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Thema: gerade durchgespielt

Baum-Darstellung

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  1. #10
    Journey

    Der Kritikerliebling schlechthin. Ich habe diese Corona stay at home Aktion genutzt um mal herauszufinden was so toll an dem Spiel sein soll.

    Für das was das Spiel ist, kann man es eigentlich auch kaum kritisieren. Von der audiovisuellen Gestaltung ist es großartig, obwohl ich festgestellt habe dass ich verdammt viele dieser minimalistischen Songs schon in unzähligen Youtube Videos gehört habe, besonders das Intro. Es könnte so ziemlicher jeder x-beliebige Screenshot ein super Wallpaper abgeben, am besten fand ich die Stelle wo die Umgebung in der Dämmerung eingehüllt ist, die Perspektive sich aus der Seitenansicht ändert, während man mit hohen Tempo durch so eine Tempelanlage gleitet, alles fing an so bronzefarben zu schimmern, verdammt surreal.
    Dahingehend hatte über die Spielzeit auch immer das Gefühl sowas ein ein Blockbuster zu spielen, wobei das auch sicher daran liegt dass man schon so viel darüber gehört habe.
    Es war auch stellenweise gameyiger als ich gedacht habe, so ist das Spiel in mehrere Abschnitte unterteilt wie Level, kann man irgendwelche Glitzerteilchen finden mit dem man seinen Avatar upgraded, und am Ende eines Levels steht wie viele man gefunden hat. Den Achievments nach zu beurteilen kann man wohl auch mehr in dem Spiel entdecken als es auf den ersten Blick scheint. Gibt sogar irgendnen Outfit zum freischalten.

    Am besten hat mir das Spiel gefallen wenn man sich viel bewegen und schweben konnte, das hat sich häufig sehr gut angefühlt, dahingehend haben mich die langsamen Passagen, besonders bei der Schneepassage zum Schluss eher genervt. Demnach muss ich zugeben obwohl ich das Spiel sehr schön fand, hat es mich emotional nicht so wirklich gepackt. Die Story ist kryptisch aber erscheint mir simpel, der Grund warum man den Berg erklimmt ist mir (vermutlich) zu esoterisch, im Prinzip weiß man es doch selbst nicht, man geht da nur hin weil der Berg geframed wurde. Dieses "ow my gawd, der Spieler geht von selbst zum Berg obwohl es ihn niemals gesagt wurde!!" empfinde ich als überhaupt nicht speziell, es ist nicht so als hätte man irgendwelche anderen Möglichkeiten, bewegt man sich zu weit aus dem Bildschirm wird man zurück gepushed.
    Für ne Reise ist mir das Spiel auch einfach viel zu kurz, es gibt nichts zu dem man wirklich eine emotionale Bindung aufbaut, die Online-Partner die ich hatte, gingen mir mehr eher auf die Eier mit ihrem ständigen atmosphäre zerstörenden rumgeblinke. Es ist cool dass man zu zweit schneller vorankommt, aber ich war froh als sich der Partner mit dem ich am längsten zusammen war ausgelogged hat. Demnach kam bei mir auch nicht das Gefühl an, irgendwie Zuneigung zu einem komplett Fremden zu empfinden und Angst zu haben mich zu trennen. Quasi diese einmaligen Augenblicke einmal und nie wieder. Da ich schon ungefähr wusste wie das alles technisch funktioniert war mir das schnurzpiep egal.

    Ich könnte mir vorstellen dass es eines dieser Erlebnisse ist, die mir besser gefallen hätten, hätte ich nicht schon so viel darüber gehört. Man kann diesen Hype um das Spiel drumrum eben sehr schwer ausblenden. Der Aufwand der darin gesteckt wurde ist jedoch einfach zu intensiv als dass ich das Spiel für das was es ist als schlecht betrachten würde, im Gegenteil das was es macht, macht es perfekt , nur bezweifle ich dass es ein Spiel für jeder Mann ist, das ist wieder mal bezeichnend für die heutige Review Kultur bei kurzen artsy fartsy Erlebnissen, die dem Spieler wenig Aufwand beim Spielen bereiten Höchstwertungen zu zucken. Denn seien wir doch mal ganz ehrlich. Die meisten Leute zocken es einmal, denken "OOOOH WIE SCHÖN!" und rühren es dann nie wieder an. Evtl zeigen sie es noch ihren Lebensgefährten um zu beweisen wie künstlerisch kultiviert Videospiele doch seien. (und sie selbst, weil sie sowas spielen)
    Da finde ich die media-coverage zu dem Titel viel zu wenig differenziert.

    Dementsprechend irgendwie scheisse, dass daraus für mich so ein Meta-Erlebnis wurde und ich mehrmals beim Spielen über den Stand dieses Spiels im Mainstream nachgedacht habe, als über das Spiel an sich.

    Geändert von Klunky (17.04.2020 um 10:23 Uhr)

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