Ich habe mir sagen lassen dass das der Nachfolger eines hierzulande nie veröffentlichten Spiels auf dem GBA ist.
Öh was soll ich sagen, ich suche ja mittlerweile schon gerne mal nach RPG's mit einer etwas speziellieren Prämisse die nicht ganz nach Schema F fungieren. Leider habe ich so ein RPG mit Magical Starsign widererwartend nicht gefunden.
Also nicht falsch verstehen, ich finde das Weltraumabenteuer charmant, ich mag es dass die Hälfte der Charaktere nicht sonderlich menschlich aussieht. (Im Prinzip ist nur der MC und ein andere Figur noch ein Mensch) so kommt man an den exotischsten Plätzen hin und trifft allerlei skurile Gestalten. Figuren und Orte sind nach allerhand Essen und Spezialitäten benannt. Seien es Nudelsorten, Kaffesorten, Gewürze, Fastfood usw. Das ist schon lustig, aber gleichzeitig geht natürlich ein bisschen die Glaubwürdigkeit flöten wenn der Bösewicht "Meister Braunkohl" heißt.
Die Dialoge sind spritzig und ich musste hier und da schon mal lachen. Generell ist es vom Pacing sehr flott und erinnert an Oldschool RPG's, die Hauptfiguren sprechen generell sehr wenig und nur in wichtigen Sequenzen. Mit 24 Stunden ist die Länge auch halbwegs überschaubar. Es gibt so gut wie keine Nebenquests, das Spiel ist streng linear.
Dafür jedoch noch einen optionalen End-Game Dungeon der mindestens genau so lang geht wie das Spiel selbst und nur aus Kämpfe gegen Palette-Swap Feinden besteht, aber aus dem habe ich mich ohne es zu wissen an einem Point of No Return ausgeschlossen, was aber nicht schlimm ist, denn von dem was ich gesehen habe, könnte der nicht fauler gestaltet worden sein, würde ich als pure Zeitverschwendung sehen. Und das führt eben dann leider doch zu dem Punkt den ich wieder einmal nur mittelmäßig gelungen finde das Kampfsystem, bzw dessen Balancing.
Ich mag es dass man verschiedenste Feinde hat die schon mal hier und da auch unterschiedlichste Resistenzen und kleinere Gimmicks haben, gerade Bosse besitzen hier und da mal eine Kleinigkeit die den Kampf etwas auflockert.
Leider ist alles davon scheiss egal, denn trotz einiger in Theorie interessanten Features, spammed man ja doch nur seine stärksten Angriffe auf die Feinde, heilt sich hier und da mal und hat damit problemlos Erfolg. Taktieren musste ich nur einmal recht früh im Spiel wo ich noch kaum Möglichkeiten hatte und da eher in Form eines Damage-Race. Ich glaube aber, ich war einfach zu faul Heilitems zu holen.
Vom Kampfsystem ist es gewohnte JRPG Kost, mit 2 kleinen Gimmicks. Zum einen gibt es ein Planetensystem wo die Gestirne auf dem oberen Bildschirm zu beobachten sind. Je nachdem welcher Planet wie zur Sonne steht wird damit ein bestimmtes Element stark, jeder der 6 Charaktere besitzt eines der Elemente. Nun gut eine Ausnahme stellt dabei das Licht & Schatten Element da welche sich je nach Tageszeit ändern, die sich circa alle 12 ingame Minuten abwechselt.
Das interessante daran ist dass sowohl die Gegner als auch man selbst von Planetenfolge und Tageszeit beeinflusst werden.
Trotzdem mehr als dass die Angriffe dadurch stärker werden passiert dann leider auch nicht und ich habe bemerkt beim Gegner ist der Unterschied nicht mal krass genug dass es einen wirklich tödlich werden kann. Vielleicht hat man den Effekt für den Gegner verringert um Frust zu verringern kA aber mir konnte echt nicht egaler sein ob as Feindelement jetzt stark ist oder nicht.
Da man sich am Anfang für den MC zwischen einem Licht und den Schatten Element entscheidet bleibt eines der beiden Elemente aus, sonst hat man jedoch sobald man alle 6 Charaktere versammelt hat, zu jeder Zeit jedes Element am Start, daher ist es scheiss egal welcher Planet gerade wen stärker macht, man ist auch immer selbst davon betroffen, was ich wirklich nicht so clever finde.
Man kann später mit einem Zauber die Planeten-Positionen im Kampf verschieben, abhängig vom MP-Pool, aber genutzt habe ich das kaum. Wobei icherst als ich durch war, gehört habe dass wenn man alle Planeten in eine Reihe bringt man eine sehr starke Supernova durchführen kann. Hätte ich das mal vorher gewusst, hätte ich vielleicht mehr mit der Fähigkeit rumgespielt.
Ein anderes Features wäre das Reihensystem. Man kann seine Charaktere vorne oder hinten stehen lassen, Charaktere hinten können nicht physisch angreifen (was egal ist, weil man eh zu 90% nur zaubert, da physisch man kaum Schaden austeilt) und können auch nur von Zaubern angegriffen werden. Zudem werden in der hinteren Reihe alle Zauber zu AoE, was sich dann besonders für Heilung und Buffs lohnt, von manchen Charaktere werden die Zauber auch zu Random Multi-Hit Angriffen und damit bei einzelnen Feinden sogar noch stärker. Man kann die Reihe im Kampf jeder Zeit wechseln, aber auch hier wieder: nutzen musste ich das nie, also wozu?
Es gibt auch noch eine Geschicklichkeitskomponente, wenn man im richtigen Moment auf Charaktere tippt die einen Zauber vorbereiten, wird dieser Zauber stärker, bei gegnerischen Angriffe kann ein gekonntes Tippen im richtigen Moment Angriffe von Feinden abschmälern. Mein Problem ist aber dass Zauberanimationen mitunter ein bisschen dauern, und eigentlich kann man diese auch mit der rechten Schultertaste abbrechen, wenn man jedoch maximalen Schaden machen möchte, muss man das Geschicklichkeitsspiel spielen und so endet man damit, dass man sich ja dann doch die Zauberanimationen ansieht.
Es gibt noch ein paar wenige neutrale Zauber die dann noch mal weitere Reaktionstests beinhalten, da jedoch nicht erklärt wird wie man diese ausführt, habe ich mich nach Erstbenutzung auch nicht weiter mit ihnen beschäftigt.
Man sieht also dass Magical Starsign einige gute Ansätze hat, die man alle geflissentlich ignorieren kann. Ansonsten ist es ein typisches Standardkampfsystem. Gerade beim Endboss war ich echt verfblüfft wie einfach dieser war. Für mich wieder so ein Beleg dass ein Mangel an Schwierigkeitsgrad in einem rundenbasierten RPG echt für eine ziemlich austauschbare 08/15 Erfahrung sorgt. Bei dem die Kämpfe mehr wie ein Lückenfüller und Zeitverschwendung vorkommen. Es gibt kein Ressourcenmanagement, man kann überall speichern, nichts was irgendwie Spannung erzeugt, man spammed einfach nur die stärksten Angriffe (es regeneriert sich auch immer ein Teil an MP pro Runde) damit man schnell weiter spielen kann.
Die Story ist trotz ihres exotischen Settings dann leider doch der typische Einheitsbrei der auch nicht großartig Twists beinhaltet. Da hatte ich mir wesentlich mehr erhofft.
Immerhin sind die Sprites wirklich schön mit anzusehen im Kampf (auf dem Feld finde ich die Charaktermodelle zu klein)
In Schulnoten würde ich dem Spiel eine 3- geben. Merke doch wie überraschend negativ ich jetzt doch bin, dabei hatte das Spiel wenigstens etwas Charme.