Ergebnis 1 bis 20 von 4141

Thema: gerade durchgespielt

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #10
    The Infectious Madness of Doctor Dekker (PC):

    Da ich Her Story damals sehr schön fand habe ich mir dieses Spiel relativ früh geholt. Einerseits sah es ganz gut aus, andererseits wurde es in nem Podcast vorgestellt und hat nen guten Eindruck gemacht.

    Es geht darum, dass man einen Psychater spielt und der Vorgänger, Dr. Dekker, in seiner Praxis ermordet wurde. Nun muss man einerseits seine ehemaligen Patienten behandeln (so gut es geht bzw. es die eigene Psyche zulässt) und herausfinden, wer eigentlich der Mörder ist. Und die Patienten haben natürlich (wie sich das gehört) einige schwere Probleme. So meint ein Patient beispielsweise, er sei in einer Zeitschleife gefangen oder einer glaubt, er hätte eine 25. Stunde an jedem Tag, an welcher für alle anderen Menschen außer ihm die Zeit still steht.

    Zunächst zum Gameplay: Man sieht sich Clips der Patienten an und muss diese darauf befragen, um neue Clips zu erhalten. Das Spiel markiert wichtige Clips mit entweder einem oder zwei Sternen, welche gelöscht werden, wenn man die Informationen aus dem Ausschnitt erhalten hat. Dennoch kann man auch öfter aus Clips ohne Sterne noch weitere Clips rausholen, das System fand ich nicht 100% einsichtig.
    Ein Problem ist sicherlich im Vergleich zu Her Story, dass man die Clips nicht spulen kann (zumindest habe ich nichts bemerkt). Dadurch muss man, wenn man bestimmte Stellen noch mal hören will, immer den ganzen Clip bis zu der Stelle verfolgen. Das kann schon Zeit fressen, wenn das Wichtige am Ende war - obwohl die meisten Clips kurz sind.

    Die Texteingabe funktioniert 80% der Fälle gut. Eigentlich gibt es nie Probleme, wenn man nur einzelne Schlüsselwörter eingeben muss. Sobald ein wenig mehr Kontext nötig ist kann es aber durchaus frustrierend werden. Im Idealfall immer den Wortlaut der Patienten nachamen. An einigen Stellen erwartet das Spiel aber, dass man einen kompletten Satz eingibt, welcher manchmal sehr spezifisch sein kann - häufig eine Frage, welche bestimmte Dinge, die man erfahren hat,
    kombiniert. Letzteres ist an sich natürlich gut (das Kombinieren), aber die Eingaben gerade für Widersprüche können problematisch sein.

    Abhängig vom eigenen Gedächtnis sollte man sich aber auch eigene Notizen machen. Man hat immerhin 6 ständige Patienten und ein paar, die zusätzlich an manchen Tagen vorbeikommen. Da immer die Informationen im Kopf zu behalten kann schwierig werden.

    Das Spiel hat auch ein hint System auf nem Timer. Ich musste ab und zu hints benutzen, gerade, wenn ich einen Widerspruch gefunden hatte aber nicht wusste, wie ich ihn genau formulieren soll. Häufig gibt einem das System dann aber auch relativ nutzlose Informationen (ist auch für Leute, die wirklich alles aus den Patienten holen wollen, geeignet). Und man sollte immer dran denken, am Anfang einfach mal "Hi" zu sagen und seine Patienten im Zweifelsfall nach Name und Beruf zu fragen. Man, hab ich dafür lange gebraucht ^^°

    Das Spiel hat mehrere Enden (und vielleicht auch mehrere Handlungsabschnitte im späteren Verlauf, da bin ich nicht sicher). Man kann an manchen Stellen auf Fragen der Patienten antworten, und zumindest stellenweise erinnern sie sich später an bestimmte Empfehlungen. Aber keine Ahnung, ob das handlungsentscheidend ist.

    Man kann auch insanity points sammeln, wenn man die Patienten zu viel über ihre Krankheiten fragt; schlussendlich geht es ja darum, den Mordfall zu lösen. Da einige Patienten wirklich sehr viele Schrauben locker haben sollte man da vielleicht nicht zu tief einsteigen. Selber bin ich natürlich total durchgeknallt, weil echt viel gebohrt

    Bin auch nicht sicher, ob ich mit dem Ending die "richtige" Story überhaupt erfahren habe. Über manche der Charaktere weiß ich nämlich noch immer recht wenig. Könnte sich also für einen weiteren Durchgang irgendwann anbieten. Problem hier ist, dass man das Spiel immer wieder von Anfang an durchspielen muss, was ein schnelles Erspielen verschiedenster Endings erschwert. So war die Story in Ordnung, welche ich erlebt habe, aber habe das Gefühl, dass da noch mehr drin steckt (wohl abhängig davon, wie wahnsinnig man selber wird und vielleicht auch von eingegebenen Antworten auf Fragen).

    Die schauspielerischen Leistungen fand ich größtenteils gut. Es gab ein paar, welche deutlich cheesier waren als andere (z.B. Jaya war total over the top, während ich die Performance von Nathans Schauspieler ziemlich gelungen fand). Generell fand ich alle Patienten auf ihre Art interessant.

    Insgesamt kann ich das Spiel Leuten empfehlen, die FMV Spiele im Stile von Her Story mögen. Es hat auch eine ganz ordentliche Spieldauer, welche man variieren kann abhängig davon, wie tief man in die Psyche der Patienten rein will. Und natürlich abhängig davon, wie schnell man die richtigen Fragen stellt / das hint System verwendet. Man sollte ein wenig frusttolerant gegenüber dem Eingabesystem sein und kein Problem damit haben, sehr häufig "I don't know what that means." in allerlei Variationen zu hören. Anscheinend patchen die Entwickler das Spiel immer noch und versuchen das System ein wenig responsiver zu gestalten. Also vielleicht noch ein wenig warten bis zum Kauf.

    Geändert von Sylverthas (07.06.2017 um 13:01 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •