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Drachentöter
King Arthur: Knight's Tale (PC)

Die Jungs und Mädels von NeocoreGames müssen eingefleischte Artus-Fans sein, denn nach ihren letzten drei Spielen, der Hack-&-Slay Van Helsing-Trilogie, sind sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt. Diesmal als Taktik-Rollenspiel ala XCOM in einem düsteren Fantasy-Setting. Mit ihren früheren Spielen konnte ich nur wenig was anfangen, daher hatte ich zu Beginn einige Bedenken. Doch die sehr vielen positiven Steam-Reviews und Spieletests ließen mich trotzdem hineinschnuppern und die Rechnung ging sogar auf. Nach ca. 45h hatte ich die Kampagne durch, wo ich insgesamt sehr viel Spaß hatte. Mir gefiel das unverbrauchte Setting der Artus-Saga (btw: man spielt nicht Artus, der ist der Antagonist im Spiel). Man schart sich eine Tafelrunde aus Rittern zusammen, wovon es eine Menge gibt. Hier wurde viel Arbeit in die Lore hineingesteckt, sei es die Religionen, die Völker, die Ritter usw. Auch die Base, die Burg Camelot, darf man ausbauen und nutzen. Ist zwar nicht so gut gelöst wie in XCOM, aber immerhin etwas Abwechslung. Stichwort Abwechslung: Das Spiel ist sehr repetitiv. 90% aller Missionen sind ähnlich aufgebaut. Man erkundigt die Map, besiegt alle Feinde und fertig. Und. Es. Wird. Verdammt. Viel. Gekämpft. Extrem viel. Auch wenn das Kämpfen sehr viel Laune macht, irgendwann ist die Luft raus. Schade, dass die Kämpfe auch nicht abwechslungsreich gestaltet sind. Hier und da muss man zb jemanden bei einem Ritual beschützen, aber das war auch schon. Hier merkt man das begrenzte Budget durch die Kickstarter-Kampagne und der Größe der Devs doch an. Die Ritter darf man ähnlich wie in einem XCOM ausrüsten und aufleveln, was sehr viel Spaß macht. Da man aber nur 4 Ritter gleichzeitig auf die Missionen mitnehmen kann, bleiben die restl. 8 zuhause (es gibt natürlich viel mehr Ritter, verwalten darf man aber nur 12 gleichzeitig). Jene Ritter die in Camelot bleiben, leveln nicht mit, außer man lässt sie in einem spez. Gebäude trainieren wo der Platz auch begrenzt ist und mit Ressourcen verbunden ist. Und hier sieht man schon: King Arthur ist kein leichtes Spiel. Das Spiel hat zwar einen separaten eigenen Roguelike-Modus, aber auch der normale Spielmodus hat gewisse roguelite Elemente. Ritter die sterben, sind endgültig tot (man kann sie zwar wiederbeleben, aber das Item ist extrem selten bzw teuer). Verletzen sich Ritter in Missionen zu stark oder verlieren zu viele LP, müssen sie behandelt werden und das bedeutet Missionen auszusetzen. Ist dann nur blöd, wenn die Ersatzbank kaum trainiert ist. Ihr seht also, das Spiel erfordert gewisse Vorausplanung und Management, ansonsten kann man die Kampagne von vorn beginnen. Wer sich aber auf so was einlassen kann, bekommt ein wirklich gutes Taktik-RPG in einem spannenden Szenario mit einem zu redundanten Gameplay, das aber im Kern viel Spaß macht.
PS: Bugs hatte ich keine, lediglich bei den Übersetzungen wurde viel geschlampt. Viele englische Texte (besonders im letzten Viertel) wurden nicht ins Deutsche übersetzt.
Geändert von Rusk (04.06.2022 um 12:04 Uhr)
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