Vampyr [PC]

(Rusk, ich hab dein Bild geklaut! Danke dafür.)
Ich kaufe sehr selten Sachen zum Release, bei diesem hier machte ich eine Ausnahme. Gründe: Remember Me ( absolut unterbewertet das Spiel ), in den Tests stand wenig bis nichts zu Bugs, oh ja und die Erwartung einer reinen soliden Singleplayererfahrung ohne Geldverschwendung an 800km² leere Open World, Multiplayer und sonstige Kinkerlitzchen. Und holla, das war es wirklich wert!
Ich fand es audiovisuell wirklich schick, und besonders angetan hat es mir die Vertonung. Der Protagonist Dr. Reid hat eine echt geile Stimme. Ich hätte auch nicht gedacht, dass die Dialoglastigkeit für mich derart leicht verdaulich ist, aber hier hat mich das zu keiner Zeit gestört. Das Kampfsystem ist nicht komplett geschliffen und für ein "Live Service" Game mit hunderten Stunden Spielzeit wäre es auf Dauer absolut zu öde und gleichförmig, für die ca. 40 Stunden Spielzeit, von denen man viel mit Gesprächen ( und zugegebenermaßen auch von A nach B Laufen ) verbringt, war es spaßig. Ich habe mit Freude die Stadt erkundet und die Geschichten der Personen erforscht und das war oft ziemlich spannend. Für mich war die Szenarie recht gelungen und hat die gesellschaftlichen Probleme und Strömungen der Zeit angemessen eingefangen. Wenn ein Spiel in 40 Stunden neben Hauptstory, Spielmechaniken und Erkunden auch noch historische Themen beackern will, kann im Detail über Kriminalität und Gangs, Immigration, Auswirkungen des Krieges, Kommunismus und Gewerkschaften etc. nicht so viel Tiefe erreicht werden. Macht für mich aber nichts, mir hat es gereicht um die Umwelt und die Hintergründe der Personen glaubhaft und spannend zu untermalen. Ich fand es gut, dass die Hauptstory neben den ganzen Nebentätigkeiten nie zu einem "Mach ich wenn das andere Zeugs fertig ist" verkommt, sondern stets Präsenz zeigt. Damit gehört die Hauptstory bisher zum besseren von dem was ich so gespielt habe. Vielleicht bin ich auch einfach ein bischen in den Protagonisten verliebt. Der gehört einfach zu den Protagonisten die ich sehr gern gespielt habe. Zugegeben, Mister "ich bin ein Arzt von Welt" ist nicht der offensichtlich liebenswerteste Figur, den man sich vorstellen kann, aber es hatte was Einzigartiges, dass mir sehr gefallen hat.