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Humd
Far Cry 3
(SPOILERS)
Far Cry 3 war unterhaltsam, aber keine Offenbarung. Als Shooter hat das Spiel Spaß gemacht, als Open-World-Game eher weniger, da die Karte zwar groß ist, aber im großen und ganzen vergessbar. Die Landschaft sieht zwar ganz toll aus, aber meine Entdecker- und Reiselust, die bei Videospielen generell nicht so hoch ist, tendierte hier gegen 0, da man fürs Bummeln nur geringfügig belohnt wurde. Allerdings ist das Spiel meiner Meinung nach auch kein erstklassiger Shooter, da er ein taktisches Vorangehen viel mehr belohnte, als ein offenes Feuergefecht. Für das Erobern einer Basis gibt es nämlich 500 XP, für das Erobern ohne entdeckt zu werden satte 1500 XP. Genauso wurde das Ausschalten von Gegnern mit Nahkampfskills mit höheren XP belohnt, als wenn man sie einfach
nur erschießen würde. Ich hab also eine große Zeit damit verbracht, mich eher still zu verhalten und teilweise auch Gebietseroberungen neuzustarten, nachdem ich entdeckt wurde, einfach nur der XP wegen.
Ein anderer Grund, warum ich mich zurückgehalten habe ist, dass mir meine Munition lieb und teuer gewesen ist. Nach jedem hitzigen Kampf musste ich meine Reserven aufstocken und dazu bediente ich mich meist dem Shop, da Gegner nur wenig Munition fallen lassen. Da floß so gut wie alles von meinem Geld hinein. Zwar kaufte ich mir hin und wieder Waffen, jedoch ist dies nicht wirklich notwendig gewesen, da ich bis auf einige Storymissionen nur mit einem sehr geringen Arsenal ausgerüstet war - mehr brauchte man ja auch nicht, um voran zu kommen. Wenn ich das Gameplay beschreiben müsste, so würde ich sagen, dass es einfach handzuhaben ist und keinerlei Probleme bereiten sollte, jedoch für einen Shooter viel zu sehr demotiviert, längere Kämpfe auszutragen. Das liegt eben am "taktischen Schleichsystem" und an den RPG-Elementen, die das Spiel auch bietet. Man kann nämlich in 3 verschiedenen Skill-Trees eine große Anzahl von Skills und Perks freischalten...von denen man eigentlich auch nur eine handvoll wirklich braucht. Der Rest macht das Spiel nur etwas einfacher.
Das Hunting/ Craftsystem fand ich nur kurzweilig interessant. Von den Pflanzen brauchte man wirklich nur die Heilpflanzen, der Rest war so gut wie egal. Das Jagen fand ich zunächst sehr interessant und nett, da es forderte, ein wenig in der Gegend rumzudösen und bestimmte Tiere zu farmen. Hin und wieder gabs dann auch einige kleinere Quests diesbezüglich, aber nichts großes. Das Problem hierbei ist, dass es einfach vieeeeel zu schnell vorbei ist. Nach einem Drittel des Spiels habe ich alles fertig gehabt (okay, bis auf den Spritzenbeutel) und danach hat mich die Tierwelt kein bisschen mehr gekratzt.
Größter Kritikpunkt ist aber die Story, mit der ich absolut nichts anfangen konnte. Der Villain, der auf dem verfickten Cover des Spiels drauf ist, ist nach 2/3 des Spiels nach einem antiklimatischem Kampf einfach tot. Einfach weg vom Fenster. Bis dahin fand ich den Plot auch ziemlich albern, mit irgendeiner abgedroschenen "Ich muss meine Bestimmung suchen"+Rachestory und komischen magischen Tattoos und Päs of ze woria. Im Internet nachgelesen, dass die Intention hinter der Geschichte wohl die war, sämtliche Tropes zu deconstrukten, aber das entschuldigt NICHT, dass das letzte Drittel des Spiels einfach nur rangeklatscht wirkt und den ganzen Vaas-Plot schon fast egal macht. Ja, ich hab mich gegen Ende des Spiels dann doch gefragt, was zum Fick mir die Entwickler eigentlich für eine Geschichte auftischen wollen. Wo ist denn diese "Insanity", mit der das Spiel beworben wurde und was sehr oft in Kleinigkeiten miteinfließt? Dieses ganze Konzept von Wahnsinn und gestörten Menschen verläuft sich einfach irgendwo und das ist richtig Schade. Far Cry 3 hatte das Potenzial, mal eine richtig gute Geschichte zu erzählen, aber das haben sie einfach verschenkt. Für eine Trope-Deconstruction, die eher albern wirkt.
Trotzdem hatte ich meinen Spaß mit dem Spiel. Der Schwierigkeitsgrad stieg in guten Kurven an, ich habe mich nie übermächtig oder benachteiligt gefühlt und auch wenn die Story recht vergesslich ist, so wurde sie wenigstens unterhaltsam erzählt und hat nie gelangweilt. Ebenfalls steuert sich das Spiel flüßig und ich hatte nie Probleme gehabt. Ich muss an dieser Stelle auch nochmal betonen, dass das taktische Erobern von Basen sehr viel Spaß gemacht hat.
Daher geb ich dem Spiel ne 7/10, weil es für eine kurze Weile unterhalten hat, jedoch nie ins geniale überging.
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