Harveys neue Augen Wer vorhat, das Spiel noch zu spielen, sollte meinen Beitrag lieber überspringen... Ihr wurdet gewarnt, Beitrag enthält gewaltigen Spoiler! In einer Disziplin haben die Daedelics Probleme beim Ende eines Spiels, und zwar große. Die schaffen es zwar, kurz vor Schluss die Spannung zu erhöhen - und dann urplötzlich an der spannendsten Stelle das Spiel zu beenden. Ich hätte zudem erwartet, dass sich das Ende ähnlich ernst nimmt wie der Vorgänger, was aber in manchen Belangen überhaupt nicht der Fall war (Phantom-Auflösung, gehts eigentlich noch plumper? Die Oberin wirkte am Schluss auch nicht wirklich glaubwürdig...). Das ist vorallem deshalb nervig, weil sich das Spiel eben kurz vor Schluss ähnlich "von Spaß auf Ernst" entwickelte wie der Vorgänger, aber im Gegensatz zu "Edna bricht aus" dann wieder urplötzlich auf "Spaß" und hin zur "Unglaubwürdigkeit" umschaltete (vorallem, wenn man die letzte Antwortmöglichkeit am Schluss wählte)... Das hat der Vorgänger deutlich besser und glaubwürdiger hinbekommen... Das Ende ansich (egal welches, sind ohnehin eher Kleinigkeiten) gefällt mir ehrlichgesagt auch nicht wirklich. Eine bessere Auflösung als "Du hast das alles nur geträumt, Heyjo, Heyo" hätten die sich schon ausdenken können... --- Jetzt habe ich soviel über das Ende gemeckert, dass man meinen könnte, es wäre total katastrophal und versaut das ganze Spiel. Das ist aber "nur" Kritik auf sehr hohem Niveau, da das Adventure sonst von Anfang bis Ende sehr viel Spaß macht - vorallem der Anfang ist sehr gelungen, Charakterzeichnung vorhanden und der Humor bitteböse. "Poki" hat wieder einige sehr verrückte, einzigartige und sehr spaßige Ideen eingebaut, die glatt aus Spielen wie Monkey Island stammen könnten. Das Konzept der Hauptdarstellerin ansich war erfrischend anders (Lilli bringt im gesamten Spiel vielleicht 4 "Worte" heraus - ihre Gedanken werden dafür von einem Erzähler vorgetragen, der immer wieder zum Schmunzeln einlädt und teilweise herrlich sarkastisch reagiert) und nutzte sich entgegen meiner Befürchtung nicht bis zum Ende des Spiels ab, im Gegenteil. Harvey konnte einem zwischendurch wirklich auf den Geist gehen, aber genauso war das von den Entwicklern auch gedacht - und wirklich nervig war es auch nicht, weil man sofort wusste was man dagegen tun kann... Bei den Rätseln bin ich etwas im Zwiespalt. Ich bin froh, dass man die neuen Minispiele überspringen konnte, die teilweise arg nach Spielzeitstreckung aussahen (Medizinmann <_<). Einerseits wars doch mal wieder erfrischend, mit Stift und Papier hantieren zu müssen, um eine Knobelaufgabe lösen zu können... Sonst war das Rätseldesign großteils sehr schön aufgebaut. Auf haarsträubende Rätsel des Vorgängers (Zen-Garten, WC-Blase) wurde gottseidank verzichtet.Definitiv eine Kaufempfehlung von meiner Seite ausauch wenn mir durchaus bewusst ist, dass ich wegen dem Ende ein wenig rumwhine^^.
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