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Gestern zusammen mit meiner Freundin: Outlast (PS4).
Als Teil des PS Plus-Programms habe ich dieses Spiel kostenlos abstauben können. Daher musste ich nicht groß überlegen, ob ich Geld für ein Spiel ausgeben sollte, das ich aller Wahrscheinlichkeit nach vor lauter Angst und Panik nicht durchspielen würde. Damit hätte ich zwar perfekt in das Bild des typischen Backlog-Horters gepasst, aber über die letzten Monate habe ich gelernt, dass meine Brieftasche viel gütiger zu mir ist, wenn ich sie nicht für jeden Quatsch ausweide.
Die Befürchtung, ich würde mir vor Angst die Hose nassmachen, hat sich ziemlich schnell zerschlagen, nachdem ich die ersten zwanzig Minuten gespielt habe und mir dann noch eingefallen ist, dass schon Amnesia mir nur ein müdes Lächeln entlocken konnte. Das Spiel macht einem sehr schnell klar, wie es funktioniert, wo genau die "Angst" herkommt und wie die Gegner ticken.
Ich fand, die Spannung kam nicht von der beklemmenden Atmosphäre, sondern von dem Unwissen, wo die Psychopathen jetzt genau sind und wie schnell sie einen einholen können, wenn man gesehen wird. Zugegeben, ich habe schon ein paarmal gequiekt, wenn ich verfolgt wurde und schnell in irgendeinen Lüftungsschacht klettern musste, um dem Verrückten mit der Riesenschere zu entkommen und der Typ SO LANGSAM DA HOCHKLETTERT, DASS MAN DIE SCHERE SCHON HÖREN KANN AARGAHRGAH
Die meiste Zeit war es gut, oftmals aber auch einfach störend, weil man jetzt endlich mal in diesen Raum kommen wollte, um den Schlüssel aufzuheben oder das Ventil zuzudrehen, man aber immer wieder von demselben Typen gesehen wurde und dann das Weite suchen musste. Was Schlüssel, Hebel und Schalter (oder wie ich sie nenne: "Trigger") angeht: Sobald man was aufhebt oder aktiviert: Get the fuck out of there. Versteck Dich in einem Schrank oder unter einem Bett, denn der Big Fucking Guy™, der Dich das ganze Spiel über verfolgt, steht gleich hundertprozentig in der Tür.
Wenn man von dem Unsinn mal absieht, wie der Typ immer da sein kann, wo man selber gerade ist, sind diese Stellen mit die besten, wenn man nur das Kettenrasseln hört und einfach nur noch die Beine in die Hand nimmt, wenn der Schrei kommt und die hektische Musik anfängt. Eine Stelle fand ich besonders gut, namentlich die in der Kanalisation, in der man sich in einem riesigen dunklen Raum wiederfindet und nur das Nachtlicht der Kamera hat, um da durchzuwaten. Der Kicker? Der Big Fucking Guy™ ist mit im Raum, und weiß sofort, wo man ist, wenn man die Laufen-Taste auch nur ansieht, denn der Raum ist kniehoch mit Wasser voll.
Das ganze Spiel läuft nach diesem Prinzip ab. Ich fand die Umgebung, eine Irrenanstalt, nicht wirklich einfallsreich, auch die Atmosphäre war nur einigermaßen beklemmend, wenn das Nachtlicht der Kamera eingeschaltet war und ich hinter jeder Tür oder Ecke ein entstelltes Gesicht vermutet habe. Garniert wird der Spaß mit einer gehörigen Portion Jumpscares, die teils recht effektiv, teils unglaublich offensichtlich und dementsprechend langweilig waren. Sollte man sich im Nebenzimmer aufgehalten haben, als ich das vorletzte Kapitel gespielt habe, dürfte man mich einige Male "nope nope nope nope nope!" rufen hören können.
Im Großen und Ganzen fand ich es sehr unterhaltsam und um einiges weniger gruselig, als es die ganzen Reviews und Erfahrungsberichte vermuten ließen. Würde die Backloggery ausnahmsweise mal online sein, gäbe ich dem Spiel drei von fünf Sternen. Da Meinungen aber in höchstem Maße subjektiv sind (gerade bei so einem Spiel), empfehle ich jedem, sich selber ein Bild davon zu machen. Gratis gibt es das Spiel jetzt zwar nicht mehr, aber spätestens in zwei Monaten dürfte man es zum halben Preis bei Steam finden.
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