Catherine Review - played on Xbox 360
Was ist Catherine?
Catherine stammt aus der Feder von Atlus‘ Persona Team und gilt hier im Westen eher als ein Geheimtipp. Catherine ist ein „puzzle-platformer survival horror adventure game“ und glänzt vor allem mit seiner Außergewöhnlichkeit. Denn wer den Gamingwald vor lauter Gears of Wars und Modern Warfares nicht mehr sehen kann, der wird Catherine als gelungene Abwechslung sehen oder vielleicht sogar erschrecken. Denn, das kann man im Voraus schon sagen, so ein Spiel wie Catherine erscheint nur alle paar Jahre ein Mal. Catherine ist für die PS3 und die XBox 360 zu haben.

(Vincent trifft auf die Wunderschöne Catherine)
Worum geht es bei Catherine?
Die Geschichte von Catherine dreht sich um den 32 Jahre alten Vincent Brooks (Troy Baker).
Vincent ist in einer Jahrelangen glücklichen Beziehung mit Katherine MacBridge (Michelle Ruff). Er hat niemals weit voraus geplant und ist durch seine 20ger quasi hindurchgestolpert. Doch als Katherine den nächsten Schritt wagen will, plagen Vincent Zweifel. Um über die Situation zu reden, trifft er sich mit seinen Freunden in der „Stray Sheep-Bar“, als sie alle nach Hause gehen bleibt er noch ein wenig. Am nächsten Morgen wacht er auf, neben ihm ein blondes Mädchen, Catherine (Laura Bailey). Von nun an plagen Vincent nicht nur Zweifel, was er in der vergangenen nacht getan hat, sondern es Quälen ihn auch noch nächtliche Alpträume, die mit seinem Tod enden können.

(Vincent zweifelt an seiner Beziehung zu Katherine)
Wie spielt sich Catherine?
In Catherine gibt es zwei Arten des Gameplays.
Zum einen wäre da das besuchen der „Stray Sheep-Bar“. Hier kann Vincent mit den Gästen reden und mit seinem Telefon SMS‘ beantworten, das Minispiel „Rapunzel“ spielen, Drinks trinken( dabei erhält man verschiedene interessante Informationen zu den Drinks) und vergangene Alpträume neu erleben. Die Entscheidungen die man trifft und je nachdem wie man auf SMS‘ reagiert verändern Vincents Charakter und lenken somit den Verlauf der Geschichte. Eine leiste die die Moral in blau und rot unterteilt zeigt an auf welchem Pfad sich Vincent bewegt.
Zum anderen gibt es die eigentlichen Alpträume. Hier muss Vincent einen Turm erklimmen, der aus verschiedenen Ebenen besteht. Dabei fallen die Ebenen nach einander herunter, Vincent muss also schnell sein. Hat er einen Teil erklommen, zieht er an einem Reif der ihn auf eine zwischenebene bringt. Hier kann er mit anderen Träumern, die als Schafe dargestellt werden, kommunizieren und ebenfalls Moralische Entscheidungen treffen sowie verschiedene Techniken des Kletterns erlernen. Am Ende dieser zwischenebene wartet ein Fahrstuhl auf ihn, der ihn mit einer weiteren moralischen frage in die nächste Puzzle ebene bringt. Die Puzzles bestehen aus schieberätseln die an Schwierigkeit zunehmen. Oftmals muss man sehr viel umdenken und mehrere Anläufe starten. Die „Undo“ Funktion lässt einen den letzten Zug rückgängig machen, maximal kann man bis zu neun Züge rückgängig machen. Der Alptraum einer jeden Nacht endet schließlich mit einem Bosskampf. Diese Bos kämpfe sind die richtigen Rennen gegen die Zeit. Es kann mitunter passieren das ihr mehrere Male bei einem Bosskampf sterbt, aber mit jeder Ebene die ihr weiter nach oben gelangt lernt ihr dazu und somit könnt ihr es mit ein wenig Übung innerhalb kürzester Zeit nach oben schaffen. Je schneller ihr seid und je mehr „Goldmünzen“ ihr auf eurem weg einsammelt umso höher wird eine endpunktzahl sein und ihr werdet mit einer Bronze-, Silber- oder Goldstatue belohnt. Das Spiel hat drei Schwierigkeitsgrade: leicht, normal und Alptraum.

(Vincent entkommt aus einem Alptraum)
Wie sieht Catherine aus?
Catherine nutzt die Gamebryo engine und bietet zum einem eine Grafik wie man sie aus Spielen kennt die einem Anime entsprungen sind. Ähnlich den Naruto Shipuuden Ultimate Ninja Storm oder den Dragon Ball Z Tenkaichi Games. Zum anderem bietet sie diverse zwischen Sequenzen in gestochen scharfer Anime-quallität. Beide Grafikstile sind wunderbar in Szene gesetzt und sehr schön anzusehen. Als alter Anime-hase fand ich diese Szenen natürlich besonders schön. Auch wirkt das Spiel an vielen Stellen dunkel, was dem Gameplay und der Storyline auf jeden Fall zugutekommt.

(Das Schaf heißt Vincent in seinem Alptraum Willkommen)
Wie hört sich Catherine an?
Der Komponist von Catherine war Shoji Meguro. Die Musik wurde auf jede Szene sehr gut abgestimmt und hat die einzelnen Situationen sehr gut untermahlt. In der „Stray Sheep-Bar“ kann man sich an der Jukebox sogar Lieder aus anderen Spielen des Hauses Atlus anhören. Und selbstverständlich auch Musikstücke des Spiels selber. Die Synchronisation ist ausschließlich in Englisch, Spieler mit weniger guten Englischkenntnissen müssen als die Untertitel einschalten. Die Synchronsprecher haben eine wirklich gute Arbeit geleistet. Atlus hätte sich für den westlichen raum keine besseren Sprecher aussuchen können.

(Vincent in der Bar mit seinen freunden Johnny und Toby)
Was ist deine persönliche Meinung zu Catherine?
Ich bin von Catherine mehr als begeistert. Es bot eine Geschichte mit immer neuen „What the Fuck is going on“ Momenten. Es gab viele Überraschungen und man hat sich richtig an Vincent gewöhnt. Er wurde der ideale Buddy. Die Moralischen Entscheidungen waren knifflig und ich musste manchmal echt überlegen wie ich antworte. Da ich immer versucht habe wahrheitsgemäß zu antworten wie ich es tun würde. Leider hat diese Moralanzeige mir die Illusion genommen das meine Entscheidungen meine eigenen sind, da sie in schwarz und weiß, bzw. hier in blau und rot unterteilt wurden. So wurde ich quasi als „böse“ abgestempelt wenn ich antwortete das „Babyplay im Bett“ ein dealbreaker für mich sei. Konnte ich schwer nachvollziehen, aber gut. Die einzelnen zwischen Sequenzen habe ich jede Minute genossen. Ich habe gelacht war traurig und dachte oft WTF!? Die Anime Szenen waren der besondere Höhepunkt und meine Lieblingsmomente. Sie waren sehr schön gemacht und dargestellt. Die Synchronisation und Musikuntermalung war einsame Spitze und Alus hätte sich für die westliche Version keinen besseren Sprecher für Vincent auswählen können als Troy Baker. Ein echtes Genie.

(Vincent ist nicht alleine in diesem Alptraum)
Würdest du Catherine jedem empfehlen?
Jedem würde ich es ganz sicher nicht empfehlen. Denn Catherine hat, auch wenn es sehr westlich orientiert ist, immer noch dieses japanische Flair mit dem nicht jeder umgehen kann oder mag. Wer jedoch mit Atlus Arbeit oder den japanischen Spielen im allgemeinem vertraut ist, sollte Catherine auf jeden Fall einmal gespielt haben. Ich hatte selten so viel Spaß beim Zocken. Catherine ist wirklich ein Spiel wie es nur alle paar Jahre mal erscheint. Innovativ ein wenig verdreht aber atemberaubend schön gemacht. Nicht zu vergessen das es acht Enden besitzt und den Spieler dazu verleiht immer sein Bestes zu geben, erstrecht im Hinblick auf den schwierigkeitsgrad, der einen schon auf leicht aus der Bahn wirft).
Wertung
9/10
"Ein wunderschönes Spiel das einen von der ersten Minute an in seinen Bann zieht.
Schade nur, dass auch hier moralische Entscheidungen in gut und böse unterteilt werden".