Deus Ex: Human Revolution
 
Ein wirklich gutes Spiel, auch wenn sich meine Spielweise mit den eigentlich angedachten Vorgehensweisen ständig beißt. Vorab: Ich bin ein unheimlich schlechter Schleicher. Demnach waren einige Frustmomente für mich vorprogrammiert. Ständig hat mich irgendeine Wache entdeckt und der darauffolgende Trubel in ziemlich prekäre Situationen gebracht. So ziemlich gegen Ende wurde es mir dann irgendwann egal, daher habe ich mein bis dahin ziemlich stark angewachsenes Waffenarsenal ausgepackt und mich in Rambomanier  hindurchgeballert. Dass das Spiel darauf nicht wirklich ausgelegt ist, merkt man an der recht behäbigen Actionsteuerung, wodurch auch die (sehr charakterlosen) Bosskämpfe relativ unpassend wirkten, (ein bisschen so, als hätte man versucht, unbedingt die coolen Bosskämpfe aus der Metal Gear Solid-Reihe irgendwie nachahmen zu wollen).
 
Die hauptsächliche Faszination des Spiels geht eher von dem großartigen Setting und der spannend inszenierten Storyline aus. Das typische Blade Runner und Shadowrun-Setting fand ich schon immer großartig und in Ermangelung eines guten, aktuellen Shadowrun-Spieles, kommt man mit Deus Ex: Human Revolution hier wenigstens recht nah dran. Wie variantenreich die verschiedenen Möglichkeiten zur Beeinflussung des Ausgangs der Missionen wirklich sind, müsste ich mal in einem weiterem Playthrough mit anderen Spezialisierungen ausprobieren. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass die Möglichkeiten der Herangehensweise an die verschiedenen Missionen nicht so gewaltig sind, wie man es bei dem Spiel oft angepriesen hat. Die Sozialoptimierungs-Augmentierung nahm etwas zu viel Spannung aus den Überzeugungsdialogen und brachte im Prinzip immer den gewünschten Erfolg. Mich stark aufs Hacking zu spezialisieren, hat mir zwar viele Wege verkürzt, aber eine richtige Alternative zum Durchschleichen ist es auch nie gewesen.
 
Dennoch hat mir Human Revolution sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich eben noch nie so der Fan von Stealth-Spielen war.