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Thema: gerade durchgespielt

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  1. #1
    This War of Mine hat mich echt positiv überrascht! Erwartet habe ich ein, na ja, sagen wir mal "didaktisches" Spiel, das seine Message in den Vordergrund stellt und sich mit einem eher zweckmäßigen Gameplay zufriedengibt ... und OH MY, was eine Fehleinschätzung.

    Ich habe in drei Tagen einfach mal 14 Stunden gespielt und hatte immer noch Probleme, mich loszureißen. Als Survival-Spiel finde ich das hier riiichtig gut, und subjektiv hat es mir auch erheblich mehr Spaß gemacht als Crashlands und vor allem Don't Starve. Gerade, dass das Crafting hier sehr viel überschaubarer und intuitiver ist, und dass man zwar schnell stirbt, aber selten wirklich überraschend, und dass man danach meistens immer noch mit den anderen Charakteren weiterspielen kann, kommt meinen Vorlieben sehr entgegen. Sozusagen ein Survival Game light. Die Systeme für Kampf und Stealth sind für so ein unnachgiebiges Spiel etwas wonky, aber ehrlich gesagt passt das durchaus, da Kampf und Überleben in einem Antikriegsspiel vielleicht nichts allzu Selbstverständliches sein sollten. Der Schwierigkeitsgrad hat trotz allem eine krasse Kurve, von sehr hart am Anfang zu trivial, sobald man die Mechanismen so richtig durchschaut hat. Allerdings gibt es noch diverse Zusatz-Stories und Möglichkeiten, um eigene Spiele zu erstellen, da werde ich die Tage/Wochen sicher noch ein bisschen mit rumspielen.

    Selbst die Didaktik hat mich positiv überrascht, denn sie liegt zum absoluten Großteil im Setting und im Gameplay, nicht in irgendeiner aufdringlichen Narrative. Man hat zwar Events und Orte, die darauf angelegt sind, den Spieler irgendwo zu "testen", aber sie fügen sich halt immer organisch und glaubwürdig ins Spiel ein. Am Ende eines Walkthroughs wird auch ziemlich nüchtern zusammengefasst, was passiert ist, und das ist imho die beste Herangehensweise, denn was man getan hat, sticht einen durchaus, ohne dass das Spiel aber seinen moralischen Zeigerfinger in die Wunde drücken würde. "So ist das halt im Krieg" (kommt als Feeling rüber), und abgesehen davon, dass der Spieler damit klarkommen muss, gibt es selten strafende Konsequenzen für fragwürdiges Handeln, oftmals im Gegenteil. Tatsächlich hat This War of Mine auch viele positive Momente, und bspw. fast immer, wenn man als Spieler denkt "Bullshit, die wollen mich doch nur umbringen!", weil es so gut in dieses Genre zu passen scheint, brauchen sie dann doch nur Hilfe oder bieten sie sogar dem Spieler an. Tatsächlich habe ich hier durch den spürbaren Realismus des Settings auch eine viel größere Motivation, gut zu spielen, niemanden auszurauben, umzubringen usw. ^^

    Grafik, Musik fügen sich übrigens einwandfrei ein. Ich hatte glaub ich keinen einzigen Moment, in dem ich mir gedacht habe, dass irgendwas unpassend aussieht oder klingt.

    Eine Aktualisierung im Thread "Spiele für den Unterricht" kommt, wenn ich etwas mehr gespielt habe, aber spontan würde ich sagen, dass sich das Spiel durch seine ganze Struktur und seine Herangehensweise überhaupt nicht für die Schule eignet. Es ist einfach ein sehr langsames Spiel mit vielen langweiligen Tätigkeiten, die nur im Gesamtbild eine Erfahrung ergeben. Gut zum alleine spielen, schlecht für die Klasse.


  2. #2
    Rygar: The Legendary Adventure



    Wow... einfach nur Wow!!

    Selten habe ich so einen Müll gespielt.

    Es fällt mir schwer abseits des Artdesigns irgendwas positives zu dem Spiel zu verlieren, im Netz findet man es manchmal als "Hidden Gem" aufgelistet und auch der Meta-Critic Score der damaligen Wertungen ist mit 83% ziemlich formidabel ausgefallen, während die von der Wii Version eher unterer Durchschnitt ist.

    Ich dachte erst das würde daran liegen dass die Motion-Controls vermutlich nicht gut funktionieren, doch inzwischen glaube ich einfach dass man nach Spielen wie God of War festgestellt hat dass es einfach kein gutes Spiel ist.

    Meine Spielzeit betrug ungefähr 3:30 Stunden. Davon habe ich mindestens eine halbe Stunde mit ziellos herumlaufen verbracht. Das Spiel bietet also grob geschätzt 3 Stunden Content (worüber ich im Nachhinein froh bin) und was kann es dafür bieten? Nichts, absolut nichts. Belangloses, generisches, Rumgelatsche durch absolut uninspirierende Abschnitte mit noch uninspirierteren Gegnern (gilt nicht für die Bosse.)

    Das Spiel ist soll ein typisches Hack'n'Slay wie Devil May Cry sein und wirbt auch damit und doch kämpft man niemals im Spiel gegen wirkliche Gegner, das einzige was einen auflauert sind immer die selben raupenartigen Gegnertypen mit anderen Skins, die nicht mehr als stumpfes Klopviech sind.
    Das eigentliche Spiel rennt man sinnlos durch mit einer häufig schlecht ausgerichteten, fixen Kamera durch kleine Abschnitte und sucht immer wieder nach den selben kryptischen Mechanismen, die willkürlich irgendwo im Level Barrieren öffnen, manchmal muss man auch erst Barrieren für Barrierenöffner öffnen, manchmal öffnet man eine Barriere aber auch schlichtweg mit seiner Waffe die man Soul Reaver 2 mäßig in irgendeine farbige Fackel hält, es ist die absolute Willkür.

    Und genau so willkürlich sind auch die Bestandteile aus denen die Level aufgebaut werden, so fliegen überall bunte Kugeln vollkommen disconnected in der Spielwelt herum an denen man sich dranhaken soll. (dabei muss man die Fähigkeiten dafür erst so pseudo-metroidvania-mäßig suchen)
    Mal soll man irgendwelche zerstörbar aussehenden Wände zerstören und mal normal aussehende. Gut, vieles davon was zerstörbar aussieht ist tatsächlich auch zerstörbar, doch häufig muss man auch komplett intakte Säulen zertrümmern ohne dass einem das wirklich klar sein kann. Mal funktionierts, dann mal nicht. Gut kommunizieren kann das Spiel selten, so muss man auf der Flucht vor Boden der hinter einem langsam hochgeht und einen droht zu zerquetschen, komplett stabil aussehende Wände zertrümmern, was vorher natürlich nicht ging, das Spiel einem aber auch nicht erzählt. So muss man Trial & Error-mäßig erst mal sterben bis man darauf kommt.

    Solche unfairen Momente besitzt das Spiel häufiger und jedes mal wird man dabei via Hard Reset zum letzten Speicherpunkt zurückgesetzt.
    Trotz allem ist das Spiel in seinem Kernelement pisseinfach mit absolut primitiven Boss-Pattern die noch aus dem NES Spiel stammen könnten, aber was sie wirklich häufig trivial werden lässt, ist der Schaden den man austeilt, dieser ist nämlich schlicht und ergreifend viel zu hoch, man kann damit 90% aller Bosse ohne nennenswerte Taktik einfach wegtanken, da der eigene Schaden den man erhält weitaus geringer ist und man zur Not häufig auch noch Heilitems im Inventar hat.

    Ohne das wären die Bosse aber trotzdem nicht gut, dafür besitzen ihre Moves einfach unheimlich schlecht angepasste Hitboxen, zudem ist man bei einem Treffer nicht unverwundbar sondern kann jederzeit erneut getroffen werden, während der Spielcharakter erst mal langsam aufstehen muss. Teilweise wird man einfach erneut getroffen und die Animation looped.
    Dazu kommt dass sich Angriffe nicht canceln lassen und der Sprung einem Delay besitzt, das komplette Spiel wurde auf diese Trägheit überhaupt nicht angepasst, weswegen die beste Methode darin besteht einfach in 9 von 10 Fällen das Schild vor sich zu halten, was zumindest (bis gegen Ende wo es plötzlich nutzlos wird) fast alles abblockt.
    Also sind die Bosse weder schwer, noch hat man das Gefühl dass man sie gemeistert hat, man prügelt mit der ungelenken Spielfigur einfach nur drauf.
    Das Spiel hat nicht mal den eigentlich daraus resultierenden Vorteil dass es einem im Laufe seiner lächerlich kurzen Spielzeit wenigsten nichts abfucked, denn dafür hat man beim finalen Boss einfach extrem hart verschissen, mit einer elendig lang ziehenden Prozedur gefolgt (wo man den Boss zufällig nur manchmal treffen kann) von Übersichtsproblemen, bei einer Kamera die permanent auf den rumfliegenden Boss fokussiert ist, der Angriffe besitzt, denen man kaum ausweichen kann, weil - man kann es sich eigentlich denken - schlecht verschobene Hitboxen und Perspektivenprobleme.

    An einer anderen Stelle wurde es ebenfalls leicht frustig durch eine sehr langgestreckte Plattforming Sequenz wo es auch fast unmöglich war den Abstand und die Ausrichtung perspektivenbedingt durch die statische Kamera zu bestimmen. Dafür gab es dann für einen Fehler einen sehr weiten Rücksetzpunkt. Es hat mich zwar nur einmal erwischt, aber ich kann mir vorstellen dass dort viele Leute noch weitaus größere Probleme hätten.

    Es gibt 3 unterschiedliche Waffen (Diskarmors) und die Anzahl an Kombomöglichkeiten ist überschaubar, doch für die Zeit relativ manigfaltig. Und ich glaube das wird letztlich der Grund gewesen sein, warum das Spiel am Ende solche hohen Wertungen bekommen hat, auch wenn man letztlich gar nichts hat an dem man diese Kombos erproben könnte, anders kann ich mir das einfach nicht erklären. Dabei sind die Kombos zwar da aber es fehlt trotzdem jeglicher Tiefgang, durch fehlende Mechaniken und Balance, welche ein Devil May Cry 1 1/2 Jahre zuvor schon eindrucksvoll beweisen konnte. Ernsthaft dieses Spiel besitzt eigentlich keine Daseinsberechtigung.

    3 Stunden Spielzeit für ein paar gut aussehende Bossdesigns.
    Es gibt Nachrichten zu finden, welche was zur Story erzählen und den Spielfluss unterbrechen. Die sind okayig geschrieben, doch die zugrunde liegende Story ist das reinste Schmierentheater und leidet an absolut cringy Animationen + Voiceacting. Was für die Zeit gut aussah sind die insgesamt 7 Minuten FMV Sequenzen, die auf der CD drauf sind, wobei das, was man im Intro sieht, so überhaupt nichts mit dem eigentlichen Spielverlauf zu tun hat und epischer anmutet als es tatsächlich ist.

    Im Grunde ist die Story so dass man den Sohn von Cleopatra Caesarion spielt. Die unwissentlich gegeneinander von Cronus ausgespielt wurden. Die beiden Bösewichter Echidna (die eigentlich Cleopatra ist) und Ikarus (der eigentlich Aristoteles ist) sind eigentlich nicht wirklich böse, sobald sie erfahren dass sie mit Rygar (der eigentlich Caesarion heißt) oder Prinzessin Harmonia (die eigentlich Argus heißt) verwandt sind, wechseln sie von jetzt auch gleich direkt die Seiten und bekommen eine Katharsis spendiert nach bester Shakespearesche Komödie. Ein Verhalten wie man es nur von 15 jährigen missverstandenen Emo-Kiddies kennt.

    Es ist wirklich zum Haare raufen, wirklich alles was das Spiel machen möchte ist entweder halbgar oder funktioniert einfach nicht, bis auf schöne Grafik und ausgefallene Bossdesigns fällt mir partout nichts positives zu dem Spiel ein und der Metacritic-Score ist ja fast so frech hoch (in Relation) wie der von Breath of the Wild.

    2 / 10 (dank Grafik••••nbonus.)

    Geändert von Klunky (11.01.2018 um 17:29 Uhr)

  3. #3
    Kleine Ergänzung zu This War of Mine: Ich wollte mir ein paar Mods oder Szenarien runterladen, um das Spiel etwas fordernder zu machen ... und das hier sind die all time most popular Szenarien.



    OKAY. Ich meine, "Cold War" macht Sinn, "Rambo" kann ich auch irgendwo sehen, trotz der offensichtlichen Ironie. Bei "War is Strange" muss ich schon eine Augenbraue heben (und die Beschreibung lese ich mal lieber nicht vor), aber wer kommt bitte auf die Idee, in diesem ruhigen und streckenweise sehr deprimierenden Anti-Kriegsspiel eine verdammte Kpop-Band zu spielen? xD Und in Ergänzung: Wie viele Leute denken sich "Geil! Ich wollte schon immer mal sehen, wie Lisa den Verstand verliert und Jisoo von Plünderern erschossen wird!" und laden das runter, damit es solche Stats kriegt? xDD The fuck? (Die richtige Antwort ist übrigens: Ich. Ich habe das natürlich runtergeladen.)

    Und das geilste: Wenn man weiter runterscrollt, findet man in den Top 20 noch drei (!) weitere Kpop-Bands. Kann mir das jemand erklären? Ist das nordkoreanische Propaganda?

  4. #4
    Butterfly Soup, echt tolle kleine VN! Mehr im Challenge-Thread.

  5. #5
    Mario + Rabbids: Kingdom Battle auf Nintendo Switch. Wahnsinn, hat mir das Spiel gefallen Ohne zu übertreiben: Das Spiel ist direkt unter die Top 10 meiner absoluten Lieblingsspiele gerutscht. Ich hab mich seit der ersten Vorstellung gefragt, wie genau sie diese Vereinigung der beiden Welten darstellen werden. Ja, was soll ich sagen? Die Handlung vom Spiel ist für Super Mario-Verhältnisse ja direkt genial und innovativ ^^ Natürlich gibt es den einen oder anderen kleinen Kritikpunkt, diese können meine Freude an dem Spiel nicht wirklich trüben. Einzig und allein der Schwierigkeitsgrad sowohl bei den -
    ehrlich gesagt eher nervigen als guten - Rätseln und den Kämpfen hat mich manchmal etwas enttäuscht. Ich habe, abgesehen von zwei Kämpfen, alle in der "Perfekt"-Mindeszuganzahl geschafft, ohne dass einer meiner Helden KO gegangen ist. Einer der beiden Kämpfe, bei denen ich ein wenig mehr gebraucht hab, war der finale Bosskampf.

    Meine Empfehlung für alle Switch-Besitzer: Wer Spaß an ein wenig taktischem Überlegen hat, sollte das Spiel unbedingt in seine Sammlung aufnehmen!

    LG Mike

  6. #6
    Wir haben The Sexy Brutale mit mehreren Leuten vor dem Bildschirm durchgespielt. (Also, ich hab zugeguckt, aber das reicht bekanntlich. )



    Es war ein sehr ungewöhnliches, aber sehr cooles Spiel mit endlos viel Charakter, das man in ~8 Stunden oder so durchspielen kann. Das Gameplay ist praktisch etwas Adventure, etwas Groundhog Day und viel Leute belauschen. Es schien mir nicht im Mittelpunkt zu stehen, obwohl definitiv viele Gedanken reingeflossen sind. Das Setting ist Wahnsinn.



    Die Story hat ungefähr diesen Spannungsbogen hier ...

    – Ich verstehe nichts, aber es ist faszinierend as fuck.
    – Ich verstehe nichts, aber es ist faszinierend as fuck.
    – Ich verstehe nichts, aber es ist faszinierend as fuck.
    – Ich verstehe nichts, aber es ist faszinierend as fuck.
    – Ich verstehe nichts, aber es ist faszinierend as fuck.
    – Oh Gott, wie wollen sie das bitte gut auflösen?
    – Okaaaaaay.
    – Hm, doch. Es hat tatsächlich funktioniert. O_ô

    Also ja, cooles Konzept, gut geschrieben und es geht am Ende auf.

  7. #7
    Dandara:

    Man spielt eine brasilianische Freiheitskämpferin welche die Welt ihre Freiheit zurückgeben muss. So weit der Plot.
    Inspiriert nach einer wahren Person, ich kann jedoch nicht sagen wie viel historischen Bezug das Spiel jetzt wirklich hat, ich glaube nicht dass Dandara gegen riesige fliegende M. Bison Köpfe gekämpft hat, aber letztlich ist ja alles symbolisch zu betrachten.

    Das Spiel hat eine sehr einzigartige Weise der Fortbewegung, es ist ehrlich gesagt auch die einzige Art sich fortzubewegen, man kann den Charakter nicht bewegen und springt letztlich nur zu Weiß markierten Stellen. Also sogesehen unterschiedliche Ankerpunkte in den Leveln und als solches muss man sich dann durch eine gefährlich dystopische Welt manöverieren deren Schwierigkeitsgrad ein bisschen von der Souls Serie inspiriert wurde (Ähnliche Bestrafungsmechaniken beim Tod)
    Von der Struktur ist es ein klassisches Metroidvania, ich finde jedoch von den zahlreichen Konkurrenten auf dem Indie-Markt handlet es seine Oberwelt mit am intelligentensten. Man bewegt sich sich im wahrsten Sinne des Wortes durch komplexe Labyrinthe bei dem sich die Himmelsrichtungen durch schwerelosigkeit jederzeit ändern können. Den Weg zum Boss oder teilweise auch den Weg zrück zum Anfang des Bereichs zu finden ist fester Bestandteil des Spiels. Das Spiel designed sein Backtracking dabei so unfassbar clever und verzahnt dass es eigentlich permanent spannend bleibt, man hat immer wieder Wege übrig die man gehen kann, manchmal bewegt man sich über mehrere Bereiche hinweg gleichzeitig, nutzt bewusst Gimmicks aus die der Limitierung der Fortbewegung geschuldet sind.

    Ein unglaublich cleveres Spiel und von seinem Schwierigkeitsgrad genau richtig, nicht zu leicht, Upgrades machen das Spiel leichter, werden aber auch letztendlich benötigt weil die Gegnerstärke sehr schnell skaliert, ich hatte im Laufe meiner 6 Stunden nach einer kurzen eingewöhnungsphase durchgehend gute Unterhaltung.
    Es ist wirklich so ein Spiel was nicht nur die Gestaltung seiner Räume an sich hinbekommt, sondern auch deren Verbindung zueinander.

    Wer es mag sich in solcherlei Spiele rein zu fuchsen dem kann ich eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

  8. #8
    Assassin's Creed Origins war eine seltsame Erfahrung.
    Es war das erste AC, das ich selbst durchgespielt habe anstatt nur zuzugucken. Teil 1 habe ich damals schnell abgebrochen. Meine Eindrücke sind also NICHT vorrangig im Vergleich mit den anderen Teilen gemeint.



    Erstmal: Wahnsinnige Welt, tolle Charaktere, nette Story, wenn gegen Ende auch ziemlich all over the place. Das Core Gameplay hat mir als Stealth-Skeptiker auch auf Hard besser gefallen, als ich gedacht hätte (auch wenn ich bis zum Ende nicht kapiert habe, wie das Blocken wirklich funktioniert). Habe ich erwähnt, dass die Welt Wahnsinn ist? Einfach mal mit dem Vogel so hoch fliegen wie möglich. Auch das Erkunden hat mir eine Menge Spaß gemacht, richtig Urlaub eben.

    ABER ich habe selten ein Spiel gespielt, dessen Struktur so krass von seiner scheinbaren Struktur abweicht. Es gibt eine handliche Übersicht mit Leuten, die man (scheinbar) umbringen soll, aber letztendlich sagt die NICHTS darüber aus, a) wie weit man in dem Spiel ist, b) wie das Spiel narrativ strukturiert ist oder c) wie die Antagonisten funktionieren. Die tatsächliche Struktur an sich finde ich gar nicht mal völlig verkehrt (wenn auch, wieder, etwas all over the place), aber wieso zur Hölle nutzt man so viel Energie, um dem Spieler eine andere vorzugaukeln? Sowas macht mich kirre und zerrt auch gewaltig an meinem Spielspaß, weil ich wissen will, wie das Spiel funktioniert, das ich gerade spiele.

    Allgemein ist mein größter Kritikpunkt, dass AC in jeder Hinsicht zu groß ist, zu viel von allem. Ich habe nur ~45 Stunden gespielt, mit etwa 70 Sidequests, und selbst da hat meine Motivation nach der Hälfte schon rapide abgenommen. Leider steckt in den Sidequests aber auch eine Menge Charakterisierung, sodass man sie nur schwer komplett auslassen kann. Und die einzelnen Quests sind auch zu langwierig, größtenteils. Die Story an sich war größer als gut für sie war. Die Auswahl an Fähigkeiten und Möglichkeiten war unnötig groß, und trotz allem ist selbst das grundlegende Gameplay zu samey für 40+ Stunden. Selbst die Welt, so toll sie ist, hätte etwas Fokus vertragen können. Ich finde, man merkt einfach, dass dieses Spiel nicht so viel hergibt, wie sie rausgeholt haben, und es schüttelt mich bei dem Gedanken, dass das in früheren Spielen noch schlimmer gewesen sein soll.

    Trotz allem gute Erfahrung (nicht zuletzt durch die Welt), aber ich bin mir zu 90% sicher, dass ich bei AC in Zukunft lieber wieder beiläufig zugucke.

  9. #9
    SIMULACRA



    SIMULACRA ist ein Mystery/Horror Spiel das ähnlich wie diese Lost Phone Spiele funktioniert (von denen ich aber nur Another Lost Phone gespielt habe, was ich insgesamt zu langweilig fand als dass ich den Vorgänger noch hätte spielen wollen), sprich man findet das Handy eines Fremden und muss herausfinden was passiert ist. Dafür muss man Emails lesen, Chatverläufe durchgehen, Fotos und Vlogs anschauen, eine Dating App benutzen, "Tumblr" lesen, sich Webseiten anschauen ... und was noch viel wichtiger ist: man muss tatsächlich mit einigen Menschen reden um mehr über das Verschwinden in Erfahrung zu bringen. Dementsprechend bleibt die Story auch durchgehend interessant, weswegen es mich in keinster Weise gestört hat, dass man eigentlich 4 Stunden nur auf ein Handy starrt. Und das Ende fand ich richtig gut, wenngleich ich mal schauen muss, ob ich noch ein anderes erspielen kann. Zwischendurch gibt es übrigens ein paar Jumpscares sowie gelegentlich eingespielte Soundeffekte die nur mittels Kopfhörern wirklich funktionieren. Dadurch klingt es nämlich teilweise so, als ob im eigenen Raum irgendwas passieren würde ... auch wenn es teilweise natürlich nicht besonders logisch ist. Ich habe immerhin kein Fenster direkt neben mir

    Kann ich als durchaus empfehlen, zumal das Preis-Leistungs-Verhältnis geradezu perfekt ist. Es gibt außerdem einen indirekten Vorgänger den ich mir aber selbst noch anschauen muss. Scheint allerdings nicht ganz so lang zu sein. Aber dafür ist er kostenlos.

    Geändert von ~Jack~ (19.02.2018 um 00:37 Uhr)

  10. #10
    Shadow of the Colossus (PS4)

    Es ist ja mein erstes Mal mit SotC - und DEN heilige Kuhstatus hat es jetzt bei mir nicht, das kann ich schon mal vorausschicken. Denn es ist einfach schade, dass gerade so schöngeistige Titel wie die von Ueda zu oft durch technische und spielerische Macken ausgebremst werden. Die Welt und generelle Stimmung ist hier aber wie in allen seinen Spielen außerordentlich gut gelungen! Und das hebt den Titel dann doch noch weit über den Durchschnitt hinaus.

    Habe gestern jedenfalls den letzten Koloss bezwungen. Und mein Gott war das da z.T. ein Verbrechen an gutem und flüssigen Spieldesign. Gute Idee, keine Frage, aber leider schlechte Umsetzung.
    An sich kam da endlich mal das oft so gelobte "Level im Level"-Design auf, dass ich bei allen vorherigen Kolossen NICHT bemerkt habe (außer vielleicht noch bei Nr. 14; ansonsten waren das für mich allesamt ganz normale Endbosse, wie ich sie auch in Zelda oder Souls bekämpfen muss). Hier war es dagegen wirklich schon wie eine kleine Platform-Stage. Aber bitte, dann müssen auch Kamera und Steuerung passen, und das tun sie hier NICHT. Keine Ahnung, wie oft ich da oben aufgrund der verkrampften Steuerung oder der schlechten Kameraeinstellung abgestürzt bin (zum Glück jeweils nicht ganz nach unten). Und wenn man dann endlich mal oben angelangt ist, muss man natürlich etliche Male auf die wunde Stelle einstechen. Na ja ... irgendwann war es dann doch geschafft ^^

    Ich muss letztlich auch leider sagen, dass von den letzten sechs Kolossen, lediglich einer spaßig war (Nr. 13). Die anderen waren dagegen imho durchweg nervig, inklusive Recycling des schlechtesten Kolosses im ganzen Spiel. Davor waren aber dagegen schon einige wirkliche Highlights dabei.

    Insgesamt hatte ich dennoch meinen Spaß mit dem Titel. Der (lange) Schluss war auch sehr, sehr gut inszeniert und hat die Story zu einem runden aber dennoch geheimnisvollen Ende gebracht.
    Aber wie auch schon in Ico und The Last Guardian bremsen - wie oben beschrieben - technische Aspekte vieles aus, sodass sie alle bei mir abseits des künstlerischen Aspekts nicht diesen unbashbaren Klassikerstatus haben. Ich kann solche Macken einfach nicht wegdiskutieren, daher kann ich Wertungen wie die 95% von 4Players nicht ganz ernst nehmen (obwohl ich in der Regel den Wertungen von Jörg zustimme). Gerade bei SotC habe ich bei den Reviewern den Eindruck, dass sie nicht als Deppen oder Kulturbanausen dastehen wollen und deswegen so hohe Wertungen zücken, weil das Spiel halt in den letzten zehn Jahren so oft besprochen und auch in Ausstellungen als Kunstwerk präsentiert wurde.

    Zum Beispiel konnte mich die Spielwelt nie so ganz einfangen. Sie blieb mir seltsam fremd (anders als z.B. in Breath of the Wild). Auch fehlte mir etwas Musik. Mit leichten Pianotupfern oder sanften Gitarrenklängen während der Reise kann man genau die gleiche (und imho bessere) Stimmung erzeugen, als der komplette Verzicht auf Musik. Zumindest im Tempel hätte man ruhig etwas Musik aufbieten können, um ein kleines Gefühl von Vertrautheit zu erzeugen.
    Und auch die oft angesprochene emotionale Komponente, dass man mit den Kolossen Mitleid verspürt, war bei mir nie da. Für mich sind das normale Endbosse, und nichts weiter. Man hätte ihren Schmerz und ihre Wunden besser inszenieren müssen. Mit lautem, schmerzerfülltem und einem besserem Schreien oder Wimmern im Verlaufe des Kampfes, humpelnden Bewegungen und dergleichen.

    Würde die Reihe abschließend folgendermaßen einordnen:

    Shadow of the Colossus (85%) > Ico (80%) > The Last Guardian (75%)

    Shadow of the Colossus bietet die größte und schönste Spielwelt sowie beste spielerische Erfahrung (landet bei mir in puncto Spielwelt und Atmo aber dennoch eine gute Klasse unter Breath of the Wild). Dafür punktet Ico bei mir mit der geheimnisvolleren und stimmigeren Atmosphäre und Geschichte; auch die Charaktere fand ich in Ico interessanter.
    The Last Guardian hatte dafür mit Trico mit Abstand den besten Begleiter.

    Geändert von Cooper (22.02.2018 um 07:45 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat von Cooper Beitrag anzeigen
    Und auch die oft angesprochene emotionale Komponente, dass man mit den Kolossen Mitleid verspürt, war bei mir nie da. Für mich sind das normale Endbosse, und nichts weiter. Man hätte ihren Schmerz und ihre Wunden besser inszenieren müssen. Mit lautem, schmerzerfülltem und einem besserem Schreien oder Wimmern im Verlaufe des Kampfes, humpelnden Bewegungen und dergleichen.
    Das sehe ich exakt genau so, es ist bei sämtlichen Shadow of The Colossus Reviews quasi schon eine Konstante dass das man einen bösen Kolossschlächter spielt der diese armen friedlichen Geschöpfe tötet und ihres Elfenbein beraubt.

    Das fand ich schon immer an den Haaren herbeigezogen . Wenn einem das Spiel diese Gefühle geben möchte, hätte der eigene Charakter sehr viel stärker und überlegener sein müssen und man hätte die Schwäche der Kolossoe, wie du sagtest, besser hervorheben müssen.

    Doch allein die Prämisse macht das Ganze doch schon höchst unglaubwürdig, ich habe mich viel eher immer wie der "Underdog" gefühlt, der diese Aufgabe macht mit dem Gewissen dass er vermutlich sterben wird, die Kolosse sind einen in Puncto Größte meilenweit überlegen, kein normaler Mensch könnte solch eine Aufgabe stemmen.

    Man sieht nirgends im Spiel einen Hinweis darauf dass diese Kolosse sich in irgendeinem Öko-System einfügen und ein eigenes friedliches Leben fühlen, ebenso sind sie auch nicht gerade zimperlich den Spieler bei Sichtkontakt anzugreifen. (bis auf den einen der sich nicht wehren kann)
    Für mich sind diese Kolosse nichts weiter als Gefäse, und als irgendwas anderes stellt dieses Spiel sie auch nicht da. Keine Ahnung warum solch ein Aspekt von so vielen Leuten stets in das Spiel hineininterpretiert wird.

  12. #12
    A Hat in Time

    Ich schätze mal wir haben einen Gewinner für den besten 3D-Sammelplattformer 2017.
    Ein unglaublich charmantes und liebevoll designtes Spiel, obwohl technisch bieder mit der veralteten Unreal Engine 3 erstellt, zeigt es dass letztlich Herz statt Hertz zählt.
    So viele unglaublich gute Ideen, im Gegensatz zu Yooka Laylee oder Super Mario Odyssey hat es mich nie gelangweilt. Zugegeben es ging auch um einiges kürzer, doch das was dieses Spiel im Gegensatz zu den beiden vorher erwähnten Spielen besser macht, ist schlichtweg der Faktor dass es sich nicht so einfach "in die Karten schauen lässt".
    Mit jeder weiteren Welt ändert das Spiel seine Strukur, es ist nie ein "jetzt renn querbeet durch die Welt und löse belanglose Miniaufgaben für Belohnungen die dich nicht die Bohne jucken".

    Der Humor traf genau meine Wellenlänge so herrlich stumpf, angereichert mit schrägen Charakteren die man schnell lieb gewinnt. Einzig die Präsenz von so manchen hätte etwas stärker sein können, so hätte ich gerne mehr über Mustache Girl erfahren, die leider nur ganz am Anfang und am Ende auftaucht.
    Auch die 4. Welt war leider recht archaisch was die Narrative betrifft. Dafür hatte sie aber mitunter das beste Plattforming.

    Die Bosskämpfe muss man auch noch mal besonders loben, ich hätte nicht gedacht das man da so viel Aufwand hineinsteckt, sie besitzen alle mehrere Phasen mit einem stetig wachsenden Arsenal an Angriffen, besonders der Boss von Welt 2 hat mir unglaublich gut gefallen. Vermutlich waren die Bosse dann sogar noch der forderndeste Teil des Spiels, denn das Plattorming ist mit seiner Vielfältigkeit der Fortbewegung etwas zu leicht geraten, mit einem Doppelsprung, plus Hechtsprung in der Luft kann man die Sprünge eigentlich beliebig in der Luft timen. Dafür macht es das fortbewegen äußerst angenehm.

    Geändert von Klunky (24.02.2018 um 23:43 Uhr)

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