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Thema: gerade durchgespielt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Broken Age ist wunderbar atmosphärisch und warm, voll toller Charaktere und der einen oder anderen Überraschung. Die Rätsel pendeln zwischen locker und ziemlich hart. Gesamtfazit: Das Spiel ist objektiv mindestens gut, subjektiv aber richtig toll, das Spiel +Doku (20 Folgen, die im Rahmen des Kickstarters die Entwicklung bei Double Fine verfolgen) dagegen ist einfach eine echt krasse Erfahrung! Würde ich jedem empfehlen, der sich für das Spiel, das Genre oder die Videospielbranche interessiert, und der ein kleines Bisschen Pathos ab kann. Afaik stehen die Episoden inzwischen auch für alle auf Youtube.

    Außerdem endlich mal Mass Effect 2. Ich weiß nicht, meine Lieblingsreihe wird das nicht mehr. ABER auf jeden Fall um Welten besser als Teil 1, und tatsächlich hatte ich hier so richtig fett Spaß am Inhalt und war zumindest nicht endlos angekotzt vom Gameplay. Extrem beeindruckend war der scharf durchdachte Überbau mit Storyquests, Charakterquests etc., auch wenn er teilweise etwas nüchtern war und mich zum Berechnen gebracht hat (und natürlich dieser meeegalächerliche Nebeneffekt, dass irgendwie jeder ein verdammtes moralisches Dilemma haben muss, das Shepard entscheiden darf ... ganz als gäbe es keine anderen Konflikte da draußen; Samara mit ihrer Selbstsicherheit war da richtig angenehm, denn das meiste konnte ich an der Stelle nicht mehr ernst nehmen). Auch sehr toll sind natürlich die Charaktere, wobei ich hier lieber mehr Tiefgehendes von weniger verschiedenen Personen gesehen hätte. So gibt es immer nur genau eine große Sache, ein paar lustige Kommentare, einmal alle Jubeljahre eine zweizeilige Interaktion zwischen den NSCs und optional eine oberflächliche Romanze. Schade drum. Aber Hölle, Miranda sah schon verdammt heiß aus in ihrem zweiten Outfit. Story blieb am Ende auch nur ein ziemlich unspektakulärer Mittelteil. Die Collectors sind creepy, aber halt nur Goons, und gerade das Ende war so: "Ah, jetzt geht's also los!"
    Insgesamt ist "Schade drum" eine gute Zusammenfassung, wie so oft bei Bioware. Nicht, weil das Spiel schlecht wäre (ich fand es diesmal echt gut, im Gegensatz zu Teil 1), sondern weil es imho sehr viel besser hätte sein können, wenn man die Prioritäten verschoben hätte.

  2. #2
    Gestern habe ich dann nun auch inFAMOUS - First Light von der Story her abgeschlossen.

    Beide inFAMOUS-Teile für die PS4 machen durchaus Spaß und auch das First Light-Addon ergänzt die gesamte Geschichte wirklich gut (und es macht echt Laune, mit Fetch in den Arenen alles einfach nur nieder zu brennen).
    Auf der anderen Seite kamen mir gewisse Dinge einfach zu leicht vor. Man hat von Beginn an zumindest den nördlichen Teil der Stadt zur Verfügung, wodurch man sehr schnell schon diverse Skills aufpowern kann. Das macht die Kämpfe natürlich um einiges leichter. Das war bei den ersten beiden Teile nicht so, da musste man sich die Stadt mühsam Teil für Teil zugänglich machen und konnte dann erst die Scherben für die Skills einsammeln.
    Außerdem fand ich Cole deutlich sympathischer als Delsin; der ging mir zwischendrin doch ziemlich auf den Sender, was mir einige Stellen doch etwas von der Stimmung her verhagelt hat. Da hätte ich lieber einen dritten Teil mit Cole gehabt - Potential wäre beim Good-Ending durchaus da gewesen.

  3. #3
    Half Minute Hero: The Second Coming

    Eine nette Fortsetzung des Konzepts die Welt in 30 Sekunden zu retten (mit diversen Zeitumkehrungen) die glücklicherweise auch nicht so elendig gestreckt wirkt wie der erste Teil. Allen vorran weil es mehrere Szenarien gibt die unterschiedliche Stories zu bieten haben. Der Vorgänger hatte hier allerdings den Vorteil, dass die einzelnen Modi auch unterschiedliches Gameplay besaßen, was hier nicht der Fall ist. Dafür ist die Story bei weitem nicht so dünn ... aber leider auch nicht so komplex, dass sie irgendwie in Erinnerung bleiben würde. Jeder noch so mächtige Gegner wird problemlos weggeklatscht und das was es an Drama gibt kann seine Wirkung aufgrund durchgehend eindimensionaler Charaktere nicht wirklich entfalten. Wäre sicherlich mehr drin gewesen.
    Und wenn ich schon bei den Charakteren bin. Yashu ist ein absoluter Vollidiot. Dass er die Wahrheit nicht einsehen kann nachdem er dieses böse Schwert an sich gerissen hat mag eventuell verständlich sein, aber er hätte schon lange vorher kapieren müssen, dass die offensichtlich falsche Königin nicht die Person sein kann in die er sich verliebt hat. Meine Güte, die wollte einfach mal so ihre Tochter hinrichten lassen. Hallo?! Liebe mag blind machen ... aber so blind? Seriously?

    Diesmal gibt es außerdem globale Level und Dungeons. Erstere werden als Basis jeder Quest genommen und letztere können nach Schätzen durchsucht werden. Das Dämonenlabyrinth ist mit 30 Stockwerken aber das einzig wirklich komplexe und hat mich auch dazu gebracht über Level 100 zu gehen, wodurch ich bei den letzten Missionen die Gegner nur noch für Gold zur Zeitumkehr klatschen musste. Der Endboss war dementsprechend ein Witz. Genau wie die 3-Sekunden Quest, die im 1.Teil noch hammerhart war.

    Was mich außerdem genervt hat waren die Enden der jeweiligen Szenarien ... beziehungsweise die nicht vorhandenen Enden. Das erste geht noch fließend in das zweite über, alle anderen hören aber einfach auf ohne irgendwas wie einen Epilog zu bieten. Nur das letzte Szenario hat da ein ganz klein wenig mehr zu bieten.

    Wer den Vorgänger mochte kann auf jeden Fall mal reinschauen. Am Konzept hat sich grundlegend aber nicht viel geändert. Dafür gibt es diesmal einen Multiplayer, einen Map Editor und sogar einen Endlosmodus. Letzterer ist allerdings relativ einfach, immerhin habe ich bei meinem ersten Versuch 91 Dunkle Lords erledigen können. Dummerweise nicht genug für das Achievement

    Geändert von ~Jack~ (22.07.2015 um 12:22 Uhr)

  4. #4
    Die Ergebnisse der letzten Monate.

    DARK SOULS: Prepare To Die Edition (PC, Steam)
    Spielzeit: ~52h


    Mein erstes Fromsoft-Spiel und persönlicher Einstieg in eine Reihe, die mich nicht herzloser hätte empfangen, und zeitgleich nicht reichlicher hätte entlohnen können. Ich muss den meisten vermutlich nicht mehr groß erklären, dass sich die Souls-Spiele in erster Linie durch ein kryptisch präsentiertes, aber involviertes Netz aus Geschichten, und zusätzlich durch ihren hoch angesetzten Schwierigkeitsgrad auszeichnen, der dem Spieler alles abverlangt. Kleine Unachtsamkeiten bestraft das Spiel sofort, nicht selten mit dem Bildschirmtod. Man möchte das Spiel schnell als unfair bezeichnen, und doch ist da etwas, das zumindest mich immer wieder hat versuchen lassen, voranzukommen. PVP-Begegnungen lassen sich zwar vermeiden, indem man nach dem Tod keine gesammelte Menschlichkeit aus dem Inventar aufbringt, und die menschliche Gestalt der Spielfigur nicht wiederherstellt; allerdings kann man als verrottender Untoter auch nicht auf die Hilfe anderer Spieler bei kniffligen Passagen zurückgreifen.

    Die Bosskämpfe sind auf jeden Fall das Highlight des Hardcore-Action-Rollenspiels, fast ausnahmslos beeindruckend inszeniert und nur mit taktischer Raffinesse zu bezwingen (abgesehen vom Bett des Chaos, denn ernsthaft, fuck that shit). Aber auch sonst ist das Kämpfen sehr zufriedenstellend, und durch das tolle Sounddesign schlägt jeder Treffer mit einem wahnsinnigen Nachdruck ein.

    Inklusive des mitgelieferten DLC-Inhaltes habe ich für das restlose Erkunden Lordrans stolze 50 Stunden gebraucht. Das hätte sicherlich auch schneller geklappt, nur habe ich mir zwischendurch auch bewusst Zeit gelassen, und diese in das Aufwertungssystem für Waffen und Rüstungen investiert.

    ___

    DARK SOULS II: Scholar Of The First Sin (PC, Steam)
    Spielzeit: ~60h


    Der Nachfolger zum ersten Dark Souls ist im Frühling diesen Jahres in der aufgebohrten Version "Scholar Of The First Sin" auch für Steam erschienen, und wurde von mir direkt im Anschluss an den ersten Teil in Angriff genommen. Vom Spielprinzip her bleibt SOTFS dem Souls-Konzept weitestgehend treu: Bockschwer und am Rande der Unfairness, verlangt auch DkS2 dem Spieler alles ab, sodass ich beim Erkunden neuer Gebiete stetig unter Strom stand, mit der immerwährenden Furcht vor dem Verlust der hart erkämpften Seelen auf dem Weg zum nächsten Lagerfeuer im Rücken.

    Insgesamt muss ich sagen, dass mir die Gestaltung der Spielwelt im ersten Teil etwas besser gefallen hat, da Majula als zentraler Hub im Laufe des Spiels etwas an Charme verloren hat. Die Gebiete für sich genommen stehen denen in Teil 1 jedoch in nichts nach (abgesehen vom Eisigen Umland, denn ernsthaft, fuck that shit). So wenig die Souls-Formel den Spieler an die Hand nimmt und ihn anleitet, wohin es als nächstes geht (zumindest, wenn man sich nicht durch die Beschreibungen der unzähligen Gegenstände liest und die Bruchstücke selbst zusammenflickt), hat die Welt im ersten Teil für mich einfach mehr Zusammenhalt ausgestrahlt. Zudem fühlt sich die Steuerung der Spielfigur etwas fließender an, was aber nicht unbedingt ein Vorteil ist. Mittlerweile bin ich dran gewöhnt, der Umstieg von DkS1 war jedoch etwas hart.

    Insgesamt war "Scholar Of The First Sin" ein absolut grandioses Spiel, das ich sehr genossen habe, mit insgesamt drei ebenso famosen DLC-Inhalten.

    Mein Fazit zu beidem: Bloodborne is next.

  5. #5
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Half Minute Hero: The Second Coming

    [...]
    Also die Story ist ziemlich genial wenn man sie unter dem Standpunkt betrachtet dass sie sämtliche Rollenspiel-Klischees und Charaktertropes parodiert. Deswegen fielen wohl auch einige Charakterzeichnungen wie die von Yashus "Face-Heel-Turn" überspitzt aus. Allgemein musste ich mir wirklich sehr oft den Arsch ablachen, über den spritzigen Charme der Dialoge und den verrückten Ideen. (Wie z.B 3. Quest Sexy Island oder wie einfach mal das komplette Finale von der 3. Story eine Verwurstung des fliegenden Insel Chapters von Final Fantasy 6 ist.)
    In dem Sinne sollte man auch keine komplexe Geschichte erwarten, sondern mehr eine Parodie des Shounen Genres an sich. Wie auch viele Rollenspiele im Grunde aufgebaut sind. Ansammlungen von starken Gegnern die sich irgendeinen Gruppennamen geben, gefolgt von noch einer viel stärkeren Ansammlung von Gegnern usw. Das Ding treibt es einfach nur höllisch auf die Spitze. Es hängt ganz davon ab wie empfänglich man für diesen Humor ist. Und ob man genug Spielerfahrung hat um die zahlreichen Anspielungen zu verstehen. (was bei dir denke ich kein Problem ist.)

  6. #6
    Dass es sehr witzig sein kann würde ich auch nicht abstreiten, allerdings fand ich die Art und Weise wie die einzelnen Elemente gemischt wurden eher suboptimal. Im ersten Teil war es mir ja viel zu viel Humor der irgendwann auch einfach nicht mehr so gut rüberkam weil Hero 30 einfach kein Ende zu nehmen schien. Aber hier wirkt es teilweise so als könne sich das Spiel nicht entscheiden, vor allem Ende des ersten Szenarios und Anfang des zweiten. Ab und zu wirkt es halt als solle man die Story ernst nehmen, aber dann gibt es wieder zuviel Humor der dem einen Strich durch die Rechnung macht. Und schlussendlich waren ja selbst die Götter kein wirkliches Problem. Ein bisschen Gesang und rumgelevele, und schon konnten sie in in Stücke gehackt werden. Wodurch es auch sehr absurd wirkte, als Partymitglieder plötzlich angefangen haben sich zu opfern. Was aus unerklärlichen Gründen nicht umkehrbar ist. Wenn es Gegner betrifft könnte man ja sagen die Göttin greift ein um der Party einen Vorteil zu verschaffen, aber hier macht es halt keinen Sinn warum die dann für immer verloren sind, außer man geht erstmal einen Kristall suchen.

    Von mir aus hätte das Spiel also ruhig ernster (und vor allem logischer) sein können. Mag sich nicht so ganz mit dem Konzept vertragen, aber dann würde es mir vermutlich eher in Erinnerung bleiben.
    Bei dem fliegenden Kontinent dachte ich übrigens da hätten sie am Ende die wichtigste Anspielung total vergessen hätten. Aber nachdem der Timer unter eine Sekunde gesunken ist wollte ich dann doch lieber gehen

  7. #7

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Sega Vintage Collection: Bare Knuckle III (Xbox360)
    Eigentlich habe ich das Spiel bereits vor ein paar Tagen durchgespielt, aber egal. XD Da die Collection die Möglichkeit bietet das Spiel unzensiert zu spielen, habe ich die Gelegenheit mal genutzt um auch wirklich alle merkwürdigen Gegner verprügeln zu dürfen. Die Story von dem Spiel ist zwar nicht SO besonders, aber der Soundtrack ist einfach klasse (am besten holt man sich den OST der Reihe und hört den auf und ab).

  8. #8
    Hui. Defender's Quest - Valley of the Forgotten war eine rundum nette Überraschung, trotz des wahrscheinlich langweiligsten Namens ever. Spielerisch ist es richtig, richtig gutes Tower Defense mit dickem Rollenspiel-Einschlag, aber womit man nicht rechnet, ist die Story, die a) cool und b) auch recht cool erzählt ist, was die Dialoge und so angeht, trotz Klischees. Wenn das Charakter Design nicht so ... eigen wäre und die "Zwischensequenzen" nicht nur aus Visual-Novel-artigen Dialogen bestehen würden, würde ich dem Spiel sogar Atmosphäre zusprechen, denn manchmal kommt da echt was durch. Zum Setting wird nicht allzu viel erklärt, aber das ist ebenso Fluch wie Segen. Also dicke Empfehlung, wenn man was mit Tower Defense anfangen kann.

  9. #9
    LISA: The Painful RPG




    Lange Zeit hätte ich wohl gesagt dass es ein Earthboundmäßiges Spiel mit erwachsenerer Thematik und verdammt viel Blut ist. Aber jetzt so im Nachhinein... will der Vergleich irgendwie nicht mehr so Recht passen.

    Ok es ist ein RPG-Maker VX Ace Game und dementsprechend nach technischen Standarts sehr... eingeschränkt. Aber das tut dem Writing keinen Abbruch, der größten Stärke des Spiels.
    Das Handlung findet in einer Mad-Max-mäßigen postapokalyptischen Welt statt. Eine große Tragödie (zu der im Spiel nicht weiter im Detail drauf eingegangen wird) hat alle weiblichen Humanoiden ausgelöscht. womit die Männer auf sich allein gestellt sind. In einer Welt ohne Anstand und Hoffnung für die Menschheit taucht aus dem Nichts ein kleines Mädchen auf.
    Der Hauptcharakter namens "Brad", der an Depressionen und Drogenkonsum leidet, sieht in ihr die Chance eine vergangene Schuld wieder auszugleichen. Von dort an gilt es das Mädchen, von ihm liebevoll Buddy genannt, vor der grausamen männlichen Menschheit zu beschützen, die in ihr natürlich eine Chance für den Fortbestand eben jener sieht.

    Die Geschichten und Nebengeschichten besitzen viel (schwarzen) Humor und eine merkwürdige, doch recht lustig wirkende Charakterzeichnung mit einer unglaublich großen Vielfalt an Figuren. Das ist natürlich der erste Blick, aber gleichzeitig sollen die harmlos dreinblickenden Figürchen einen Kontrast zu der schonungslosen Gewaltverherrlichung und übermenschlichen Grausamkeit darstellen mit der man fast permanent konfrontiert wird, was ein Stück weg für ein morbides und widersprüchliches Gefühl sorgt.
    Da tut der Soundtrack auch viel zu seinen Besten, der in den meisten Fällen wie ein Misstonorchester klingt, viele verschiedene Soundeffekte und Samples werden zu trancigen Technosongs kombiniert dass man sich selbst wie der Protagonist ständig high von den dopen Tracks fühlt.

    Das Kampfsystem ist der Standart aus dem VX Ace mit leichten Modifizierungen. Man wird im Laufe des Spiels immer wieder mit "Joy" konfrontiert einer synthetisch hergestellten Droge welche die Körperteile der Konsumenten langsam mutieren lässt. Die Sucht nach "Joy" gilt es zu stillen, andernfalls muss man mit erheblichen Statuswert Einbußen rechnen mit dem sich kein Kampf vernünftig austragen lässt. Der Bedarf nach "Joy" erhöht sich im Laufe des Spiels, proportional zur wachsenden Schwere der Nebenwirkungen.
    Der Hauptcharakter des Spiels "Brad Armstrong" (sowie einige weitere spätere Nebencharaktere) verfügt über ein "Kombosystem" bei dem sich Tasten stellvertretend für seine Körperteile drücken lassen. Mit den richtigen Kombinationen lassen sich stärkere Spezialfähigkeiten aktivieren, ohne für den Gebrauch SP zu verschwenden. (was bei einer Normalaktivierung der Fall ist)

    Ein wichtiger Clue im Spiel ist die Folgenschwere der Entscheidungen, mit denen man reichlich konfrontiert wird. Eine Vielzahl von Parteien wollen dem Hauptcharakter ans Leder und quälen ihn indem sie Entscheidungen verlangen bei der man auf jeden Fall etwas opfern muss. Es fängt damit an dass man sich für sein Inventar oder den Tod eines Partymitglieds entscheiden muss und geht weiter zum Abtrennen von Körperteilen (was sich auch spielerisch negativ auswirkt, schließlich basiert das Kombosystem auf Körperteilen.) Ein paar mal kommt man wirklich in die Bredouile und überlegt ob man zu einem herzlosen "Dämon" werden soll nur damit manüberhaupt noch heil durchs Spiel kommt.
    Im sogenannten Pain Mode explodieren übrigens die fixen Speicherpunkte im Spiel nach einmaliger Aktivierung. Das bedeutet dass die Entscheidungen auch wirklich einen besonderen Impact besitzen da sie teilweise lange nach dem letzten Speicherpunkt stattfinden, so fällt es gleich viel schwieriger bei einem nicht zufriedenstellenden Ausgang einfach das Spiel nach "Fire-Emblem-Noob- Manier" neu zu Laden oder sich vor jeder anbahnenden Konfrontation sich erst mal einen Sicherheitssave zu verschaffen.

    Wie erwähnt ist die Kader an Partymitgliedern im Spiel sehr groß und vielfältig. Von super betrunkenen Typen, die ihr Saufgelage teilen, zu Muslimischen Playboys oder einem geteerten Typen mit einem Entenkopf ist alles dabei. Nach Earthbound Manier werden auf viele klassisch fiktive Fantasy Bezeichnungen verzichtet. So gibt es nun Statuseffekte wie "Coolness, Depression, stinken, besoffen usw..."
    Leider ist das Kampfsystem trotz aller Kniffe und Möglichkeiten nicht sonderlich anspruchsvoll, schon eine Vielzahl von nicht sonderlich ausgefeilten Herangehensweisen verschafft einem den einfach Sieg. Dahingegen, spinnt manchmal gegen Ende das Balancing und einfach scheinende Gegner packen auf einmal ihre instant permadeath Attacken aus. Das heißt den Kameraden wird dann einfach so z.B der Kopf abgebissen und können nun auch nicht wieder mit Wiederbelebungsitems zurückgeholt werden.
    Insgesamt gibt es eine Vielzahl an Unglücken die den Partymitgliedern geschehen können. So werden sie beim ausruhen in der freien Wildnis mit Lösegeldforderung entführt oder man wird gezwungen mit seinen Teamkameraden russisches Roulette zu spielen. Welches eines der wenigen Einnahmequellen ist um an Währung zu kommen. (hier Pornomagazine)
    Insgesamt wird einem immer wieder vor Augen geführt wie begrenzt die Ressourcen in dem Spiel sind. Grindingmöglichkeiten gibt es (bis auf eine Ausnahme am Ende) keine, Speicherpunkte explodieren im Painmode, Kameraden können so leicht abmurksen wie in Game of Thrones und man lebt permanent unter Geldmangel.
    Grausamer wird das nur durch die Tatsache das in dem Spiel jede Menge böse Überraschungen platziert sind, ständig wird man überfallen oder verarscht. Schnell bekommt man zu spüren dass sich Gutherzigkeit in der Welt von LISA nicht auszahlen. Scheinbar gutmütige und gnädige Entscheidungen können sich später als großer Fehler entpuppen.

    Aus dem Szenario des Spiels wird viel herausgeholt, man will eigentlich ständig wissen was als nächstes passiert und ich finde das Ödland ohne Frauen wurde in dem Spiel mit einer gesunden Konsequenz umgesetzt. So gibt es z.B auch abgelegene Bordelle mit transsexuellen Männern, wo auch Heteros ihren Bedarf nach weiblicher Nähe versuchen zu stillen. (man kann sich sogar prostituieren lassen) oder zahlreiche Höhlenmalereien, wo perverse Nacktfantasien, zumindest noch in zeichnerischer Form existieren. Viele der Männer wirken wie arme Schweine und verfallen in Depressionen weil ihnen Frauen fehlen. Und natürlich wird auch alsbald bei der Neuigkeit über Buddy vehement gegen sie gefahnded und viele versuchen sie zu... naja ihr wisst schon)

    In dem Spiel werden echt jede Menge Tabus gebrochen, die man so in größeren Kommerziellen Produktionen niemals vorfinden würde. Ich wäre mir sicher das würde einen Shitstorm sondergleichen auslösen, in Zeiten wo schon kleine Kalauer in Pillars of Eternity umgeschrieben werden müssen.

    Ich könnte echt noch so einige Sachen über das Spiel schreiben aber das soll es erst Mal gewesen sein, die Vielzahl an WTF!? Momenten in dem Spiel ist wirklich unglaublich mehrmals kommt die Frage auf ob der Macher nicht selbst unter Einfluss von "Joy" beim erstellen dieses Spiels stand. Und trotzdem schaffen es die vielen verrückten Momente einen ernsthaften und sehr melancholischen Unterton zu treffen, der in den richtigen Momenten wirkt.
    Das Ende von dem Spiel ist ein Paradebeispiel dafür, zu dem ich natürlich nichs verraten werde. Ich habe mich selten so niedergeschlagen gefühlt wie am Ende von LISA Die Tortur die der Hauptcharakter im Laufe des Spiels durchmacht lässt viele von Unheil geplagte Protagonisten wie Glückskinder dastehen.


    Was das Spiel einem vor Augen führt ist vor allem der Zweifel an die Menschheit, die grenzenlose Grausamkeit der Männer in dem Spiel lässt in einem zurecht den Gedanken aufflammen dass die Menschheit, das Mädchen, und somit auch den Fortbestand absolut nicht verdient haben.

    Trotz aller Schwächen 10/10 Punkten. Ich kann es nur empfehlen. Es ist eine einzigartige Erfahrung.

    Geändert von Klunky (24.07.2015 um 09:26 Uhr)

  10. #10

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Godzilla (US PlayStation 4)
    Ein Freund von mir ist großer Godzilla-Fan und hat sich daher das Spiel für die PS4 gekauft. Da es mich doch sehr in den Fingern gejuckt hat, wollte ich es natürlich sofort sehen. Um es zu sagen, wie es ist, das Spiel ist Edeltrash. Man sollte echt keine hohen Erwartungen haben, aber wenn man gerne Dinge zerstört, ist man hier genau richtig. Der Story Mode ist zu Beginn etwas... ungenau und wir mussten rausbekommen, wie man überhaupt wirklich bis ins letzte Level kommt. Danach war es ein Klacks und ich bin immer die Hard-Route gegangen. Der finale Kampf gegen Godzilla (2014) war schließlich das Highlight vom Spiel. Sobald das Game mal im Sale ist, werde ich auf jeden Fall zugreifen. XD

  11. #11
    Tales of Graces f
    Ich habe schon öfters gelesen, dass es für manche wohl das liebste Spiel der Reihe ist. Es hat ne tolle Story, tolle Grafik und allgemein eine typisch-fröhliche Atmosphäre...
    Doch ich kann mich dem nicht anschließen. Für mich war einfach zuviel unnötiges Rumgerenne vorhanden. Und sowas langweilt leider sehr schnell. Jedenfalls war ich recht froh,
    als der Abspann lief, als ich dann das Zusatzkapitel entdeckte... und dieses habe ich nun auch endlich hinter mir...
    Wie gesagt, tolles Spiel, aber sehr langatmig. Weiter gehts mit Xillia 2 und den Symphonias (welches ich aufgrund des Alters womöglich abbrechen könnte)...

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