Okay, gerade Breath of Fire 2 "durchgespielt".
Könnte wie immer SPOILER enthalten.

Warum nur "durchgespielt"? Ich hab bis zum letzten Dungeon gespielt und dann mir das Ende auf YT angesehen.
Grund ist recht simpel: Ich hab keinen Bock mehr auf ständiges rumgegrinde. Dazu aber später.

Das Spiel überzeugte zu Beginn TOTAL. Die ersten 2-3 Stunden waren schon perfekt, besonders der Auftakt an die Story. Ums mal kurz zu machen: Plötzlich sind dein Vater und deine Schwester weg und in deiner Heimatstadt kann sich niemand an dich erinnern. Du befreundest dich mit Bow und ihr werdet in einer Art Söldner-Gilde aufgenommen und das Spiel setzt 10 Jahre später wieder an. Die Idee hat mir gefallen und die Ausarbeitung war auch sehr gelungen. Ich hatte richtig viel Bock auf das Spiel.

Die erste Hälfte der Story (nicht des Spiels!) war man damit beschäftigt, eine Diebin zu finden, wegen der Bow in Schwierigkeiten steckt (Sie hat was gestohlen und ihm wurde es angehängt). Man sammelt wieder reichlich Charaktere und das auch nicht immer allzu logisch, (Sten sagt auch nur "Ich komm jetzt mit euch mit!", während Rand nichtmal ansatzweise eine Aussage tätigt, dir zu folgen) und die Story entwickelt sich wirklich nur sehr wenig. Man kommt an einen Ort und muss den Helden spielen, um Voran zu kommen. Auf Dauer wirkt das echt wie ein langatmiges Kaugummiegeziehe und wirkt stellenweise etwas übertrieben.

Nachdem die Diebin gefunden ist, entwickelt sich die Story so weiter, dass irgendwo auf der Wlt (und nicht irgendwo, nein, in deinem Heimatdorf) die Erde erkrankt und die Bäume sterben 'n stuff. Also gehts dahin. Und dann ändert sich die Story schlagartig von minimalistisch (Finde den Dieb!) zu "Wir müssen die Welt retten!". Ab hier fängt das Spiel auch wirklich an, herumzutümpeln, da es wieder dutzende Steine und Hindernisse auf dem Weg gibt, die es gilt, zu erledigen. Nebenbei fängt man dann auch an, stark zu grinden. Und das dauert. Und es ist wichtig. Auf der einen Seite fürs Geld, auf der anderen für die Level.

Jedenfalls entwickelt sich die Story in Richtung "Kirche ist scheiße!" und "Da ist das große Böse, was wir vernichten müssen!". Der Klimax war imho recht schnell erreicht, aber er kam nicht plötzlich, sondern baute sich langsam auf.

Die Kämpfe waren aber allesamt okay. Teilweise schwere Random Encounter und zu leichte Bosse, aber nichts, was nicht schaffbar ist.
Hatte dann leider nur die Lust verloren, da ich nicht noch stundenlang grinden wollte und Storytechnisch nicht so viel mehr passieren soll.

Was die Story anging, so entfaltete die sich gegen Ende dann doch nochmal recht gut und ich mag, wie angedeutet wird, wer von den Charakteren, die du kennst, deine Schwester ist. Das hat mir gefallen.

Insgesamt ein gutes Rollenspiel, auch wenn es wirklich verdammt lang ist und sich auch sehr gestreckt anfühlt, aber besonders das Sad Ending gibt dem Spiel noch den letzten Schliff. Ich werds aber das nächste Jahrzehnt wohl nicht nochmal spielen und auch wenn ich die letzten 1-2 Sunden nicht gespielt habe, so behaupte ich doch einfach mal, ich hätte es gemeistert.