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Drachentöter
Vampyr [PC]

Mit Vampiren hatte ich in Spielen noch nie was am Hut, auch das hochgelobte Vampire -The Masquerade habe ich nie gespielt. Es war also in gewisser Maßen eine Neuerfahrung, von der ich schlussendlich nicht viel Positives, aber auch nichts Negatives berichten kann. Grundsätzlich ist das Spiel eher solide, die Mechaniken funktionieren, die Story macht Lust und das Gameplay passt auch. Vampyr ist und bleibt aber purer Durchschnitt, am Besten kann es noch mit der Story punkten. Auch kein Wunder, steckt doch dahinter das Entwicklerteam von Life is Strange und Remember Me. Leider ist der letzte Akt, besonders der Schluss ziemlich unlogisch und wirkt an den Haaren vorbeigezogen, als wollte man unbedingt etwas von dieser Sorte einbauen, Hauptsache es ist drin. Es gibt hier und da kleine Wendungen, diese hauen aber niemanden vom Hocker. Da wäre mehr drin gewesen. Auch die Charaktere können nicht überzeugen, keiner hat mich besonders interessiert. Vor allem der Hauptchar, Dr. Reid, den man spielt, ist extrem unsympathisch. Komischerweise beginnt das bei mir schon bei seiner Stimme.
Generell hätte dem Spiel ein etwas anderer Ansatz gut getan, denn das Spiel kommt mit sehr wenigen Chars aus. Es ist zwar eine Openworld, welche in London spielt, aber die Welt ist ziemlich leer. Es gibt wenige Sehenswürdigkeiten, alles sieht gleich aus und die Stadt wird nur von sehr wenigen NPCs bevölkert. Hier habe ich eindeutig mehr erwartet. Auch das Gameplay ist spärlich, funktioniert aber. Man kann sich skillen, Waffen ausrüsten und Items benutzen. Leider nicht mehr. Ein richtiges RPG-System wäre cooler gewesen, so bleibt es lediglich bei einem Action-Adventure. Ist auch Geschmacksache. Richtig richtig doof und jeder der das Spiel spielt weiß was ich meine, ist die fehlende Schnellreise-Funktion. Was mich diese ewig langen Laufwege genervt haben! Technisch ist Vampyr eher okay, irgendwann hat man sich jedoch an dem düsteren Touch satt gesehen. Die Atmosphäre ist mit seinen Licht- und Schatteneffekten dafür gut gelungen, but thats it.
Doch mein größter Kritikpunkt ist, so komisch er auch klingen mag, das fehlende Vampirfeeling. Ja man kann Menschen aussaugen und die Skills basieren auf Blut (Blut ist sozusagen das Mana), aber irgendwie fehlt dem Spiel das richtige, echte Vampirseeting. Das Spiel schneidet zwar gewisse Punkte an, wie z.B. eine Herrscherelite von Vampiren die in der Stadt großen Einfluss hat, aber es kommt sehr kurz und unspektakulär. Ich hätte mir hier mehr etwas in Richtung der Underworld-Filmen gewünscht, wo es versch. Clans gibt mit mächtigen Vampirfürsten, mit ihren Regeln, Intrigen, kleinen Machenschaften und und. So kommen im Spiel nur eine Handvoll von Vampiren vor, die nicht wirklich ihre Vampirseite zeigen. Es sind hauptsächlich NPCs in Anzügen ohne Persönlichkeit. Gott sei Dank ist es immerhin kein Twilight-Spiel geworden.
Was das Spiel gut macht, ist, den roten Faden beizubehalten. Die Story schweift nie wirklich ab, es gibt auch kein nerviges Multiplayer oder anderes Anhängsel. Ich glaube es gibt eine Art Nebenquests, diese habe ich nie gemacht. wozu auch wenn das Spiel sie mir so langweilig präsentiert (und spielerisch nicht mal notwendig sind). Bis auf den Bosskampf war das Spiel auch sehr easy, liegt aber auch an meinem Spielstil, das der Bosskampf ziemlich hart war (möchte ich hier nicht spoilern). Alles in allem ist Vampyr pure Durchschnittskost, die man spielen kann, aber nicht muss. Schade ist es um das verschwendete Potenzial.
Geändert von Rusk (04.09.2022 um 15:59 Uhr)
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