Von der Story will ich gar nicht erst anfangen, im Hauptspiel noch prinzipiell in Ordnung mit einem netten Twist am Ende, in den Erweiterungen leider furchtbar schlecht und unglaubwürdig geschrieben.
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Gerda das Hauptspiel war doch:
1. Marschiere durch zig Karten, um Rohen zu finden.
2. Mrschiere durch zig Karten, um eine komische Maske zu finden, weil irgendein zwielichtiger Typ dir dafür vielleicht hilft. Hat er eigentlich irgendwie geholfen? Ist schon wieder eine Weile her...
3. Hab vergessen, warum man durch weitere zig Karten marschieren musste.
Der Twist am Ende ist zwar sehr gelungen, aber man hätte mindestens die Hälfte des Hauptspiels streichen können, ohne dass irgendetwas verloren gegangen wäre. Das war in den Addons und dem Nachfolger deutlich besser gelöst, mit strafferer Story und weniger Durchlaufmaps (wobei ich die Standalone-Addons zu Spellforce 2 nicht kenne).
Nun ich würde heute kein SpellForce 1 mehr spielen, daher behalte ich das Spiel so in Erinnerung wie ich es als junger Teenager hatte. Natürlich macht es vieles Falsch, aber früher war das halt modern und mich hats nicht gestört. Man muss nur sich nur mal vor Augen führen: Man ist irgendwas zw. 12-14 und spielt ein RPG-Strategie-Spiel mit versch. Völkern und baut sich nen eigenen Helden usw. Das war halt cool. ^^
Das Problem ist, dass der Strategiepart, wie Klunky schon andeutet, in den ersten Teilen nicht wirklich gut ist. Er ist sehr träge, Herrgott es gab glaube ich fast 9 Ressourcen wenn ich mich noch richtig erinnere. Alleine die Rekrutierungsdauer bei den Trollen ist dermaßen lang, dass man es sich gar nicht leisten konnte, kleine Armeen zum Rushen zu bauen. Man musste mit einer großen durch die Map spazieren, da war das Risiko einer Niederlage schon geringer. Teil 2 war schon straffer, weniger Ressourcen und der RTS-Part flotter. Ich finde Teil 3 mit dem Sektoren-System auch nicht schlecht, es ist halt anders und man kann sich z.B. nicht einer großen Basis einbunkern. Es fordert den Spieler quasi auf, die Map Stück für Stück zu erobern, denn nur so kommt man an mehr Ressourcen und kann sich das Bevölkerungslimit erhöhen. Das macht die Kämpfe viel flotter und "aktiver", man muss an vielen kleinen Fronten kämpfen und ständig die Augen offen halten. Richtig komplex fällt der RTS-Part leider nicht aus, es gibt wenige Gebäudetypen, nur eine Handvoll von Upgrades (die ziemlich zufällig verstreut sind), die Titanen werden nur sehr spät eingeführt (ohne Erklärung, ich bin quasi über sie gestolpert), usw. Der RPG-Part war auch nicht wirklich dolle, manche Skills sind unnütz, und ab der Mitte des Spiels musste ich nicht mal meine Rüstungen mehr wechseln, weil das Spiel etwas sparsam mit motivierenden Belohnungen ist.
Teil 3 orientiert sich viel mehr an Teil 2, als an Teil 1 - das muss ich hierbei erwähnen, falls wer Bedenken hat. Wie Liferipper auch sagt, einfach durch die Maps von der unteren linken Ecke zur oberen rechten Ecke marschieren ist nicht. Erstens gibt es viel weniger Maps und zweitens sind die Quests auch viel abwechslungsreicher gestaltet.
Apropos worum ging es im Twist, ohne jz. blöd googlen zu müssen?
Klar, es wundert mich gerade selbst, dass ich mir so etwas Wichtiges nicht gemerkt habe. Asche über mein Haupt, aber danke dir.
Btw, das Rendervideo lässt sich sogar heute noch ohne Augenkrebs ansehen. Schade, dass das Spiel schlecht gealtert ist.
Außerdem nehme ich an dieser Stelle meine Aussage von der vorherigen Seite "Leider fehlt dem Spiel das SpellForce-Feeling. Das ist zum einen dadurch verschuldet, dass SpellForce 3 vor Teil 1 + 2 spielt, einzig durch die Götternamen und durch ein paar Ortsnamen fühlt man sich an die alten Tagen zurück erinnert. Mehr nicht." zurück.. Als ich mir das Intro gesehen habe, sind mir verdammt viele Namen aus den Vorgängern in den Kopf geschossen, wodurch mir die Verbindung zw. den Spielen bewusst worden ist. Es hat mich richtig geflasht! Nur lesen, wer Teil 3 gezockt hat (oder es eh nicht zocken wird): Alle die Helden die man im dritten Teil spielt, bilden den späteren Zirkel. Uram, Yria, Isgrimm usw. kommen alle in den Vorgängern vor. http://spellforce.wikia.com/wiki/The_Circle.
Das perfekte Spiel für Leute die zu viel arbeiten müssen und darüber klagen zu wenig Zeit zu haben überhaupt noch groß Fortschritte in Videospielen zu erzielen, dieses Ding hat man in binnen 80 - 90 Minuten durch, die einzige Möglichkeit die Spielzeit zu strecken ist nach versteckten Altaren zu suchen, die jedoch nur zum Selbstzweck versteckt wurden; (und deren Positionen zum Teil falsch impliziert werden) heißt man sucht diese für ein Achievment, die auf Nintendo Switch sowieso nicht existieren.
Wem Bomb Chicken schon zu kurz war (übrigens ein großartiges Spiel, kann ich jeden nur ans Herz legen) der wird mit Semblance nur wenig anfangen können. Ich finde es ja gut dass die Mechaniken nicht überreizt wurden und das Spiel nicht länger geht wie es Spaß macht... nur liegt da schon die Krux an der Sache, schon ab der 3. Welt haben sich für mich Ermüdungserscheinungen - des einzigartigen Prinzips Plattformen zu verformen - eingestellt. Selbst das neue Gimmick sich selbst verformen zu können um je nach Modus Sprunghöhe oder Sprungweite zu gewinnen, konnte nicht mehr viel frischen Wind reinbringen. Dafür kochen die Rätsel vom Anspruch durchgängig auf Sparflamme (heißt ich glaube da wäre gerade gegen Ende hin noch mehr drin gewesen) noch lassen sich mit der Steuerung bzw den Spielmechaniken großartig spezielle Manöver entlocken, man ist bei dem Verformen sehr limitiert, zum teil ohne konsistenten Regeln und das Bewegen der Spielfigur ist so direkt dass man keinerlei Momentum besitzt, was vermutlich dem Puzzle-Charakter zu Gute kommt es aber auch nicht wirklich tauglich für Speedruns macht, wie es wohl einige Spieler meinen.
Das Spiel ist zu 90% ein Puzzler, man benötigt stets eine bestimmte Vorangehensweise um ein Hindernis zu bewältigen, weil schnell klar ist was möglich ist und was nicht. Erst die letzte Welt verbaut vereinzelt Geschicklichkeitselemente ein, lassen sich aber auch immer nur auf eine bestimmte Art lösen.
Das Spiel ist sogar so kurz das man vom Pause Menü die Möglichkeit hat direkt ein neues Spiel zu beginnen, was ich so bisher noch nie gesehen habe.
Es ist also irgendwie schon ein spaßiges Spielchen mit einer einzigartigen Prämisse, die nicht länger geht als sie sollte, für den Preis von 10 € sollte man nicht zu viel erwarten, da gibt es leider im Indie-Sektor dann doch Konkurrenz die deutlich härtere Geschütze bei der Preisdimension ausfahren kann. (Hollow Knight ist nur 5€ teurer)
Ich muss böserweise zugeben dass ich mir gegen Ende gedacht habe (was auch wirklich viel zu plötzlich war) dass es auch genau so gut eines dieser experimentiellen Spiele auf Kongregate sein könnte, genau in die Kerbe schlägt es irgendwo.
Was einem evtl noch bleibt ist die Story zu entschlüsseln, die ist wohl irgendwie eine Metapher auf das deutsche Einwanderungsgesetz. Kernaussage ist wohl jeder soll da bleiben wo er hingegehört, ansonsten kommt es zu einem Verfall und einer Assimilierung der Kultur durch die "Fremden".
Gut ich habe jetzt einfach mal provokant was rassistisches hinein interpretiert um meine Problematik von unnötig kryptischen artsy fartsy Geschichten zu schildern, denen man beliebig eine Bedeutung zumessen kann. Es gibt einfach zu wenig eindeutige Puzzle-Stücke.
Da hatte das Sonic Team schon seit 20 Iterationen von Sonic Zeit, die perfekte Formel für einen Plattformer zu finden, der ein grandioses Geschwindigkeitsgefühl liefert und da schafft es ein kleines Indie schon direkt beim ersten - respektive zweiten Mal ein Spiel abzuliefern welches sich wie kein 2. für Speedruns eignet und mit seinem vertrackten Leveldesign einen vor unfassbar befriedigende Herausforderungen stellt.
Dieses Spiel steuert sich einfach wunderbar flüssig, zu Beginn mag die Steuerung etwas übersensitiv wirken doch das regt sich mit der Zeit, insgesamt hat man echt eine super gute Kontrolle im Mid-air. Zusammen mit dem Jetpack und der Ausrichtung auf Wall Runs bekommt man mit jedem Level einen manigfaltigen Baukasten oder Parcour geliefert um sich richtig auszutoben.
Mitunter wirken die Level leider etwas austauschbar und gerade die relgulären sind teilweise zu anspruchslos, das regt sich jedoch gegen Ende des Spiels und bei den zahlreichen Gehemnissen die man dort finden kann, die 26 einfachen Hauptlevel, eigenen sich immer noch gut für Speedruns oder besondere Challenges, da ist das bloße Durchspielen eher eine Formalität, die 8 Totenkopf Level, sowie noch einige Extra Challenges die es ins Spiel geschafft haben, haben es aber echt in sich, insbesondere weil das Ressourcemanagement erst dort zum ersten Mal zur Geltung kommt, so hat man immer nur wenig frei plazierbare Checkpoints, die man nach eigenen Gutdünken platzieren kann und eine begrenzte Anzahl an Leben um die teilweise langen Level durchzustehen.
Für den Fall dass man zur sehr frustriert wird durch den Umstand gibt es noch Bonus-Gegenstände die man nicht nutzen muss, mit denen kann man sich das Spiel dann um einiges erleichtern, wobei einige Totenkopf-Level die Anwendung dieser Gegenstände verbieten. Insgesamt ein guter Kompromis denke ich. Für Anfänger bis Fortgeschrittene und die- die es werden wollen, bis zu potenziellen Speedrunnern ist echt alles dabei. Es gibt insgesamt 6 Enden, sofern ich nicht noch welche verpasst habe, mindestens eines davon wird man schon erreichen egal wie ungeschickt man sich anstellt. Das Spiel selbst motiviert immer zum weiter machen und besser werden. Es ist auch einfach eines dieser Spiele die unglaublich toll aussehen, wenn man einen erfahrenen Spieler zuschaut, hier ein Beispiel (Skips werden genutzt):
Die Lernkurve von dem Spiel ist tatsächlich sehr gut spürbar, man lernt nach und nach immer besser die Kamera zu kontrollieren während man an Wände springt und im gleichen Atemzug auf Gegner zielt. Wenn man einmal durch die Hölle einiger Totenkopflevel gegangen ist, wirkt sich das spürbar positiv auf den allgemeinen Spielerskill aus.
Ein entspanntes Adventure Spiel mit einigen rudimentären Flipper Mechaniken. Ich habe im Vorfeld viel Gutes über das Spiel gehört und tatsächlich in den ersten 2 Spielstunden weiß die Prämisse echt zu überzeugen, weil es einfach mal was anderes ist und die wunderschön gestaltete Insel mit ihren hübschen Artstyle für eine lockere urlaubsartige Atmosphäre sorgt.
Leider nutzen sich die Gameplay-Mechaniken viel zu füh ab was das Spiel gar nicht mehr so besonders erscheinen lässt. Auf Neuerungen trifft man kaum, die Flipperpassagen werden nicht komplexer oder vertüftelter, man folgt eben einfach so der belanglosen Hauptgeschichte (mit immerhin teilweise echt ganz witzigen Charakteren)
Dafür dass es ja irgendwo versucht ein Flipper-Spiel zu sein, haben mir Minispiele gefehlt wo man einen Highscore aufstellen kann oder sowas in der Art, mal davon ab dass man anders als bei gewöhnlichen Flipper keine Möglichkeit hat die Intensität der Anschläge der Flipperhebel zu steuern, was das Ganze für Enthusiasten vermutlich sehr viel uninteressanter werden lässt. Im Grunde kommt es eigentlich nur darauf an, von welchen Punkt man aus den Ball abfeuert, besonders bei ebenfalls zu steuernden Bumpern, wird die Flugbahn der Kugel einfach vom Spiel korrigiert. Insgesamt etwas ernüchternd, wenn man wie ich gehofft hat dort den Sogfaktor von typischen Pinballspielen zu bekommen. Wirklich viel gemeinsam mit der Faszination hat es leider nicht.
Am meisten Spaß hatte ich wohl noch damit in dem Spiel alle Collectibles zum Schluss zu sammeln, weil man für ein paar wenigstens ein bisschen überlegen musste und die Art wie die Welt verbunden war mir doch tatsächlich sehr gefallen hat. Das die Belohnung am Ende dabei, wie in 99% aller heutigen Spiele wieder komplett belanglos war, störte mich nicht mal groß. Ich habe eh nichts großartiges erwartet. (auch wenn das Spiel versucht hat das glorreich in Szene zu setzen)
Also ja, kann man Spielen, es hat eine recht originelle Idee, nur leider fehlt es halt an allen Ecken an Tiefgang und Herausforderung, ich schätze mal das Ganze ist so als Spiel zum abschalten nach der Arbeit gedacht, was man dann zusammen mit seinen Sohnemann spielen kann. Will ich auch gar nicht ankreiden. Ich glaube nur dass es dann trotzdem von der Spielzeit seinen Aufenhalt etwas überstrapaziert, einige Abschnitte waren mir dann doch einfach zu langatmig. Dazu finde ich war auch die dramatische Geschichte mit dem Gotttöter und der typischen Suche nach Macguffins irgendwie fehl am Platze. Der "Island Express" ist in dem Spiel nicht mehr als eine kleine Nebenaufgabe.
Gestern habe ich Yooka Laylee durchgespielt und ich muss sagen, dass ich durchaus zufrieden bin. Das Spiel stand ja sehr in der Kritik, wegen leeren Levels, schlechtem Gameplay und Ausnutzen des Nostalgiebonuses. YL ist kein perfektes Spiel, das stimmt, aber es is jetzt auch nicht so, dass das YL sich hinter Banjo Kazooie verstecken muss. YL hat zwar nur fünf Welten, dafür sind diese wirklich sehr groß und vollgestopft mit einer Menge Collectibles. Ich denke, dass man durchaus sieben Welten hätte machen können, wenn man die anderen Welten jeweils etwas verkleinert hätte. Letzten Endes kommt man aber auf die selbe Menge an Content. Ich kann diesen Kritikpunkt daher nicht verstehen. Auch die starke Kritik an Welt 4, Capital Cashino, erschließt sich mir nicht. Ich empfand diese Welt als sehr kreativ und spaßig. Einzig die Einarmigen Banditen hätten etwas reduziert werden können, die waren mir dann doch ein bisschen zu viel. Ich fand tatsächlich, dass Welt 3 Moodymaze Marsh schlechter war. Sowohl vom Design, als auch vom Gameplay. Ansonsten sind die Welten wirklich sehr schön und vorallem sehr Banjo Kazooie-ish.
Das Gameplay ist denke ich ein Faktor, wo Leute einerseits falsche Erwartungen, aber andererseits auch recht haben. Zu den falschen Erwartungen: Ich denke, dass YL das Gameplay von BK und BT perfekt einfängt und modernisiert. Von den Skills, dem Levelaufbau, dem Spielfortschritt, da ist alles genau so, wie sie es versprochen haben und ich denke, dass das einfach auch aufzeigt, wie schlecht gealtert, dass reine BK-Gameplay wirklich war. (Ich denke, dass Collect-a-thons auch heute noch populär sind, was sich ja z.B. an A Hat in Time zeigt.) YL hat genau das geliefert, was es versprochen hat und daher kann ich mich hier nicht aufregen. Aber wie gesagt haben die Fans auch in einer Hinsicht recht: Das Gameplay ist teilweise zum Kotzen.
Ich hasse Kartos mit einer Leidenschaft, Rextro hatte großes Potenzial, aber die Minispiele sind eigentlich alle nicht wirklich spaßig und schlimmer noch muss man jedes zweimal spielen um beide Pagies zu bekommen. Komischerweise bekommt man das zweite Pagie nicht automatisch, wenn man im ersten Durchlauf den Highscore bereits gebrochen hat. Manche Pagies sind richtig kompliziert und benötigen wirklich mehrere Aktionen um freigeschaltet zu werden, andere hingegen werden einem fast geschenkt. Viele der Minispiele werden recycled, z.B. das durch die Ringe fliegen, oder das Rennen gegen Nimbo. Es gibt bestimmt noch weitere Sachen, die mir gerade nicht einfallen. Und ja, die Kamera ist teilweise bockig, aber ich hatte das Problem in 16 Stunden vielleicht zwei bis drei Mal.
Alles in Allem ist das Spiel richtig gut, wenn auch nicht perfekt. Ich persönlich hatte immensen Spielspaß, weil ich über die paar Mängel hinweg sehen konnte und mich nur auf die positiven Sachen konzentriert habe.
Alleine der Kauf hat Jahre gedauert und dann nochmals ein gutes Jahr, bevor ich mir einen Ruck gegeben habe und Remember Me angefangen habe.
Nach ca. 10 Stunden habe ich vor zwei Wochen das Spiel abgeschlossen und trotz vielen Schwächen wartete hier ein tolles Spiel auf mich.
Das Kampfsystem hat zwar auf Dauer genervt und einige Punkte innerhalb der Handlung
wie in etwa das ändern von einzelnen Erinnerungen
waren etwas unlogisch,
denn selbst wenn eine Erinnerung geändert wird, sollte die Umgebung auf diese Änderung einen Hinweis geben und vom Opfer früher oder später realisiert und hinterfragt werden, was gerade bei Olga anscheinend nie geschieht.
Dennoch erschafft Remember Me eine unheimlich gute Paris-Dystopie mit neuen Gesichtern und einer ordentlichen Portion Spielspaß, wofür ich Dontnod Entertainment für küssen könnte.
Die lassen sich wenigstens immer wieder etwas neues einfallen und Cyberpunk ist immer ein Blick wert.
Ich hatte dieses Spiel schon ewig auf dem Schirm, aber mich erst jetzt durchgedrungen es endlich anzuspielen. Im Grunde habe ich nichts erwartet, ging davon aus, es gleich wieder zu löschen aber ich wurde wirklich positiv überrascht. Trotz der Tatsache, wo ich diesen Bericht schreibe und mir viele negative Punkte einfallen, hatte ich durchaus viel Spaß mit Expeditions: Viking.
Kennt wer die Serie Vikings, die ziemlich bekannt ist? Ja? Dann habt ihr hier das Spiel zur Serie. Ne ernsthaft, das Spiel hat nichts mit der Serie zu tun aber wer wie ich, die Serie geguckt hat, glaubt, er spielt das dazugehörige Spiel. Man spielt den Sohn des berühmt-berüchtigten Ragnar Lodbrok, der gestorben ist und man dessen Clan übernimmt. Fortan geht es darum den Clan wieder zur alte Stärke zu bringen und gegen einen anderen übermächtigen Clan gewappnet zu sein. Dafür muss man sich aber Hilfe aus Britannien holen, das Spiel hat also quasi zwei Story-Abschnitte. Eine in Dänemark und die zweite Hälfte in England. Grundsätzlich ist das Spiel ne Kombi von diesen isometrischen RPGs wie Pillars of Eternity oder Divinity Original Sin und den XCOM Spielen. Erwartet also kein 3rd Person Rollenspiel mir brachialer Wikinger-Action, das Spiel ist ziemlich gemächlich in seinem Spielablauf. Das Gameplay funktioniert, auch wenn oft teilweise die Kämpfe ziemlich überhand nehmen und nicht selten steht man mit seiner 5-köpfigen Gruppe 11 Feinden gegenüber. Da braucht nur eine Runde ziemlich unglücklich verlaufen und der Kampf ist quasi vorbei. Hab nicht selten das Spiel rage gequittet. Also nichts für Ungeduldige, sondern eher für Taktiker und Fans der XCOM und Co Reihe. Die Kämpfe erreichen aber nie die Tiefe seiner großen Vorbilder, das vorneweg.
Die Kämpfe machen also Spaß, die Story fand ich auch durchaus sehr gelungen auch wenn sie nichts Neues bietet, sofern man die Serie gesehen hat. Es macht aber trotzdem viel Spaß das Gesehen selbst zu erleben und viele der Entscheidungen selbst zu treffen. Unterstütze ich diese Partei, mache ich das, usw. Das Spiel hat schon ziemlich viele Entscheidungen, Wiederspielwert ist also durch da. Wenn also Gameplay und Story funktionieren, was ist dann nicht so gut? Tja, in meinen Augen ist das wirkliche große Hauptproblem, dass man dem Spiel sein Budget ansieht. Das fängt bei der Technik an. Die Unity-Engine ist beleibe nicht hässlich, das Spiel hat durchaus sehr stimmige Landschaften, aber sonst ist die Technik mau. Das UI, also das Interface ist extrem potthässlich, die Inszenierung, falls es eine gibt, quasi null. Das höchste der Gefühle ist, wenn der Char seinen Feind mit einer Messeranimation absticht (also außerhalb der Kämpfe), ansonsten darf man keine cineastischen Szenen erwarten. Es passiert auf dem Bildschirm nichts, außer quatschen und kämpfen. Auch ein Kritkpunkt: Das Spiel ist schneller vorbei als man glaubt. Gerade wo alles wirklich mal Fahrt aufgenommen hat, endet es. Ich hatte mich auf mehr Ländereien und Co gefreut, leider bleibt es nur bei Dänemark und Britannien.
Und einige der Gameplayfeatures sind einfach nur minimal ausgebaut. Man kann seinen Clan mit Gebäuden ausbauen, was aber irgendwie kaum etwas bringt. Es gibt auch kaum Interaktion mit den Begleitern, man kann nur hoffen, dass sie von sich aus den Helden bei einer Rast ansprechen, ansonsten hat man keinen Einfluss. Immerhin gibts Romanzen, aber auch sehr minimalistisch. Hat man die nötige Moral erreicht, muss man nur warten, irgendwann kommt schon der Dialog und es endet beim ersten Kuss und irgendwann beim ersten Techtelmechtel. Danach ist Schluss. Auch sonst gibts nicht wirklich Dialoge unter den Begleitern.
Ich könnte weiter solcher Punkte aufzählen, aber ich denke man weiß, was ich meine und hat nen kleinen Überblick bekommen. Expeditions: Viking ist echt kein schlechtes Spiel in meinen Augen, ich hatte wirklich viel Spaß. In der aktuellen Version auch sehr gut spielbar, spielerisch und technisch also funktioniert es bugfrei, aber es ist halt ein Indiespiel und das sieht man. Manches ist einfach zu wenig ausgebaut und lässt mehr Tiefe vermissen. Es hätte so viel besser sein können, man hat wirklich viel Potenzial liegen lassen. Da mache ich beim Interface oder der Grafik gern ein Auge zu, aber mehr spielerische Tiefe wäre zu Wünschen gewesen. Nur für Genrefans und Fans des Settings empfehlenswert.
Rockman X (Mega Man X Legacy Collection, US PlayStation 4) und Rockman X (Rockman X Anniverary Collection, JP Switch)
In all den Jahren habe ich Mega Man X schon so oft durchgespielt, aber noch nie hatte ich die japanische Fassung in die Hände bekommen. Mit der neuen Collection habe ich das nun endlich nachgeholt (gleich 2x, weil Mega Man X). Da ich das Spiel schon auswendig kenne, habe ich mir gleich die Trophies vorgenommen, denn man wir nahezu dazu genötigt, das Spiel anders als sonst durchzuspielen. So habe ich das Arm-Upgrade immer sofort geholt, wobei man es auch von Zero bekommen kann. Flame Mammoth habe ich immer an dritter Stelle mit der Waffe von Storm Eagle besiegt, aber durch die Trophies habe ich Boomer Kuwanger an seiner Stelle besieht, um ihm letztendlich den Rüssel entfernen zu können. Dadurch konnte ich logischerweise auch andere Items früher bekommen. Es hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht, dass Game erneut durchzuspielen. Einzig das "Digikreuz" der Switch ist so beschissen, dass mir Hadoken im finalen Kampf nicht in den entscheidenden Momenten gelang. Das war bei der PS4-Fassung kein Problem.
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Now I lay me down to sleep, I pray the Lord my soul to keep.
If I should die before I wake, I pray the Lord my soul to take.
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Live Today, Love Tomorrow, Unite Forever.
What Remains of Edith Finch: Heute in einer Session durchgespielt (ca. drei Stunden). Hat mir insgesamt ganz gut gefallen. Einen großen Daumen nach oben für die Atmosphäre und die liebe- und fantasievolle Präsentation der Leben (und Tode) der Mitglieder der „verfluchten“ Familie Finch. Thematisch hat es mich nicht komplett abgeholt, aber ich mochte es trotzdem. Insbesondere das große, verwinkelte Haus zu erkunden, das mich sehr an das Weasley-Haus aus Harry Potter erinnert hat, war cool. Das Ende fand ich einigermaßen gelungen, auch wenn mich an solchen Geschichten etwas stört, nämlich dass ein großer Teil des Mysteriums darauf basiert, dass man es gar nicht aufklärt. Ich finde nicht, dass alle Fragen beantwortet werden müssen, aber halte es auch nicht für besonders elegant, wenn die Erzählweise darauf beruht, auf eine Enthüllung hinzuarbeiten, die dann gar nicht kommt oder ernüchternd ausfällt.
Die zweite Sache, die mich etwas gestört hat, war (wieder einmal) die künstliche wittiness der Kommentare der Protagonistin. War jetzt nicht so schlimm wie in manchen anderen Spielen, aber die Kommentare waren oft dramatischer oder unheilschwangerer als nötig, da bekomme ich immer das Gefühl, dass die Schreiber zu sehr versuchen, unterhaltsam zu sein und vergessen, dass man es auch mal ganz normal angehen lassen kann und entsprechende Phrasen dann pointiert in Situationen einsetzt, wo es wirklich passt. Wie gesagt, war hier jetzt nicht übermäßig penetrant, aber gerade weil es quasi die unmittelbaren Gedanken der Protagonistin sind, ist es mir schnell aufgefallen.
Insgesamt kann ich’s weiterempfehlen. Ein Walking Simulator, der in puncto Präsentation wirklich gut ist und eine sehr dichte Atmosphäre hat, auch wenn man jetzt keine Plottwists oder schockierenden Enthüllungen zur Handlung erwarten sollte. Obwohl es an sich eine persönliche Geschichte ist, fand ich es aus Spielersicht nicht besonders emotional, da man primär aus Sicht der Spielfigur die Schicksale anderer Charaktere erfährt, die schon gar nicht mehr leben. Übrigens sehr niedlich, wie die Credits präsentiert wurden mit den Kindheitsfotos der Entwickler.