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  1. #11
    Death Stranding: Director's Cut (PC)



    Lang war der Weg bis der DC von Death Stranding (DT) endlich auf dem PC erschienen ist und lange war auch wortwörtlich der Weg im Spiel vom Anfang bis zum Ende. Eigentlich müsste ich DT nach dem Durchspielen hassen, da es nicht viel Gutes macht. Ich hatte auch nach 3 Jahren PS4 Release schon einiges an Erwartungshaltung entwickelt. "Walking Simulator", "Postlieferanten-Sim", usw. ließen meine Motivation schon etwas dämpfen. Doch ich muss schon sagen, das verflog zu Beginn. Das beginnt mit dem fantastischen Opening, wo man bereits Kojimas starken Filmbezug merkt. Auch die ersten Stunden waren sehr spaßig, da jede Zwischensequenz, die trostlose Spielwelt, die Charaktere, der Score und das Gameplay eine sehr faszinierende Macht auf mich ausübten, wie man sie selten in einem anderen Spiel gesehen hat. Der Einstieg in die düstere und melancholische Welt in DT, ließ mein Spielerherz wieder hüpfen. Endlich mal ein Spiel, das anders ist. Endlich ein Spiel, dass abseits von Ubisoft/EA/Activision-Mainstream steht und eine tiefgründige und erwachsene Geschichte erzählen will. Selbst das Gameplay, das ja nur davon besteht, etwas von A nach B zu transportieren, machte mir Spaß. Die Fracht optimal zu managen, den besten Weg finden, Ressource zu verwalten ... das hatte schon was und ließ meinen Micro-Manager in mir aufhorchen. In der Mitte setzte jedoch bei mir langsam eine starke Müdigkeit ein, als wäre ich all die Kilometer selbst gegangen. Das Gameplay veränderte sich nicht wirklich, hier und da kam ein Gadget dazu, aber im Kern blieb es das Gleiche. Der Mittelteil wirkte so gestreckt. Was am Anfang noch Spaß machte, war nur mehr Arbeit. Man wurde auch nach 30h wie ein Idiot von A zu B, geschickt, nur um dann zu C zu latschen und dort was nach A zu bringen. Und da die Schwierigkeit anstieg, zb Schneelandschaft, mehr Feinde usw. wurde es auch mühseliger, diesen Anforderungen gerecht zu werden, obwohl man nicht mehr wollte. Man könnte natürlich stundenlang darüber philosophieren, warum Kojima sich für einen solchen Weg entschieden hat und viele Gründe finden, aber am Ende bin ich halt der Otto-Normal-Spieler, der einfach nur meinen Spaß bei einer guten Story haben will. Und apropos Story: Ich empfand auch den eigentlichen Handlungsfaden als nicht wirklich gut erzählt, die Idee und das Konzept hinter DT jedoch umso mehr. Hier merkt man, dass viel Hirn und Arbeit in die Welt und die Lore geflossen sind, der Rest hält einen gerade so bei Laune. Der Mainchar trägt leider nur wenig dazu, selten habe ich einen so faden, emotionslosen und irrational-handelnden Char gesehen wie Sam aka Norman Reedus.

    Am Ende war ich aber doch irgendwie froh, doch diese Reise angetreten zu haben, denn solche Spiele erscheinen nicht jeden Tag. Hätte man den Mittelteil nicht so gestreckt, wäre die Erzählung etwas straffer und facettenreicher, wäre vielleicht mehr Spiel als Simulation drin gewesen.

    Geändert von Rusk (10.04.2022 um 15:47 Uhr)

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