gerade durchgespielt

[The Judge]

Dark Souls [Xbox 360]

Lang hat's gedauert, aber gestern habe ich mich endlich mal dazu überwunden, das Spiel durchzuspielen. Insgesamt habe ich ungefähr 40 Stunden gebraucht, da ich häufig nicht wusste, was ich nun zu tun hatte und ich generell ein recht vorsichtiger Spieler bin. Letzteres hat mir bei Dark Souls in der ersten Hälfte auch ziemlich geholfen. Die Spannung, die das Spiel aufbaut, hat ein wenig etwas vom guten alten Survival Horror-Flair. Man setzt jeden Schritt mit Bedacht und tastet sich vorsichtig voran. Außerdem nimmt man wirklich jeden einzelnen Gegner ernst, denn wenn man hier mit der heutzutage üblichen Kanonenfutter-Mentalität an das Spiel herangeht, so endet man letztendlich selbst selbst als genau das. Die Atmosphäre des Spiels ist wirklich wahnsinnig dicht und das ganze Design darf sich wirklich als "Dark"-Fantasy bezeichnen - eine Tatsache, woran so einige Spiele scheitern, auch wenn sie sich selbst dieses Etikett gerne aufkleben. Großartig fand ich auch die zahlreichen Bosskämpfe. Sie schinden nicht nur ordentlich Eindruck, zu Spaßen ist mit ihnen in der Regel auch nicht und sie sind häufig eine echte Herausforderung.

Jedoch hatte ich ab der zweiten Hälfte das Gefühl, dass das Spiel nicht mehr nur "herausfordernd", sondern ziemlich "tedious" wurde. Zunehmend wurden die Gebiete so ausgelegt, dass man bei jedem Schritt und Tritt und auf Grund diverser unglücklicher Umstände in einen Abgrund fallen konnte. Das Begann bei der Archer-Szene in Anor Londo, ging über das Tomb of the Giants und setzte sich in den Crystal Caves fort. Außerdem habe ich das Gefühl, dass die Gegner ab diesem Zeitpunkt ziemlich overpowered wurden und man eigentlich kaum noch gegen sie kämpfen mag, sondern lieber rasch die Flucht antritt, in der Hoffnung, dass sie einen nicht in besagte Abgründe schubsen. Ein New Game+ werde ich mir glaub ich sparen, da mich das Spiel vermutlich generell schon 10 Jahre meiner ungewissen Lebenserwartung gekostet hat.