@narcissu: Cool, wenn ausnahmsweise auch mal jemand auf mein Geblabber antwortet. x'D

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Okay, Catherine driftet am Ende in übernatürliche Elemente ab, was zwar cool und episch ist, aber der Ausgangshandlung nicht unbedingt zu Gute kommt. Aber Vincent und Fridolin sind schon in einer ähnlichen Situation. Der entscheidende Unterschied ist aber imo, dass Fridolin aktiver nach Aufregung außerhalb seiner Ehe sucht, während Vincent durch unglückliche Umstände und Bindungsangst in eine extrem missliche Situation gelangt, die sich bis zum Ende auch nicht aufklärt. In dieser Hinsicht war die Traumnovelle sehr viel nüchternder und bodenständiger, während Catherine trotz aller intelligenten und sinnvollen Gedanken auch ein Suspense-Drama ist.
Ja, die Geschehnisse an sich sind natürlich schon ... anders. Aber die Konzeption, die (psychologische) Situation und sowas; Ich glaube durchaus, dass die Protagonisten in ihren jeweiligen Geschichten extrem ähnlich funktionieren, so sehr sich die Details auch unterscheiden. Man sollte der Traumnovelle ihre gefühlte Suspense auch nicht ganz absprechen, und tatsächlich ist es an vielen Stellen auch eine ähnliche -- sie hat ja bspw. auch dieses "Traumhafte", bei dem man sich als Leser fragt, ob das da gerade wirklich passiert, billige Fan-Fiction-Traumerfüllung oder einfach nur Bullshit ist. Und Catherine hat das imho genau so; jedes mal, wenn Catherine neben Vincent aufwacht, hab ich mich erstmal gefragt, was da jetzt wirklich passiert ist. Dadurch fand ich dann den übernatürlichen Part vielleicht auch minimal enttäuschend am Ende, ebenso wie du. Vor allem, dass Vincent Katherine dadurch zurückkriegt, dass er ihr den übernatürlichen Kram erklärt, kam mir etwas ... cheap vor. Sie haben zwar die Kurve gekriegt, aber es hat den Beziehungsstress schon minimal entwertet. Mir ist aber klar, dass du mit Suspense eigentlich den Murder-Mystery-Kram meintest, nur um das noch mal kurz zu erwähnen. ^^
Der Kommentar zum Alter der Leute ist aber auch gut und wichtig. Vielleicht sehe ich Catherine ab jetzt einfach als eine Art Japano-Prequel an.

Noch ein kleiner, aber feiner Unterschied: Catherine ist 100% Männerzentrisch. Catherine selbst hat kaum nennenswerten Charakter (aus naheliegenden Gründen), von Katherines Gedanken und Beweggründen kriegt man so gut wie nichts mit, und die "weiblichste" Stimme im Spiel wird hauptsächlich für einen Running-Transvestiten-Gag verwendet. Die Traumnovelle geht viel klarer auf Albertines Rolle in dem Ganzen ein (und dass sie eben auch ein Mensch ist, nicht "das Ziel am Ende des Turms"), und tatsächlich hätte ich mir genau das auch von Catherine gewünscht. Vielleicht sollte es ein Spin-Off mit Katherine geben.

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Was ich anders empfunden habe als du ist die Darstellung von Vincent. Ich fand ihn nie wirklich unsympathisch. Klar, manchmal war er ein Idiot, aber das wusste er ja stets selbst. Gibt aber imo weit schlimmere indecisive male leads, zumal Vincents Situation, für die er natürlich auch z.T. selbst verantwortlich ist, sich auch sehr ungünstig entwickelt hat, von allen Seiten.
Gegen Ende, okay, aber die ersten Tage waren imho reine Folter. Ansichtssache.