Tatsächlich nicht, es gibt gegen Ende eine Afterburner inspirierte Düsenjet Passage, die sich ähnlich wie das Raketenlevel spielt (die etwas besser- aber immer noch nicht wirklich toll ist) ansonsten sind es halt Arenakämpfe die mit Schläuchen verbunden sind, sehr viel stärker als in Bayonetta 1, was mir persönlich nicht gefallen hat, es gibt zwar keine experimentellen Minispiele mehr, dafür gibt es auch an sich nur wenig Abwechslung oder entdeckenswertes in der Levelstruktur.
Du darfst auch nicht vergessen dass The_Judge wahrscheinlich zu der Sorte Spielern gehört die Bayonetta 1 & 2 nur einmal in einen bestimmten Zeitraum spielen ohne das Spiel von vorne bis unten mit den bestmöglichen Leistungen auszureizen, denn ansonsten hätte er erwähnt, wie verschlimmbessert das Ranking-System im Gegensatz zu Teil 1 ist und wie die Klimax-Angriffe das Balancing des Kampfsystem total nach unten drücken.
Ich finde die Geger-KI haben sie in dem Spiel auch vollkommen kaputt gemacht, Grace & Glory beispielsweise verhalten sich überhaupt nicht mehr so wie in Bayonetta 1, die spulen unabhängig ihre Angriffe ab ohne irgendeine Synergie dahinter, Beloved hat man seiner Schwachstelle beraubt, viele Gegner sind einfach nur noch riesige HP-Sponges die man auf ein und die selbe Weise bekämpft, was nützen einen mehr Typen Gegner, wenn die sich alle nicht unterscheiden?
Der Ersatz zu Grace & Glory, 2 mega große HP Sponges, sind der totale Witz, ich habe immer gestöne wenn ich gezwungen war gegen diese einfalllosen Gegner kämpfen zu müssen. Bayonetta 1 hatte zwar weniger, doch da würde ich zu fast jeden Gegnertypen sagen, dass er seine definitive Daseinsberechtigung hat. Die Inferno Dämonen sehen zwar eindrucksvoll aus, haben aber spielmechanisch so gut wie überhaupt keine Eigenheiten.
Inferno selbst haben sie als Ort vollkommen vergeigt, ohne zu spoilern kann ich zumindest schon mal sagen dass man dort nur 2 1/2 Level ist, ohnehin sind alle Level nach dem ersten viel zu kurz angelegt. Es wirkt viel mehr wie ein einziger Film, wo jemand zufälligerweise einfach mal irgendwo den Cut gesetzt, mal mehr und mal weniger passend. Bei einigen Leveln habe ich mir gedacht dass man sie eigentlich zu eines hätte zusammenfassen können, doch dann hätte das Spiel ja weniger Kapitel als der erste Teil, also verschleiert man damit irgendwo auch die kürzere Spielzeit.
In Bayonetta 1 kann ich mich wirklich an jedes Level zurückerinnern, weil es für sich stehend etwas einzigartiges in sich geschlossenes hat, wie ein Porträt, bei Bayonetta 2 frage ich mich hingegen manchmal warum das Spiel überhaupt eine Levelstruktur hatte. Mir kam es bei der Action, die permanent versucht hat sich zu toppen, so vor als würde das Spiel in einer Identitätskrise stecken, dieses ständige "voll auf die Fresse" haben sie immer noch drauf, erreichen aber in meinen Augen nicht mal annähernd die Eleganz des Erstlings.
Zu den Bossen kann ich eigentlich nur dasselbe sagen, die großen Ausnahmen stellen da das phänomenale Intro da, was die Messlatte so hoch setzt dass es vom selben Spiel nie wieder übertroffen werden konnte und die wirklich sehr cool inszenierten Kämpfen gegen den Masked Lumen, zumindest die ersten 2.
Der Rest fühlt sich tatsächlich eher wie Zwischenbosse an und in der Hinsicht fühlt sich Bayonetta 2 eher wie ein Degrade an, man kämpft gegen keine Kardinalitätstugenden mehr, geschweige denn eine überdimensionierte Göttin der Dreifaltigkeit, nein die Bosse sind Engel der First Sphere und sind optisch auch noch veränderte Abkupferungen von normalen Gegner Typen, an deren Kämpfen gibt es auch nichts besonderes, wenn man mal davon absieht dass sich im Hintergrund die Setpieces wechseln, nur nehmen sie überhaupt keinen Einfluss auf das Spielgeschehen.
Und noch ein bisschen Nitpicking zum Schluss, die total coole Auswahlkarte aus Teil 1, mit den Püppchen wurde durch eine total generische, stets gleich aussehende Steintafel ersetzt, bei der Karten aufgedeckt werden, die alle exakt gleich aussehen, was ist das für eine lieblose scheiße!?
Es ist ja nicht so als würde ich sagen dass das Spiel nur schlechte Seiten hat, das Kampfystem hat man bis auf dieses bescheuerte Klimax System logisch erweitert und mit einer größeren Auswahl an unterschiedlichen Waffen bestückt, die Animationen sind flüssiger, die Story hatte man recht clever weiter geführt und der Mehrspieler-Modus macht wirklich Laune.
Aber für mich wird spürbar dass Hideki Kamiya der Kopf der Serie, bei diesem Spiel nur noch als Supervisor zur Verfügung stand und der neue Director viel zu sehr den Fokus darauf gelegt hat mit der Action über Bord zu gehen ohne die Brillianz dieses Spiels zu verstehen, die sich eben nicht nur in der over-the-top Inszenierung äußert.
Btw weiß ich nicht was alle gegen die QTE's haben, ich hatte damit nie Probleme und kann mich nicht erinnern jemals in einem unbewusst versagt zu haben. Gerade von Ninja_Exit wundert mich das zu hören, du hast doch normalerweise Reflexe wie ein Luxchs
(Die meisten von ihnen basieren ohnehin auf Timing und nicht auf Schnelligkeit)