Assassin's Creed: Revelations (PC)
Knapp unter 20 Stunden

Was soll man sagen? Assassin's Creed halt. Ich wusste darum, dass es storytechnisch nicht so toll sein soll und ich hab mir sagen lassen, dass es "Wie Brotherhood" sein soll. HowLongToBeat zeigte mir, dass das Spiel wesentlich kürzer zu sein scheint. Nichts davon hat mir die Vorfreude auf AC: Revelations genommen. Ezio Auditore ist mir komplett symphathisch gewesen und die Prämisse, ihn als alten Mann Altairs Vermächtnis zu ergründen, ist ebenfalls klasse. Kann ja nichts schiefgehen - immerhin hat Brotherhood es ja auch geschafft, eine Story zu erzählen.

Aber ich hab mich getäuscht. Ezio ist gealtert - und das glaubhaft. Ob das gut ist? Find ich nicht. Viel von seinem Witz und seinem Charme ging verloren, was zwar bei seinem Alter und seiner Lebensgeschichte verständlich ist, aber somit hat man etwas genommen, was AC II in meinen Augen so nahezu perfekt macht. Die Story selbst interessiert mich übrigens 0. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass wichtige Personen (z. B. die Antagonisten) nur jeweils kurze Auftritte hatten und man von ihnen auch nur eher aus 2. Hand erfährt. Wenn ich mich recht erinnere wurde die adlige Königsfamilie vom Jüngling vorgestellt BEVOR der Spieler diese überhaupt zu sehen bekommt, was bei mir für Verwirrungen sorgte. Der gesamte Konflikt erschien an den Haaren herbeigezogen, uninteressant und wenig nachvollziehbar. Die Bedeutung des Assassinen-Ordens wurde zwar intensiver dargestellt, aber nicht gut.

Die Sofia-Geschichte fand ich zunächst interessant, aber sie verlief dann doch recht flach und unspektakulär. Es passierte mehr, als man dem Spieler zeigte. Altairs Geschichte war am interessantesten - sie wurde auch gut umgesetzt, jedoch viel zu kurz.

Was bleibt war bekanntes Gameplay und das Setting. Brotherhood ist ja ne Art "Add-On" zu AC 2 und führt die Borgia-Geschichte fort. Rom war einprägsam, war markant und ich hab die Stadt irgendwie gern gehabt. Constantinople war langweilig ohne Ende. Zum Gameplay selbst: Viel geändert hat sich nicht. Die Hookblade macht das Klettern angenehmer, aber war so besonders auch wieder nicht. Kämpfe waren viel zu einfach und Bomben waren so obsolet, dass ich mich frage, wer auf die Idee kam, dass der Spieler diese nutzen möchte. Assassinen hochleveln war diesmal viel zu einfach. Nach einer Den-Defense und 2 Aufträgen war ein Assassine bereits Stufe 7-9. Toll. Bedeutet so viel, dass man innerhalb von 60 Minuten mehrere Assassinen auf knapp Stufe 10 bringt. Dann macht man deren teilweise unspektakuläre Mission und dann sind sie irgendwann Level 15 und man muss den Den nicht mehr verteidigen.

Ich hatte noch bevor ich die Hälfte der überaus unspektakulären und viel zu gerushten Hauptquest die beste Rüstung und das beste Schwert, ohne aber wirklich das Gefühl zu haben, meine Zeit unnütz zu verschwenden. Ich hab nur eine einzige Waffe zu Beginn des Spiels und 3 Rüstungsteile gekauft bevor ich mit dem besten Equipment ausgestattet wurde. Ganz toll. Der einzige Grund, warum ich Läden kaufte und Missionen machte, war, damit ich mehr Läden kaufen kann. WOW! Wie einfallsreich. Wie nützlich.

Ziemlich schade alles. Das Spiel wirkt einfach nur rausgehämmert, so dass man einfach nur nen jährlichen Release der Spielereihe hat. Ich bin mir absolut sicher, dass man mit einem Jahr mehr Entwicklungszeit einen ganz großen Kracher hätte rausbringen können, welcher die Charakterentwicklung von Ezio Auditore anders darstellt als "Ezio ist jetzt alt und langweilig". Sehr sehr schade. Auch wenns mich unterhalten hat, aber nach Brotherhood nochmal einen Schritt rückwärts musste doch nicht sein, oder?

Achja, ich hab alles optionale von Desmond ausgelassen, weil ich dieses Techno-Gebabbel einfach nicht abkann und mich das so gut wie garnicht interessiert.