@Rusk

Ich lese gerne deine Eindrücke über WRPGs, da die ziemlich oft meinen Geschmack treffen.
Pillars of Eternity 2 hat mir letztes Jahr bereits in den ersten 8 Stunden viel Freude bereitet.
Habe bloß den Faden - Dank anderer Games - verloren und da vieles nachgebessert wurde, halt erst abgewartet.
Der Rundenmodus ist dennoch voll an mir vorbeigegangen und wertet ein CRPG für mich deutlich auf, da mir ein Echtzeit-Kampfsystem oft viel zu hektisch ausfällt.
Dein Eindruck liest sich jedenfalls verdammt gut.

Battlefield V

Sehr kurzer Ego-Shooter von ca. 5 Stunden.
Ich mochte Battlefield 1 vor einigen Jahren, da gerade diese kleinen Geschichten ihren Reiz hatten.
Im neuen Ableger sind diese zwar nicht schlecht und in der letzten Mission zeigt sich, welch Potenzial EA DICE besitzt, doch auf mich wirkte Battlefield V wie ein DLC.
Nichts neues, sehr viel kürzer und als Ego-Shooter an sich durch und durch austauschbar mit immer den gleichen Zielen.
Konnte mich insgesamt nicht abholen und hätte nichts verpasst, sofern ich letztens beim Saturn einfach dran vorbei gelaufen wäre.

Metro Exodus

Ich mag das Spiel nicht und habe nach 4-5 Stunden abgebrochen.
Die Vorgänger waren zwei düstere Ego-Shooter mit einen Punkt, der mich immer wieder aufs neue motivierte, und zwar die Schwarzen.
Die ganze Idee dahinter hat mich damals so sehr gepackt, dass ich das erste Buch gelesen habe und ja, die Vorfreude auf Metro Exodus war real und habe wirklich nicht mit so etwas gerechnet.
Tja, die Wolga hat mich dennoch davon gejagt, dabei war der Spielspaß bereits nach zwei Stunden dahin, nur wollte auf Nummer sicher gehen.
Dabei war der Anfang recht spannend und gut in Szene gesetzt, aber was man sich direkt danach gedacht hat bleibt mir ein Rätsel.
Stattdessen man das Ende von Metro: Last Light weiterspinnt, dass die Oberwelt langsam wieder bewohnbar wird, gibt es außerhalb von Moskau bereits seit Jahren ganze Siedlungen und die Signale wurden bloß gestört... echt jetzt?
Welch Schwachsinn hat 4A Games denn da geritten?
Wollte man so dringend auf den Open World-Zug aufspringen?
Und wo sind die Schwarzen? Falls die im restlichen Spiel keine Rolle mehr spielen wäre das eine ziemliche Enttäuschung, da die immerhin der Dreh- und Angelpunkt der Reihe waren.

Auch sonst ist die Welt zwar schön, aber völlig belanglos.
Man rennt doof rum, nichts lädt zum entdecken ein, die Gegner sind saublöd und ist das ganze Spiel ein riesiger Bug-Pool.
Artjom bleibt überall hängen, fällt zwischen Gitter und Wände in den Tod, Gegner bekommen epileptische Anfälle, ein Kopftreffer wird zu 80% ignoriert, die Ladezeiten sind unter aller sau (etwas längeres fällt mir momentan nicht ein), die gesamte Handlung zieht sich wie Kaugummi mit einen Haufen unsympathischer Charaktere und wichtige Dialoge fangen einfach so an ohne in irgendeiner Art und Weise in Szene gesetzt zu werden.
Beispiel: Der Weg zur Kirche, wo man die Mutter mit Kind trifft.
Was bitte war das? Ich bin nur eine Treppe hochgegangen und plötzlich brabbelt die was davon, wir wären hier eingesperrt und müsse mich aus dieser Kirche befreien. Hä? Wann wurde ich eingesperrt? Wer sind diese Leute überhaupt und warum wird alles so hektisch auf den Spieler losgelassen? Dann geht der Spaß weiter: Diese Gemeinschaft mag keine Technologie und grüßt mich vorher trotzdem, anstatt mir sofort den Rest zu geben? Ein wiederholtes "Hä", von meiner Seite aus.

Kann man denn keine Geschichten mehr erzählen? Erst Kingdom Hearts 3 und jetzt dieser Schwachsinn?
Leider wird die Liste der Kritikpunkte nicht kürzer.
Eine Schnellreisefunktion existiert nicht, was für mich einen Genickbruch in einem Open World Spiel gleichkommt und hält Artjom noch immer die Klappe.
Ist mir in den Vorgängern nur nie so negativ aufgefallen, was vermutlich daran liegt, dass es jetzt vielmehr Dialoge gibt und der Junge ständig wie ein Held gefeiert wird.
Wenn dann über Funk der Satz kommt: "Artjom, bitte melde dich", muss man ja unfreiwillig drauflos lachen.
Schade um die Reihe und welch Glück, dass ich mir die PS4-Version gekauft habe, die kann man wenigstens noch zu Geld machen.