Assassin's Creed 3
Ca. 20-22h

Assassin's Creed 3 ist kein schlechtes Spiel und ich würde auch sagen, es sei ein gutes, würden alle Inhalte nicht einfach so vor sich hindümpeln. Die Story ist ziemlich schwach und Charaktere werden einem nur vorgeworfen, der einzig gute Charakter ist Haytham. Connor selbst ist total uninteressant, was ziemlich schade ist. Die amerikanische Unabhängigkeit ist ja ein spannendes Thema der Geschichte und man hätte sie so gut aufbereiten können, stattdessen erscheint sie mehr wie ein Nebenplot zu dem ganzen "Ich muss die Templer töten"-Gedöhns. Die ganze Geschichte leidet sehr darunter, dass vieles nicht erklärt wird und man eine Menge Zeit in die erste Hälfte der Story investiert hat, in der ziemlich wenig geschieht. Finde es auch ein wenig albern, Charles Lee gegen Ende hin so aufzublasen, ohne dass er wirklich On-Screen-Schurkerei betreibt.

Das Interface ist ziemlich schlecht (Karte, Minimap, sämtliche Menüs) und das Gameplay lässt auch zu wünschen übrig. Schön, man kann Tiere jagen, mit dem Schiff rumfahren, rumwirtschafteln und Materialien zum Craften und Weiterverkaufen sammeln, Assassinen wieder durch die Gegend schicken und neben Kämpfen auch noch Gebäude hochklettern, aber wirklich motivert, irgendetwas davon zutun, wurde ich vom Spiel nicht. Ich hab das Spiel ohne finanzielle Probleme beenden können (Man muss sein Geld auch wirklich nur selten ausgeben) und die Dutzenden Sidequests haben mich auch nicht mehr gereizt. Nicht, weil sie langweilig seien, sondern einfach nur, weil sie mir nutzlos erschienen. Wozu sollte ich denn mein Homestead aufrüsten? Bringt doch nix.

Ich wollte mit dem Spiel einfach nur schnell durch sein, weil es mich von Anfang an ermüdet hat. Habe mich zwar dazu bringen können, New York komplett zu liberaten und 5 Forts zu übernehmen und ein paar Sidequests in der Wildnis zu machen, aber das ganze erschien mir nur wie ein Zeitvertreib um die langweilige Geschichte noch langsamer voranzubringen. Durch die Riesenwelt hatte ich auch oft das Gefühl, ich würde ein Großteil meiner Zeit mit sinnlosem Rumgehopse verbringen. Dadurch, dass durch das Story- und Charakterdesign eine gewisse Distanz zur Spielwelt gegeben war, war mir auch ziemlich egal, wie hübsch der Wald designt ist (Hier muss man mal aber sagen, dass die ganze Spielwelt auch wirklich hübsch aussieht, also da kann ich nicht meckern).

Größter Feind war für mich vorallem Connors Anfälligkeit dafür, überall raufzuspringen und rumzuklettern. Es ist mir öfter passiert, dass ich auf irgendwelche Sachen gesprungen bin oder über Zäune und Tische rübersprang, obwohl ich schon an der Kante vorbeilief. Genauso ist es mir mehrmals passiert, dass ich durch eine Seitengasse wollte, aber auf ein Fass gesprungen und an ein Fenster geklettert bin. Das Kampfsystem war okay, gab relativ früh ein Schwert, mit dem man das ganze Spiel problemlos machen konnte und das Fehlen von Rüstung ist leider auch ein Schritt zurück.

Ansonsten bin ich gerade ziemlich müde, habe heute ca. 5 Stunden gespielt, einfach damit ich das Spiel von meiner Liste nehmen kann. Insgesamt muss ich aber dennoch sagen, dass das Spiel nie wirklich schlecht war, nur ziemlich underwhelming. 6/10

(Und entschuldigt meine holprige Ausdrucksweise, es ist schon spät. :V)