Tomb Raider
Das Original für PS1. (übrigens die beste Fassung, weil Speicherkristalle und so)
Irgendwie hatte ich Lust bekommen, ich weiß auch nicht so recht wieso. Ich stehe einfach auf Action-Adventures wo man stundenlandlang durch Dungeons crawled und dann auch noch in einem so gemäßigten Tempo wie hier.
Mir gefällt das Spiel so wie es ist immer noch ziemlich gut, Steuerungstandards für 3D Spiele waren damals noch nicht die Norm genau wie das handlen der Kamera. Lara steuert sich recht Panzer-mäßig, wobei man immer noch die Möglichkeit hat Kurven zu laufen, sobald sie erst mal im Galopp ist. Die Steuerung mag heute altbacken wirken, mir gefällt sie jedoch hervorragend. Wenn man zum Sprung ansetzt geschieht das immer in einem kurzen Abstand nach drücken der Sprungtaste. Es wirkt befremdlich auf den ersten Blick, macht für mich jedoch Sinn weil man vor dem Springen ja in der Regel immer zum Sprung ausholt. In dem Sinne ist es vielleicht gar keine "Sprung"-Taste sondern eine "zum Sprung ausholen Taste" das befriedigende "Heh" markiert dann immer exakt den Beginn des Sprungs. Das Springen mit Delay macht das Springen auf jeden Fall anspruchsvoller und meiste Zeit im Spiel tut man auch nichts anderes, stets gehts darum Abstände einzuschätzen und zum Teil im letzten Moment sich an Kanten feszuhalten, was Lara übrigens auch nicht von selbst tut, hier muss man alles noch selbst durchführen.
Mir kam es dadurch häufiger vor dass ich mir dachte "ne den Sprung schaffe ich nicht" um nach Minuten langen herumlaufen doch den Sprung zu versuchen. (wegen Speicherkristallen kann man sich nicht unbedingt immer Trial & Error erlauben)
Insgesamt fühlt sich der Sprung einfach "gut" an weil man das Gewicht dahinter spürt.
Durch die etwas sperrige Steuerung wird das Plattforming für sich teilweise schon ein Rätsel, es gibt bestimmte Spielsituationen die man nur mit einem ganz bestimmten Sprung lösen kann.
Ich laber schon die ganze Zeit über Sprünge, könnte auch gar nicht damit aufhören: es gibt nen Backflip nen Seitwärtssprung, Hechtsprung starrer Sprung nach vorn und man kann im springen ballern. Achja nen Köpper kann man auf Kommando auch machen, welcher völlig optional ist und nur einen Vorsprung beim Tauchen gewährt, macht man jedoch nen Köpper auch von nur geringen Anhöhen bricht man Lara das Genick mit einem ganz schön authentischen Soundeffekt.
Die Soundeffekte sind so mit überhaupt zum Teil die Geilsten als auch Gruseligsten Sachen im Spiel. Man hört Tiere immer im vornerein aber so manch plötzlicher Spawn erwischt einen eiskalt, die Schussgeräusche sind einfach nur eine Wonne dass Lara 2 statt eine Knarre hat, ist ein Genie- Streich, sie sie schießt in der Regel mit beiden gleichzeitig im automatischen Lock-on. Wenn jedoch Gegner sich seitlich von einem befinden schießt sie nur mit der linken oder rechten Knarre, sollte man sich nun bewegen dass sie auch die andere Knarre dazu packt, kann es passieren dass sie nicht mehr gleichzeitig, sondern die Knarren schnell nacheinander schießt, es ist kaum zu glauben wie befriedigend es ist 70 Gramm Blei in tollwütige Tiere zu schießen, während man einen Backflip ausführt.
Ansonsten ist das Kämpfen gegen Gegner (90% Tiere) überraschend einfach, weil diese sich nicht auf Anhöhen begeben können und es meistens immer irgendwo eine Anhöhe zum verkriechen gibt. Medi-Packs lassen sich dazu noch direkt aus dem Menü einwerfen, nur muss man halt schauen dass man während des Spiels genug von ihnen findet. Einige davon sind auch in Secrets versteckt, letztlich ist das Spiel aber so gestaltet dass Secrets zum überleben nicht unbedingt notwendig sind.
Ansonsten lässt sich sagen dass das Spiel ein wahnsinnig gemächliches Tempo hat, das Kistenschieben war dann auch mir etwas zu viel des Guten, zum Glück muss man diese selten wirklich weit schieben. Überhaupt sind die Rätsel häufig sehr beliebig, das Spiel glänzt da eher durch interessante Level-Layouts. Die Zisterne: sowas wie der "Wassertempel" des Spiels hat mir besonders viel Spaß gemacht, man hat häufig große Areale in denen man sich zurechtfinden muss und die man kreuz und quert durchstreift, hier und da gibts auch ein paar nette Ideen, besonders gegen Ende wo das Maß an Fallen Überhand gewonnen hat und man alles aus Laras Moveset rausholen muss.
Ansonsten muss man heutzutage für so ein Spiel viel Geduld aufbringen, das Kämpfen ist eher zweckmäßig, meiste Zeit springt man und versucht dabei nicht zu sterben und sucht den Weg. Teilweise hatte das auch etwas entspannendes an sich. Ich kann mir erinnern dass die Nachfolger etwas actionreicher ausgefallen sind, zumindest hatte das Spiel doch mehr Leerlauf als ich jetzt erwartet hätte zwischendrin.
Die Story fand ich übrigrens gar nicht so schlecht, wäre sie nicht so verdammt im Hintergrund, ich hoffe mal dass Anniversary etwas mehr daraus gemacht hat.
Übrigens meine Lieblings-Sterbeanimation im Spiel: