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Mirokurator
Ich habe noch was in meiner Liste ergänzt ...
The Red Strings Club war der absolute Wahnsinn. Vier Stunden Cyberpunk in Reinkultur, und zwar a) moderner Cyberpunk, b) ernsthaft vielseitiger Cyberpunk, c) progressiver Cyberpunk und d) Cyberpunk, der atmosphärisch vollkommen faszinierend zwischen der Hoffnung und dem Abgrund pendelt. Das Spiel ist düster as fuck, aber nie irgendwie erzwungen gritty, es ist streckenweise wunderschön und emotional geschrieben, aber ohne kitschig zu werden. Die Zukunft ist dreckig und hässlich, aber ästhetisch bis zum Geht-nicht-mehr. Und letztendlich stellt es verdammt schwierige Fragen, ohne dem Spieler eine Antwort aufzudrängen (oder auch nur anzubieten – ich musste ein paarmal tief durchatmen, bevor ich weiterspielen konnte). Das Gameplay wiederum passt und ist ziemlich einzigartig, weshalb ich eigentlich nicht allzu viel dazu sagen will. Sagen wir einfach, dass es nicht nur ein paarmal eine komplett neue Richtung einschlägt, sondern auch immer tief mit dem Konzept verbunden ist, manchmal auf der Handlungsebene, manchmal thematisch, manchmal einfach nur emotional. Man sollte nichts davon erwarten, und ganz bestimmt kein "typisches" Videospiel. Ein Kritikpunkt: The Red Strings Club startet relativ geruhsam. Ein bisschen Geduld, ein bisschen "Drauf-einlassen" sollte man also mitbringen.
Letztendlich eine sehr eingängige Erfahrung, die mir lange im Gedächtnis bleiben wird. 


Sehr interessant ist vielleicht noch der Vergleich mit VA-11 Hall-A. Schließlich sind beide Cyberpunk-Spiele mit Barkeeping als einem zentralen Gameplay-Mechanismus. ^^ Ersteres ist sehr viel angenehmer, chilliger, was irgendwie lustig ist, weil es auch nicht gerade mit harten Themen und schwierigen Fragen geizt. Aber The Red Strings Club setzt einen Fokus auf die Verschwörung, auf die Zukunft der Menschheit, inmitten der Charaktere und ihrer Beziehungen, während VA-11 Hall-A diese Figuren und ihre Beziehungen in den Mittelpunkt stellt, und nur im Hintergrund eine Geschichte erzählt. Ich würde sagen, beide Spiele sind großartig, aber The Red Strings Club haut härter rein, während VA-11 Hall-A die schönere Erfahrung ist. Und eigentlich sollte man beide spielen, wenn einem eins gefallen hat!
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Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
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