Mechstermination Force
Ein Boss-Rush Spiel bei dem man riesige Roboter zerlegt, das Spiel beschreibt sich selbst als eine Mischung aus Contra und Shadow of the Colossus, der Vergleich ist eigentlich ganz passend obwohl ich noch Shadow of the Colossus in gut hinzufügen möchte. *gg*
Die Steuerung ist wirklich fast exakt so wie im Contra-Vorbild also entgegen typischer Twinstick Shooter Standards, was mir besonders gut gefallen hat, da ich in der Contra Steuerung sehr geübt bin.
Ich habe gelesen dass die Steuerung der größte Kritikpunkt ist weil sie sich einfach zu floaty anfühlt in der Luft. Ehrlich gesagt habe ich nichts davon gemerkt, kann aber evtl auch sein dass es in der aktuellen Version inzwischen gepatched wurde. Dennoch war zu beobachten dass man gerne mal weiter springt als erwartet, das liegt jedoch daran dass sich die Bosse leicht bewegen während man auf ihnen drauf steht, Massenträgheits-Gesetz und so.
Das Boss-Design selbst kann ich nur loben. Es ist fantastisch, 14 Bosse die sich alle sehr unterschiedlich spielen, von riesiegen Bossen die quasi als Levelersatz her halten, von puzzle-artigeren Bossen bis hin zu kleineren Mechs die sich ein bisschen wie ein Mega Man X Kampf anfühlen ist wirklich alles dabei, kein Boss gleich dem anderen und eine interessante Idee jagt die nächste. Das führt dazu dass sich das Spiel trotz seiner kurzen Spielzeit stets frisch anfühlt. Verstärkt wird das nochmal durch das erlangen von neuen Fähigkeiten nach 3 und 8 Bossen, besonders das Klettern ist ein echter Gamechanger.
Ich würde sogar so weit gehen und behaupten dass das Boss Design noch besser gelungen ist als in Cuphead, denn während sich dort die Bosse alle irgendwann samey anfühlen, weil man lediglich ein auf eine Animation schießt die, außer rot aufblinken, keinerlei Feedback von sich gibt und auch keine Schwachstellen besitzt, zerlegt man in Mechstermination Force sukzessive komplexe Gebilde unter ständig ändernden Voraussetzungen. Was mich bei Cuphead eben besonders gestört hat, war dass die Bosskämpfe zum Teil etwas zu willkürlich wirkten so hat man häufig zwischen unterschiedlichen Phasen komplett neue Bosse bekämpft statt einen aufeinander aufbauenden Bosskampf mit unterschiedlichen Phasen zu haben. Bei Mechtermination Force kommt ein ein großer Moment der Überraschung hinzu weil man nie genau sagen kann wie viel Phasen der anstehende Bosskampf nun hat, durch das zerstören von mehr und mehr Teilen stellt sich dennoch ein Gefühl von Fortschritt ein und es ist spannend zu sehen wenn ein Boss sich transformiert.
Ansonsten sei noch zu erwähnen dass man sich das Spiel leichter machen kann in dem man sich in einem Shop Extra Herzen oder stärkere Waffen holt. Bis auf den Endkampf, wo ich stärkere Waffen benutzt habe, habe ich auf sätmliche Upgrades verzichtet weil ich das Spiel so Vanilla wie nur möglich erleben wollte und es sieht für mich danach aus als sei das Spiel klar für die Mindestanzahl an Herzen gebalanced worden. Manche Review Magazine kritisieren das Grinding in dem Spiel nach besseren Waffen, da man Bosskämpfe wiederholen muss um mehr Währung zu erhalten, ich hatte das Problem nie, da ich mein Geld eben nicht für Extra Herzen ausgegeben habe. Daher finde ich den Punkt irgendwo unfair, da man schließlich nicht erwarten sollte, während eines Spieldurchgangs sämtliche Spielvereinfachungen quasi mit auf den Weg zu bekommen. Ich denke hier mangelt es einfach an der Kommunikation seitens des Entwicklers, viele Spieler glauben wohl dass diese Waffen notwendig seien um das Spiel vernünftig spielen zu können.