaut und macht sich über gewisse Spieler Konditionierungen lustig. An einer Stelle z.B kann man einen verbotenen Raum entdecken, der eine Instant-Kill Fähigkeit beherbergt. Der Erzähler fleht einen an die Fähigkeit nichts zu nutzen und sich nicht der Verlockung hinzugeben. Daraufhin spawnen Unmengen an Gegnern in nicht enden wollenden Feindesmengen und jetzt hat man die Chance es durchzustehen oder den Instant Kill Angriff ausnutzen, tut man Letzteres. rastet der Erzähler aus und bezichtet einen als wannabe edglords der glaubt er wäre ein Rebell weil er sich über den Regeln des Spiels erhebt... oder sowas.
Leider ist es so das viele der Wege wo man sich dem Erzähler widersetzt in Sackgassen enden worauf man hin letztlich eh von Punkt X. wieder neustartet um eine andere Verzweigung zu gehen.
Ich kann dem ganzen aber zu Gute halten, dass es tatsächlich relativ humoristisch ist und die Interaktionen mit dem Erzähler durchaus zu unterhalten wissen, wo sie doch immer in skurile Situationen münden. Von der Persönlichkeit ist dieser schon sehr penentrant, schnell aufbrausend und trottelig.
Ich finde die Meta-Narrative auch gar nicht so lästig und "In Your Face" wie z.B in einem Pony Island, da die Prämisse des Spiels ist, dass man an einem Computer ein Spiel spielt. Also im Spiel selbst spielt man ein Spiel und drumherum gibt es immer noch eine Welt im Spiel für das dann ebenfalls eine Narrative existiert, die das ganze nicht so bedeutungslos wirken lässt. (und außerdem ziemlich kompliziert ist und ein bisschen Vorwissen zum voraussetzt)
Wenn man das Spiel durchspielt hat man nur das Nötigste erreicht. Man muss die meisten Sackgassen finden und einen Code entschlüsseln um das wahre Ende zu sehen. Die Schnitzeljagd bis dahin hat mir durchaus Spaß gemacht weil es nicht allzu abwegig und kryptisch ist, im Prinzip kann man alles auch irgendwie von selbst finden. Dabei erlaubt einen das Spiel zu jedem erreichten Abschnitt hin und her zu springen so dass man das Spiel nicht immer wieder von neu spielen muss.
Insgesamt ist das Spiel schon sehr reduziert und außer Kämpfen macht man nicht viel, aber die Meta-Narrative im Hintergrund sorgt schon für einigermaßen Auflockerung, zudem ist das Kampfsystem wirklich sehr schnell und flüssig und bietet befriedigende Animationen und Soundeffekte, es fühlt sich durchweg gut an auch - oder vielleicht gerade weil, es sehr reduziert auf das Nötigste ist. Im Prinzip ist das Spiel auch nicht sonderlich schwierig, man kann sich nach und nach Upgrades für ICEY und ihre Angriffe kaufen mit denen erneute Spieldurchgänge auch immer schneller aber dami tauch irgendwie gedankenloser werden.
Wer aber alles rausholen will und aufs Äußerste gefordert werden möchte, für den gibt es noch den DLC Bereich. Dort muss man 50 Wellen von Feinden am Stück schaffen. Am besten sollte man aber vorher den Charakter aufs Maximum geupgradet haben wenn man weit kommen möchte.