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Humd
So, nach ca. 14 Stunden bin ich mit South Park: The Stick of Truth durch. Anfängliche Hochgefühle verschwanden mit der Zeit immer mehr, ab der Hälfte war das Spiel für mich nur noch überdurchschnittlich unterhaltsam, gegen Ende hin wollte ichs auch nur noch durch haben. Das mag ersteinmal negativer klingen als es eigentlich gemeint ist. Ich hatte von Anfang bis zum Ende meinen Spaß mit dem Spiel, aber es hat mich nicht umgehauen. Ich mochte es in South Park rumzulaufen und hatte meinen Spaß dabei, mit den verschiedenen Charakteren der Serie zu interagieren und einige davon auch anzufurzen (hehehahaha), aber in der Story liegt dann auch schon der größte Reiz des Spiels. In meinen Augen lebt das Spiel einfach von dem bekannten Setting und seinen Charakteren und der herrlich überdrehten Art, die besonders gegen Ende hin sehr over-the-top wird, aber das Gameplay ist in die Tonne zu treten.
Das interaktive Storytelling wird durch kleinere Erkundungspassagen unterbrochen, die vollgestopft mit Anspielungen aus der Serie, lootbaren Gegenständen und Minipuzzles sind, die jedoch nur selten wirklich belohnen. Problem ist hierbei nämlich das Kampfsystem. Ich habe einen Thief gespielt und hatte den Großteil des Spiels Butters an meiner Seite, da er mir als Paladin sehr entgegenkam. Das Spiel hat von mir auch nur selten verlangt, mehr zu machen als nur Waffen mit Bleeding-Effekt auf die Gegner zu werfen. Der Rest war Überleben, da (fast) jeder Gegner pro Runde über 50 % seiner eigenen HP als Schaden erlitt. Mit eingebauter Selbstheilung konnte ich mich zudem auch jedes mal mit meinen Angriffen automatisch heilen (Was gegen Ende aber nicht mehr viel gebracht hat, da die Selbstheilung zu schwach war). Gegner mit hohen Rüstungswerten? Kein Problem, einfach alle zum Bluten bringen und dann mehr oder weniger ausharren. Die ganzen Spezialfähigkeiten meines Chars habe ich auch nur selten genutzt, eben weil es nicht wirklich notwendig war und ich irgendwann sogar vergessen hatte, dass ich Gegner auch stunnen kann. Durch die vielen Waffen, Statuseffekte, Perks, Skills, Rüstungen und Modifikationen hätte das Spiel deutlich komplexer sein können, aber so wurde man einfach nur mit Quantität überhäuft. Ich hatte das ganze Spiel über das Gefühl, es würde irgendetwas fehlen. Dabei beziehe ich mich nicht nur auf das Kampfsystem, sondern auch auf die Stadt selbst, die ruhig hätte mehr bieten können als nur ein paar kurzlebige Dialoge pro Person. Fühlte sich etwas gerusht an, an keiner Stelle geht das Spiel wirklich in die Tiefe, alles kratzt an der Oberfläche. Sehr schade.
Da mir aber das interaktive Storytelling gefallen hat und das Spiel nicht sehr lang ist gebe ich hier noch 7/10 Punkten. Hier muss ich aber wirklich nochmal sagen, dass das nur durch einen South Park-Bonus und der wirklich gelungenen Story zustande kommt und es eben auch wirklich Spaß macht. Viel mehr als ein kurzes, interaktives South Park sollte man jedoch wirklich nicht erwarten.
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