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Thema: gerade durchgespielt

Baum-Darstellung

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  1. #11


    Nach 108 Stunden bin ich endlich damit fertig und es hat leider einen sehr durchwachsenen Gesamteindruck hinterlassen. Vor allem wenn man es mit Trails to Azure vergleicht, dem Finale der Crossbell Reihe welches dieses Spiel in so gut wie jeder Hinsicht überbietet. Cold Steel ist dank der moderneren Grafik natürlich besser inszeniert, aber das wars dann auch. In Sachen Charaktere und Worldbuilding wird hier zwar einiges geboten, aber die eigentliche Story lässt leider arg zu wünschen übrig. Das liegt zum einen am Pacing, welches einfach nur grauenhaft ist. Nach dem Finale des dritten Teils bin ich immerhin von ausgegangen dass der Krieg gegen Calvard genau wie der Bürgerkrieg von Cold Steel 2 als Hintergrund der kompletten Handlung fungieren würde und dank der verbesserten Grafik für einige gut inszenierte Momente sorgen würde. In Wahrheit dient das komplette Spiel aber nur als Buildup zu diesem Konflikt, der erst im Finale, nach 88 Stunden endlich beginnt.

    Ich habe an der Stelle allerdings noch 8 Stunden mit "optionalem" Content verbracht der teilweise sogar Pflicht ist wenn man das wahre Ende sehen will. Was storytechnisch absolut keinen Sinn macht da die Charaktere nur noch wenige Stunden bis zum Beginn der finalen Mission haben. Das hindert Rean aber nicht daran mehrfach durch ganz Erebonia zu reisen, zwei neue Dungeons zu besuchen, mehrere Bosse zu bekämpfen, zum Anglergott ernannt zu werden, sich den Titel als Pom Party Champion zu sichern, Vantage Master Meister zu werden und sogar dabei zu helfen ein Festival zu veranstalten dass er dann sogar bis zum Ende hin besucht! Und nach all dem hat er natürlich auch noch Zeit einen Superboss zu bekämpfen...

    Wenn der Konflikt endlich losgeht ist er aber tatsächlich gut inszeniert ... zumindest in den paar Minuten die man von zu sehen bekommt. Danach gehts aber direkt ins finale Dungeon, beziehungsweise in 6 Dungeons hintereinander, da man erstmal mit fünf separaten Gruppen fünf Bosse gleichzeitig umhauen muss damit Rean und Co überhaupt ins letzte Dungeon kommen. War vom Gameplay her zwar nett dank all der Charaktere mit denen man da rumspielen durfte, aber sie hätten ruhig zwei der Dungeons streichen können.

    Viel schlimmer als das Pacing fand ich allerdings die Konsequenzen der Story.


    Ein kompletter Reinfall war das Spiel aber auch nicht. Die Harem Elemente die überall kritisiert wurden fand ich hier nämlich auch nicht schlimmer als im Rest der Reihe. Es ist zwar ein bisschen absurd wie viele Frauen Rean ihre Liebe gestehen, aber da sich deren Bonding Events nicht nur um Rean drehen hat mich das überhaupt nicht gestört. Ich hätte allerdings Altina und Sara von der Liste gestrichen da sie imo nicht zu Rean als Partner passen. Alisas finales Event fand ich außerdem von allem am langweiligsten, was ganz schön bizarr ist wenn man bedenkt dass sie einem seit Cold Steel 1 als offizielle Wahl präsentiert wurde. In diesem Teil haben sie sich in der Hinsicht aber glücklicherweise zurückgehalten.

    Das Balancing fand ich außerdem besser gelungen als in Cold Steel 3. Auf Hard fand ich das Spiel nämlich bis in den zweiten Akt hinein herausfordernd. Vor allem die Divine Knight Kämpfe. Erst im 3.Akt wäre Nightmare ganz sinnvoll gewesen da ich an der Stelle so gut equipped war dass ich die meisten Trashmobs direkt wegnuken konnte und auch die Bosse nur selten Probleme bereitet haben. Einzig die Divine Knight Kämpfe waren weiterhin eine Herausforderung.

    Gegen Ende hin gab es außerdem ein paar sehr interessante Enthüllungen die sicherlich eine wichtige Rolle für den Rest der Reihe spielen werden. Vermutlich sogar für deren Finale. Die zweite wichtige Enthülllung hätte ich allerdings verpasst wenn ich nicht zufälligerweise gelesen hätte dass man den Clear Save nochmal laden kann um eine neue Sequenz zu sehen in der endlich der Grandmaster von Ouroboros gezeigt wird. Und die Enthüllung die es dort gab war sogar noch viel interessanter als alles was davor kam.

    Von daher hoffe ich dass sie aus den Fehlern der Cold Steel Reihe gelernt haben und mit Kuro und dessen Sequel wieder was richtig gutes auf die Beine stellen. Pacing Probleme wird es zwar vermutlich trotzdem geben, weil die in so gut wie jedem Teil der Reihe vorhanden sind, aber solange die Story zu überzeugen weiß kann ich darüber hinwegsehen.

    Geändert von ~Jack~ (02.06.2021 um 16:07 Uhr)

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