Monster Hunter Stories 2: Wings of Ruin (PC)



Ich bin ein Monster Hunter Frischling, bin erst durch MH Word + Iceborne mit der Serie in Berührung gekommen. Dafür habe ich dort viele, viele Stunden verbracht und verstehe endlich woher dieser Hype und die Begeisterung für dieses Spieleuniversum herkommt. Einfach nur ein tolles Spiel. Deshalb freute ich mich auf MHS 2, das einen ganz anderen Fokus legt als sein großer Bruder. Auch wenn das Wort Stories im Titel vorkommt, so ist die Story nicht wirklich das beste am Spiel. Zwar auch nicht ganz schlecht, mehr so durchschnittlich. Und leider, das ist mein größer Kritikpunkt an sie, wird hier zu viel Zeit mit einer bestimmten Sache verschwendet. Keine Angst ist kein Spoiler, aber für die die das Spiel kennen: Man rennt im Grunde nur von einem Krater zum anderen Krater. Rennt dahin, besiegt das Monster, rennt zum nächsten und besiegt dort das Monster etc etc. Es gibt einfach keine Abwechslung, von ereignisreichen Wendungen fange ich erst gar nicht an. Dafür kann das Spiel mit seinen abwechslungsreichen Monster punkten, aber bei der Lore, die dahinter steht/steckt kein Wunder. Leider ist das Gen-System komplett unsinnig, da man es nie wirklich braucht. Die Idee ist halt nett, aber schlecht umgesetzt. Die Spielt punktet mit unterschiedlichen Biomen, die grafisch gesehen teilweise ganz mies aussehen. Es hat mich schon a bisserl überrascht, dass ein so neues Spiel wie ein PS3 Spiel nur mit 4K Texturen aussieht. Das betrifft vor allem, die Vegetation (das Gras!), selbst Breath oft the World hat auf der Wii besser ausgehen. Wenig Mühe hat man sich auch beim Leveldesign gegeben, die Levels wirken wie aus einem Generator, die dann fürs Copy&Paste herhalten mussten. Dafür sind die Charakterdetails, Effekte, der gute Score und Monster besser gelungen. Es gibt einige Mitstreiter und natürlich gibt es wieder massig an Rüstungen und Waffen. Großer Pluspunkt, was für JRPGs untypisch ist, aber für die MH Spiele Usus ist: Rüstungen und Waffen sind am Char sichtbar. Das motiviert ungemein sehr, immer mehr zu farmen und zu craften. Auch das Kampfsystem bockt, hat einen erfrischenden Ansatz der besonders für Taktikfans wie mich, sehr spaßig ist. Leider ist hier auch nicht alles Gold was glänzt: Zum einen sind die Skills des Helden völlig nutzlos, da man sie einfach nicht braucht. Im Gegenteil, sie sind ohne das genauer auszuführen, sogar zeitweise kontraproduktiv. Zweitens der KI-Begleiter, dessen Verhalten man leider nicht beeinflussen kann. Man kann in einem Kampf max dreimal sterben, was in Form von Herzen dargestellt wird. Wer sie alle zuerst verliert, ist egal. So oder so heißt es dann Game Over. Ist dann sehr ärgerlich, und nagt an der Spielebalance. Generell finde ich, dass einige der Spielmechaniken des Spiels beim Kämpfen nur Ballast sind und man nicht braucht. Gilt zB für das Elementsystem. Wo es in MH World essentiell war, welche Rüstung, Waffen, Buffs und Strategie man einsetzte, ist hier vieles überflüssig. Einfach beste Rüstung und Waffe anlegen, und fertig. Finde ich bisserl schade. Das ist natürlich alles kein Beinbruch und macht das Spiel nicht unbedingt schlechter, aber leider wird hier einiges an Potenzial verschenkt. Trotzdem, im Großen und Ganzen ist MHS 2 ein solides JRPG, das vieles besser macht als der JRPG-Rotz der letzten Jahre.