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Thema: gerade durchgespielt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Hast du das Spiel zweimal hintereinander durchgespielt? Das ist quasi Storykanon das zu tun und da gibt es ein paar kleinere Unterschiede zum ersten Run.

  2. #2
    Nope, nur ein Durchgang. Ich spiele Games nie direkt zwei mal nacheinander durch (spontan kommt mir da eigentlich nur Terranigma in den Sinn, was jetzt Eeeeeewigkeiten her ist). Ein weiterer Playthrough ist aber noch geplant. Hab auch schon von kleineren Änderungen gelesen, aber der eigentliche Plot bleibt ja trotzdem gleich. Daher lieber erst mal was anderes ^^

    Geändert von Cooper (24.07.2017 um 12:28 Uhr)

  3. #3
    Thimbleweed Park

    Bestes Adventure seit einer geraumen Weile, dass ich gespielt habe. Hat sicher ein bisschen Nimbus-Vibes, weil es bezüglich der ganzen Lucas arts Anspielungen in seichtem Wasser bei einem alten Fanboy wie mir fischt, aber trotzdem sehr spielenswert. Den Humor fand ich gut, abstrus wie man es aus den alten Spielen gewohnt ist und wirkt trotzdem nicht so aufgesetzt, wie wenn neue Spiele versuchen Random Humor einzubauen. Einfach klasse. Die Story nimmt sich natürlich deshalb auch an keiner Stelle Ernst, also ein Daedalic Spiel sollte man defintiv nicht erwarten und schon gar kein dtp-artiges. Aber wirft zum Ende hin nochmal einige Sache raus, die man als deutliche Hommage an das kryptische Ende von Monkey Island 2 verstehen kann. Allerdings gibt es ein, zwei Logiklöcher bzw. ungeklärte Fragen der Story selbst, die soweit ich das jetzt beurteilen oder rausfinden konnte, nicht beantwortet werden.

    Die verschiedenen Charaktere machen Spaß, wobei man im ersten Teil des Spiels hauptsächlich mit den zwei Agenten vom Anfang unterwegs sind und die eigentlich das Gleiche in Grün sind und mehr bestimmen, ob man nun Mann oder Frau als Haupt-Avatar haben möchte. Die Dialoge unterscheiden sich nur nuanciert, obwohl bei manchen charakterlich geprägten Äußerungen und Reaktionen sich die trockene Rey und der eher naive Reyes doch eigenen Charakter zeigen. Ich denke man hat mehr von beiden, wenn man die unterschiedlichen Aufgaben, die man stets dank eines Notizbuches im Blick behalten kann, zwischen den beiden Agenten aufteilt und sich selbst dazu zwingt jedem etwas Screentime zu geben, obwohl man gut und gerne alles nur mit jeweils einem Charakter erledigen kann. Dafür machen die nerdige Dolores und der pixel gewordene Unsympath Ransom super viel Spaß, vor allem mit Ransom lohnt sich noch einmal alle Leute in der Stadt abzuklappern und mit ihnen Dialoge zu führen, nicht weil es spielerisch notwendig wäre, sondern weil es unglaublich unterhaltsam ist

    Die Musik und die Vertonung der Charaktere ist klasse, der Soundtrack ist echt hörenswert und ging mir auch zu keiner Sekunde auf die Nerven, auch nicht an den Stellen, an denen ich mal länger festhing und die deutsche Textübersetzung ist soweit ich das beurteilen kann sehr gut gelungen. So wurden Anspielungen oder Erwähnungen von amerikanischen Insidern und auch Fragen über die 80er gut ins Deutsche übertragen auch bei den Witzen wurde weitgehend versucht entsprechende Übertragungen zu finden. Also ich denke das kann sich alles sehen lassen. Und wer halt trotzdem geil auf Unübertragbares ist, hat ja noch die englische Tonspur im Hintergrund.

    Was mir nicht so ganz gefallen hat, bzw. mir fast ein wenig zu wenig war, waren die Rätsel. Ich hab mir mal Monkey Island 2 daneben gelegt und war überrascht zwar, dass es bzgl. der Rätselketten eigentlich auch nicht viel komplexer war, aber vielleicht bin ich auch inzwischen von Dadedalic mit den Minispielen und der hohen Rätseldichte inzwischen anders gewohnt. Gerade die Zahl von Item-Kombinationsrätseln ist noch deutlich geringer, als, was heute eigentlich Standard ist. So wirkliche Kopfnüsse gab es nie so wirklich, auch wenn es Stellen gab, wo man mal länger rumprobieren musste oder nach nem Item suchen, aber eigentlich ergaben sich die Lösungen über den späteren Spielfortschritt sehr selbsttätig. Auch bzgl. der Interaktion zwischen den Charakteren wäre man von Day of the Tentacle mehr gewohnt gewesen, wobei ich sagen muss, dass das Spiel schon so sehr groß war, während DotT direkt allein auf die Interaktion zw. den drei Chars designt wurde, während man hier vor allem eine Storyline erzählen wollte. Es gibt Momente, in dem man zusammenarbeiten muss oder wo nur bestimmte Charaktere bestimmte Dinge tun können, aber das Switchen zwsichen den Charakteren ist ganz klar hauptsächlich dazu da, um eben die verschiedenen storys zusammen zu bekommen, weniger um damit spielmechanisch großartig komplexe Rätseleinlagen zu lösen. Eine Ausnahme bildet eine gewisse körperlose Person in einem Hotel, die man später unterstützend für einige Rätsel in dem Hotel gebrauchen muss. Aber das ist nur ein Teil des Games.
    Da wäre vielleicht mehr drin gewesen, aber an sich will ich mich echt nicht beschweren, denn die fehlende Objektanzeige machen das Rumsuchen doch schon zu einer netten Herausforderung, wie man sie von früher kennt, obwohl eigentlich durchgängig die interagierbaren Objekten gut zu erkennen sind und die Spiellänge, Zahl der Schauplätze, die Charaktere sind schon echt luxuriös und man auch ohne harte Kopfnüsse eine Menge Spiel hier für sein Geld bekommen.

    Das führt mich jetzt zu dem wirklich stärksten Punkt auf der Agenda: Das Setting und die Grafik. Also das Setting selbst, eben auch unterstützt wie die Grafik, ist nicht nur eine Verbeugung einerseits vor den alten Adventures (auf die es wirklich einen Overkill an herrlichen Anspielungen gibt, bei denen mein Herz echt höherschlägt) sondern ist auch wieder eine gute Mischung aus popkulturellen Einflüssen, den 80ern, die ich persönlich ja nur noch aus den Fernsehserien der Zeit kenne (die aber auch noch in den 90ern ja durchaus populär waren ), was aber mit der Popkultur entsprechend sehr gut zusammengeht und das Ganze zu einer netten Erfahrung macht, insbesondere wenn augenzwinkernd natürlich unsere jetzige Gegenwart also das Wissen der Nachgeborenen angeteast wird, mit Anspielungen auf Technologien, die sich angeblich nie durchsetzen würden oder Technologien, die unschlagbar sein sollten: Betamax

    Der Retro-Charme soll zwar durch die Grafik abgerundet werden, aber natürlich sah so defintiv kein Spiel aus der alten Lucas Arts Zeit aus, besser gesagt so gut und so technisch hochwertig sah natürlich kein klassisches LA-Game aus ^^ Der 2D-Pixel-Look soll zwar Retro sein ist aber wunderschön detailliert, wir haben flüssige, schnelle und sehr ansehliche Animationen und eine überragend gute Darstellung der Szenen und Hintergründe (auch mit der klassischen versteckten Kamera in Innenräumen, also die Fake-Optik wo man das Gefühl bekommt, sie stünde in einem Regal, weil man vor der Linse noch die Umrisse von anderen Objekte sieht) und natürlich auch ansehnliche dynamische Beleuchtung. Also technisch steckt da einiges unter der Haube und der echt schöne und detaillierte Pixelstil macht daraus ein Spiel, dass man sich heute so problemlos anschauen und gut finden kann.

    Insgesamt ein sehr gutes Spiel, das sein Geld völlig wert ist.

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