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Ritter
Fallout 3 von Bethesda Softworks
Ich war überrascht, dass es so geringe Systemanforderungen hat, dass ich es auf meinem Laptop spielen kann. Mir gefiel die Idee einer postapokalyptische Spielewelt mit 50er-Jahre-Flaire, und muss sagen, dass sie großartig und absolut überzeugend umgesetzt worden ist.
Abgesehen von offensichtlichen Dingen wie zerklüfteten Landschaften, zerstörten Straßen und Brücken, Häuserruinen, abgewrackten Autos, Strahlenmutanten etc. mochte ich auch die kleineren Details wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Waffen alle in einem schlechten Zustand sind und man sie reparieren kann, indem man aus mehreren beschädigten Waffen eine reparierte Waffe bastelt. Oder die 50er-Jahre Werbetafeln und Produkte, die man so findet. Oder die kleinen ironischen Texte, die überall auftauchen (sowas wie "A brighter future... underground" etc), sowie die Propaganda-Radiosendungen. Und natürlich die Enklave, von der man die meiste Zeit des Spiels nie so genau weiß, ob sie überhaupt existiert.
Ich finde es aber schade, dass es zwar einen Tag-Nacht-Wechsel, aber kein richtiges Wetter (d.h. keinen Regen) gibt. Hätte der Atmosphäre des Spiels gut getan.
Die Steuerung fühlt sich so ähnlich an wie die von Oblivion und kann manchmal etwas hakelig sein. Zum Glück gibt es das automatische Kampfsystem V.A.T.S., das einem gerade bei hektischen Kämpfen viel Arbeit abnimmt und einem etwas Zeit zum taktieren verschafft.
Die Rollenspielelemente sind auch nützlich. Als ich am Anfang hörte, dass man die Leute auch mit Charisma und Dialog beeinflussen kann, hielt ich das nur für ein kleines Feature, das man vielleicht an ein paar wenigen Stellen brauchen könnte. Aber man kann das tatsächlich ziemlich oft benutzen um sich Arbeit zu ersparen, oder um Informationen und Items zu bekommen.
Leider kann man, genau wie in Oblivion, seine Sachen nicht in beliebigen Behältern ablegen, weil sie dann irgendwann daraus verschwinden. Aber immerhin kann man schon ziemlich früh sein eigenes Haus bekommen, um Dinge aus dem Inventar nicht ständig mit sich herumschleppen zu müssen.
Mir fehlt aber das, was in Morrowind die Gilden waren. Natürlich gibt es in Fallout auch verschiedene Parteien mit unterschiedlichen Zielen und Idealen, aber man selbst gehört nirgendwo wirklich dazu und kann ohne Probleme zwischen diesen Gruppen springen. Bei Morrowind hatte ich dagegen wirklich das Gefühl, ein Teil der Gruppe zu sein und deren Ziele zu verfolgen.
Außerdem ist der main quest zu kurz. Ich habe beim Spielen zunächst mal willkürlich Aufträge erledigt und aufgelevelt, und dann irgendwann beschlossen, erstmal den main quest ein Stück weit zu spielen. Aber bevor ich mich versah war ich damit durch und durfte mir die Credits anschauen. Dabei gab es auf der Karte noch riesige Gebiete, in denen ich kein einziges Mal war. Der main quest sollte meiner Meinung nach auch dazu dienen, einen ein bischen in der Welt herumzuschicken, so dass zumindest den Großteil der Spielewelt wenigstens mal kurz gesehen hat.
Außerdem wünschte ich mir, es gäbe irgendwas, um sich schneller auf der Weltkarte zu bewegen. Natürlich kann man die Schnellreisefunktion benutzen, um zwischen verschiedenen Orten auf der Weltkarte zu springen, aber ich denke eher an sowas wie die Pferde bei Oblivion. Motorräder oder irgendwelche anderen Fahrzeuge wären cool gewesen.
Alles in allem aber ein sehr geiles Spiel, an dem man lange spielen kann und dass ich wohl auch noch ein zweites Mal spielen werde.
Wenn ich eine Wertung geben sollte, würde ich sagen 9/10.
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