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Drachentöter
Immortals of Aveum (PC)

Ich hatte wieder voll Bock auf einen linearen Shooter mit viel Action, ohne öde Nebenquests und schicker Grafik. Mit Immortals of Aveum schien ich das zu bekommen und ab der Mitte des Spiels merkte ich: Ich soll besser achten, was genau ich mir wünsche, denn leider war IoA genau das was anfangs wollte. Das Spiel ist dermaßen öde und lame, und verschenkt so viel Potenzial. Ja die Grafik ist teilweise schick, besonders die Lichteffekte fetzen - dank UE5. Aber dafür ist die Performance stellenweise absolut grottig. Trotz FPS Werte im dreistelligen Bereich, ziehen sich Mikroruckler durch das ganze Spiel. Das Magie-Kampfsystem ist noch das beste am Spiel, es ist erfrischend neu und macht auch Laune. Es nutzt sich aber für meinen Geschmack zu schnell ab, da es das einzig wirkliche Gameplay-Element im Spiel ist. Die Hüpfpassage und Mini-Rätsel die hier und da auftauchen zähle ich nämlich nicht dazu. Die Gegner halten teilweise so viel aus, dass es oft in stupides Draufgeballere endet. Wirklich schwächeln tut das Spiel aber in seiner Story und seinen Charakteren. Das Spiel versucht ständig dem Spieler beweisen zu wollen, was für eine geile und durchdachte Welt es besitzt, aber anstatt diese den Spieler glaubhaft näher zu bringen, werden einem im Grunde nur fremde Orte und Namen ums Ohr geworfen. So funktioniert eine Einführung nicht. Und bei Gott, was sind das für blasse Charaktere mit ihren echt dämlichen Dialogen. Glaubt mir, das mein ich wirklich so. Das Dialog-Drehbuch ist verseucht von peinlichen Sätzen, man fühlt sich an die neuesten schlechten Marvel Filme erinnert, wo jeder Held seinen Oneliner raushaut. Das Fremdschämgefühl ist zwar nicht so stark ausgeprägt wie in Forspoken (und auch nicht der Umfang der Peinlichkeit), aber durchaus vorhanden. Ich versteh echt nicht, warum solche Millionen-Titel auf so schwache Dialoge und Charaktere setzen - erst recht bei so ernsthaften Stories. Engagiert doch mal fähige Drehbuchautoren, dann kommen wenigstens Geschichten raus die nicht nur als Mittel zum Zweck dienen..
IoA war leider eine große Enttäuschung. Das Kampfsystem mag noch das beste am Spiel sein, alles andere drumherum nur schnödes Beiwerk. Kein Wunder, dass die Devs die Hälfte der Belegschaft nach dem Launch entlassen mussten. Als Debüttitel hat man sich hier hoch aus überschätzt. Leider, denn reine Singleplayer-Spiele ohne Mikrotransaktionen werden bei EA immer seltener.
Geändert von Rusk (30.12.2023 um 13:26 Uhr)
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