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Auserwählter
Bloodstained: Curse of the Noob

Beschreibt perfekt meine Probleme mit Inti-Creates Spielen und warum auf Retro gemachte Indie Games mich meistens einfach nicht mehr kicken.
Ich befürchte ich habe mittlerweile und vor allem in letzter Zeit einfach zu viele Retro Spiele gespielt.
Im Prinzip ist das hier Castlevania 3 für vets, allerdings ist das zu Teilen wohl nicht mal absichtlich so geschehen, da ich das Spiel in vielen Stellen einfach zu unbedacht daher kommt.
Zu Beginn kann man sich zwischen "Veteran" und "Casual" entscheiden, das eine hat das klassisches Castlevania Lebenssystem und das andere nicht. Außerdem ist der Knockback auf Casual ausgeschaltet.
Man kann jeder Zeit zwischen den beiden Schwierigkeitsgraden wechseln, also kann man ruhig auf Veteran starten, man wird festestellen, dass das schon "casual" genug ist.
Dabei hat das Spiel eine umgekehrte Schwierigkeitskurve, der Einstiegslevel mit Zangetsu ist an sich relativ einfach, aber man muss aufpassen, weil man nur Zangetsu spielt, mit jeden weiteren Spielcharakter wird es jedoch einfacher, weil das Spiel die Eigenart hat, die Leben erst dann abzuziehen, wenn jeder spielbare Charakter das zeitliche gesegnet hat, ansonsten startet man eben immer vom Anfang des jeweilige Raumes.
Wo Level 2 noch den Sweetspot mit Miriam und Zangetsu kreiiert, weil der 2. Boss eigentümlicherweise der schwerste im ganzen Spiel ist. Wird es mit Alfred dann schon in Stage 3 bedeutend leichter und mit Gebel ab Stage 4 dann zu einer Lachnummer, gerade letzterer kann sich mit der Sub-Weapon Energie in eine Fledermaus verwandeln und so auch über die Plattforming Passagen fliegen. So hat man also 4 Charaktere mit ihren eigenen Lebensleisten, die alle erst das zeitliche segnen müssen bevor man zum letzten Checkpoint zurückkehrt und ein Leben verliert.
Das macht das Spiel auf sehr vielen Ebenen leichter als seine Vorlage, denn so wie Gebel Plattforming Sequenzen trivialisieren kann, so besitzt jeder andere Charakter eigene Angriffe und Subweapons, Zangetsu kann gut tanken, Miriam hat ne arschlange Reichweite, kann hoch springen und einen viel niedrigeren Delay beim Schlag als Simon Belmont und Alfred... hat überpowerte Subweapon Spells, insbesondere einen Homing Angriff, mit dem man jeden Boss killt ohne überhaupt in deren Angriffsreichweite sein zu müssen.
Positioning hat eigentlich immer eine große Rolle gespielt, mit den 4 Charakteren hat man eigentlich für fast jede Situation immer die richtige Antwort parat und kommt es hart auf hart, tankt man sich mit den Lebensleisten halt so durch. Der Knockback ist eigentlich das einzige, was in dem Spiel noch gefährlich werden kann. Daher hätte das ausschalten auf von dem auf "Casual" schon gereicht.
Achja Upgrades in den Stages sind auch noch zu finden damit die Figuren noch mehr aushalten, noch mehr leben bekommen, mehr Schaden machen und noch mehr Sub-Weapon Energie nutzen können.
Ab einer gewissen Anzahl an Punkte gewinnt man noch neue Leben hinzu, was meistens passiert bevor überhaupt alle 4 Charaktere krepieren also +- 0 Verlust an Leben hat man meiste Zeit. Ein absoluter Kardinalsfehler hierbei ist auch noch, eingesammelte 1-Up bleiben nach dem Ableben nicht eingesammelt, sondern erscheinen erneut. Das Paradebeispiel ist da ein freies 1-Up vor dem Endboss. Im Prinzip spielt dann ab dem Punkt das Lebenssystem keine Rolle mehr. Wofür hat man dann überhaupt noch einen Casual Modus? Wahrscheinlich juckt sowas die meisten nicht, mich macht sowas nur noch metter, wenn man bereits einen Modus voller Kompromisse ins Spiel einbaut, dann sind meine Ansprüche an der eigentlichen "Hardcore" Spielweise sehr viel größer, verständlich, so finde ich den Casual Modus redundant und unnötig weil das Spiel schon so lächerlich zuvorkommend ist, wie nur möglich.
Danach schaltet man einen neuen Modus frei der nur minder schwieriger ist (man hat Zangetsu nicht mehr und bekommt dort mehr Schaden) dass ich den Kram nich von Anfang an auswählen kann, ist mal wieder bezeichnend. Aber soweit ich bisher bin. (Stage 5) macht es das Spiel nicht schwer genug, so dass ich es wohl wieder durchspielen muss um den "Ultimate Modus" freizuschalten. Wuhuu nach 2 Spieldurchgängen wirds dann vielleicht fast so fordernd wie Castlevania 3, das nenn ich gut angelegte Zeit!
Castlevania 3 bietet ein ähnliches Gimmick wie Curse of the Moon zeigt aber, obwohl es mehr als 30 Jahre älter ist, wie man sowas vernünftig umsetzt. Statt gleich 4 Charaktere zu bekommen. Gibt es neben dem Hauptcharakter, die Wahl zwischen 3 Figuren und dementsprechend gestalten sich dann die Routen und die Enden. Das Spiel ist vorbei wenn einer von beiden das zeitliche segnet, nicht alle beide und so kommen interessante Entscheidungen zu Stande. Wen man wann wählt und für was man die Subweapons aufhebt, spielt eine wichtige Rolle. In Curse of the Moon gibt es keine interessanten Entscheidungen, sondern immer nur naheliegende Lösungen.
Allein der Vergleich zeigt wohl schon auf, was für Dimensionen zwischen den beiden Spielen liegen. Curse of the Moon ist halt einfach nur "bla", während man Draculas Curse noch lange in Erinnerung behalten wird.
Achja und nach all der Zeit wo das Spiel auf dem Markt ist, habe ich einen leicht zu reproduzierenden Bug gefunden, pausiert das Spiel bei Cutscene zwischen den beiden Phasen des Endbosses und das Spiel stürzt IMMER ab und ihr dürfte die gesamte 8. Stage von neu starten.
Ich kann schwer nachvollziehen, wie irgendjemand behaupten kann DAS sei die natürliche Evolution & notwendige Modernisierung der alten Klassiker. Vielleicht bin ich einfach nur krass elitistisch, aber wenn man schon so einen minimalistischen Grafikstil anbietet erwarte ich schon dass man in der Lage ist eine Spielerfahrung von damals zumindest, optional zur Verfügung stellen zu können. So weiß ich nicht so recht was jetzt eigentlich die Zielgruppe davon ist, Leute die gehyped auf Ritual of the Night waren? Retro Hipster, die das allein wegen des Grafik-Stils cool finden? Speedrunner die lieber leichte Spiele speedrunnen? Kein Plan, ich weiß jedoch dass es für all das bessere Alternativen gibt.
Geändert von Klunky (24.09.2021 um 11:37 Uhr)
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